
Zuletzt traf es gestern die "Stiftung Familienunternehmen und Politik". Wenige Tage zuvor hatten Aktivisten ein Plakat vor dem Haus des "Wirtschaftsrats der CDU" entrollt. Darauf stand mit Blick auf den Bundeskanzler und CDU-Vorsitzenden: "Merz Mafia". Einige Demonstranten gelangten auch in das Gebäude. Zu Wochenbeginn gab es bereits eine ähnliche Aktion an der CDU-Bundeszentrale, dem Konrad-Adenauer-Haus. Dort hatten Aktivisten vergeblich versucht, sich an einer Büste des Altkanzlers Konrad Adenauer festzukleben. Die Polizei nahm einige der 20 Demonstranten fest.
Linnemann: "Neue Dimension des Angriffs"
CDU-Generalsekretär Linnemann sprach von einer neuen Dimension des Angriffs. Das seien "knallharte Straftaten". Der Rechtsstaat werde hier eingreifen und diese "hart ahnden". Er verglich das Vorgehen mit dem Brandanschlag auf die CSU-Zentrale am vergangenen Wochenende in München. Man werde sich politisch nicht einschüchtern lassen, betonte Linnemann.
"Neue Generation" spricht von "Hausdurchsuchungen"
Die Aktivistengruppe bezeichnete ihre jüngste Aktion gegen die "Stiftung Familienunternehmen und Politik" als "Hausdurchsuchung" und übertrug sie live auf der Online-Plattform Twitch. Die Gruppe teilte mit, sie wolle - Zitat - "mafiös organisierte Machtverflechtungen und deren Einfluss auf die Politik" offenlegen. Der euphemistische Name der Stiftung täusche vor, dass es sich um kleine und mittelständische Betriebe handele. Dahinter verbärgen sich jedoch milliardenschwere Konzerne, darunter Rossmann, Deichmann und die Würth-Gruppe. Merz pflege durch seine Verbindung in die Wirtschaft nicht nur institutionelle, sondern auch persönliche Kontakte zu den Konzernchefs. Ähnliche Vorwürfe richteten sie gegen Bundeswirtschaftsministerin Reiche, ebenfalls CDU.
Die Gruppe "Neue Generation" ist ein Nachfolger der Klimaschutzaktivisten "Letzte Generation", die lange Zeit vor allem mit Straßenblockaden für massiven Unmut gesorgt hatte.
Diese Nachricht wurde am 11.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.