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Löcher im Rheinland zu sehen
Garzweiler und Hambach aus dem All

Die Internationale Raumstation kreist in 400 Kilometern Höhe um die Erde. Von dort oben sind neben Landmassen, Inseln, Seen und Ozeanen auch viele Spuren menschlicher Aktivität auf unserem Planeten zu erkennen.

Von Dirk Lorenzen | 08.11.2018
    Im Sommer 2018 eher ocker auf ocker: Die Tagebaugebiete im Rheinland (links oben) auf einer Aufnahme von Alexander Gerst von der ISS (ESA)
    Im Sommer 2018 eher ocker auf ocker: Die Tagebaugebiete im Rheinland (links oben) auf einer Aufnahme von Alexander Gerst von der ISS (ESA) (ESA)
    Nachts fällt die künstliche Beleuchtung bewohnter Gebiete auf. Großstädte erscheinen dann wie glühende Gespinste. Bei Tageslicht sind menschliche Siedlungen dagegen nicht so einfach zu erkennen. Städte heben sich dann nur farblich von ihrer Umgebung ab – Metropolen wie Berlin sind als eher silbrig-graue Flecken inmitten der grünen Umgebung auszumachen.
    Besonders markant sind auch bewässerte Felder in der Wüste, die als dunkle Flecken im hellen Sand nicht zu übersehen sind oder aufgeschüttete Inseln im Persischen Golf. In Deutschland sind die großen Tagebaugebiete im Rheinland sehr auffällig. Der Braunkohleabbau Hambach hat mehr als sechs Kilometer Durchmesser. Wenn die Raumstation genau über ihn hinweg fliegt, erscheint dieses Gebiet fast dreimal so groß wie der Vollmond.
    Mit dem Auge erkennbar
    Der Tagebau ist dann als heller Fleck inmitten der grünen Landschaft zu sehen – von der ISS aus mit bloßem Auge. Dafür muss der Überflug allerdings bei Tageslicht und wolkenlosem Wetter erfolgen. Vom Mond aus wäre dagegen schon mindestens ein sehr gutes Fernglas nötig, um so eine Struktur auf der Erdoberfläche zu erkennen.
    Alexander Gerst hat kürzlich Aufnahmen von Chuquicamata veröffentlicht, einem Kupfertagebau im Norden Chiles. Ob er beim Überflug über Deutschland auch auf die Löcher im Rheinland achtet, ist nicht bekannt.
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