Bernd Zimanowski bekommt Magma meist in kristalliner Form auf den Tisch, aus Untersee-Vulkanen bei Neuseeland, und auch aus Island. Denn 90 Prozent der vulkanischen Aktivitäten passiert unter Wasser. Der Geophysiker kennt die Zusammensetzung des Materials inzwischen sehr genau.
" Magma besteht aus einem gewissen Anteil Schmelze, das ist dann wirklich geschmolzenes Gestein, kann man sich vorstellen wie geschmolzenes Glas, dann sind darin Gleichgewichts-Kristalle und Nichtgleichgewichts-Kristalle, die als Passagiere mitfahren, und dann sind noch Gasblasen drin. Nur wenn die richtige Mischung da ist, weil jede dieser Komponenten beeinflusst die Eigenschaften, dann wird auch das Produkt so aussehen wie es aussehen soll. "
Wie ein See liegt Magma im Erdinneren, steigt es über Vulkane an die Erdoberfläche, kühlt Magma ab. Bei diesem Prozess entstehen Gasblasen, die aufgrund der Zähigkeit des Magmas nicht entwichen können, Magma wird breiförmig.
" Magma ist ein inertes System, man steht daneben und hat keine Angst. Es ist sehr reaktionsträge, wenn man einen Tropfen davon auf die Hand bekommt, das ist nicht wie flüssiges Metall, das hat eine ganz schlechte Wärmeleitfähigkeit. Die Verletzungsgefahr ist sehr gering, man kann darüber laufen ohne sich die Füße zu verbrennen, wie ein Fakir auf heißer Holzhohle. Wenn man das aber zerteilt, wenn es zerbricht und in feinste Teile zerlegt wird, dann haben wir sehr viel heiße Oberfläche - und die koppelt an die Umwelt an. Und dann bekomme ich in ganz, ganz kurzer Zeit die enorme Energie, die drin wohnt, die aber nicht raus kann wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit, die bekomme ich dann verfügbar ".
Im Schlot eines Vulkans - wie in der Eifel oder unter Island - und auf dem Weg an die Erdoberfläche schiebt sich nun das dickflüssige Magma übereinander und bildet eine so genannte Staukuppe, den Lavadom. Bei der vulkanischen Explosion werden Gesteinsbrocken und Magma zu Asche gemahlen. Eine Glutwolke entsteht. Ab einer Höhe von etwa 40 Metern über dem Austritt wird das halbstarre Gebilde instabil und kann kollabieren. Der pyroklastische Strom gleitet mit bis zu 400 Kilometern pro Stunde den Hang des Vulkans hinab, in seinem Inneren herrschen Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius. Aus Laborexperimenten kennen die Geophysiker um Professor Bernd Zimanowski sehr genau die energetischen Verhältnisse des Magmas.
" Wir wissen um den Prozess im Labor alles, und über den Prozess in der Natur so gut wie nichts. Und jetzt können wir die Erkenntnisse aus dem Labor in die Natur übertragen, bei aller Vorsicht, die Dimensionen sind andere, aber wir könne damit sukzessive die blinden Flecke in der Geschichte eines Vulkanausbruchs auffüllen. "
Vorgetäuschter Ausbruch
Deutsch-italienisches Forscherteam simuliert Vulkane im Modell
Mit einem Vulkan-Simulator in Süditalien wollen die Würzburger Forscher ihre Erkenntnisse überprüfen. Zusammen mit Geomineralogen der Uni Bari im süditalienischen Apulien erzeugen sie künstliche Eruptionen, mit Magma aus einem Vesuv-Ausbruch vor etwa 8000 Jahren. Thomas Migge hat die Vulkanforscher bei ihren Experimenten beobachtet.
" Magma besteht aus einem gewissen Anteil Schmelze, das ist dann wirklich geschmolzenes Gestein, kann man sich vorstellen wie geschmolzenes Glas, dann sind darin Gleichgewichts-Kristalle und Nichtgleichgewichts-Kristalle, die als Passagiere mitfahren, und dann sind noch Gasblasen drin. Nur wenn die richtige Mischung da ist, weil jede dieser Komponenten beeinflusst die Eigenschaften, dann wird auch das Produkt so aussehen wie es aussehen soll. "
Wie ein See liegt Magma im Erdinneren, steigt es über Vulkane an die Erdoberfläche, kühlt Magma ab. Bei diesem Prozess entstehen Gasblasen, die aufgrund der Zähigkeit des Magmas nicht entwichen können, Magma wird breiförmig.
" Magma ist ein inertes System, man steht daneben und hat keine Angst. Es ist sehr reaktionsträge, wenn man einen Tropfen davon auf die Hand bekommt, das ist nicht wie flüssiges Metall, das hat eine ganz schlechte Wärmeleitfähigkeit. Die Verletzungsgefahr ist sehr gering, man kann darüber laufen ohne sich die Füße zu verbrennen, wie ein Fakir auf heißer Holzhohle. Wenn man das aber zerteilt, wenn es zerbricht und in feinste Teile zerlegt wird, dann haben wir sehr viel heiße Oberfläche - und die koppelt an die Umwelt an. Und dann bekomme ich in ganz, ganz kurzer Zeit die enorme Energie, die drin wohnt, die aber nicht raus kann wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit, die bekomme ich dann verfügbar ".
Im Schlot eines Vulkans - wie in der Eifel oder unter Island - und auf dem Weg an die Erdoberfläche schiebt sich nun das dickflüssige Magma übereinander und bildet eine so genannte Staukuppe, den Lavadom. Bei der vulkanischen Explosion werden Gesteinsbrocken und Magma zu Asche gemahlen. Eine Glutwolke entsteht. Ab einer Höhe von etwa 40 Metern über dem Austritt wird das halbstarre Gebilde instabil und kann kollabieren. Der pyroklastische Strom gleitet mit bis zu 400 Kilometern pro Stunde den Hang des Vulkans hinab, in seinem Inneren herrschen Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius. Aus Laborexperimenten kennen die Geophysiker um Professor Bernd Zimanowski sehr genau die energetischen Verhältnisse des Magmas.
" Wir wissen um den Prozess im Labor alles, und über den Prozess in der Natur so gut wie nichts. Und jetzt können wir die Erkenntnisse aus dem Labor in die Natur übertragen, bei aller Vorsicht, die Dimensionen sind andere, aber wir könne damit sukzessive die blinden Flecke in der Geschichte eines Vulkanausbruchs auffüllen. "
Vorgetäuschter Ausbruch
Deutsch-italienisches Forscherteam simuliert Vulkane im Modell
Mit einem Vulkan-Simulator in Süditalien wollen die Würzburger Forscher ihre Erkenntnisse überprüfen. Zusammen mit Geomineralogen der Uni Bari im süditalienischen Apulien erzeugen sie künstliche Eruptionen, mit Magma aus einem Vesuv-Ausbruch vor etwa 8000 Jahren. Thomas Migge hat die Vulkanforscher bei ihren Experimenten beobachtet.