"Es gibt einen Moment, in dem du dich entscheiden musst, still zu sein oder aufzustehen".
Malala Yousafzai hat sich für das Aufstehen entschieden und damit ihr Leben riskiert. Im Alter von nur elf Jahren hat sie einen Blog für den britischen Sender BBC geschrieben, ihr Vater hatte sie dazu ermutigt. Zu dieser Zeit hatten die Taliban die Macht in ihrer Heimat an sich gerissen, im Swat-Tal in Pakistan. Und Mädchen verboten, zur Schule zu gehen. Das Recht auf Bildung für alle, ist bis heute Malalas Lebensthema:
"Warum ist es so leicht, Waffen zu verteilen, aber so schwer, Bücher zu verteilen? Warum ist es so leicht, Panzer zu bauen, aber so schwer, Schulen zu bauen?"
Den Extremisten war Malala ein Dorn im Auge. Am 9. Oktober 2012 stiegen mehrere Taliban-Kämpfer in Malalas Schulbus ein. Einer schoss ihr gezielt in den Kopf.
Mehrere Wochen lag Malala im Koma, hatte mit dem Tod gerungen. Ihre Familie ist mit ihr nach Großbritannien geflohen, wo sie bis heute lebt. Nicht einmal ein Jahr nach der Attacke im Schulbus, hat Malala zu ihrem 16. Geburtstag eine Rede vor den Vereinten Nationen in New York gehalten:
"Die Terroristen dachten, sie könnten mich mit ihrer Kugel aufhalten. Aber da lagen sie falsch. Schwäche, Angst und Hoffnungslosigkeit sind gestorben, Stärke, Kraft und Mut wurden geboren."
Ein Song für Malala
Mehrere junge Künstlerinnen haben einen Song komponiert: "Ich bin Malala" singen die Mädchen. Malala hat eine Stiftung gegründet, um die Bildung für junge Frauen in der ganzen Welt zu unterstützen. Mehr als sechs Millionen hat ihre Stiftung bis heute in Pakistan ausgegeben. Im Jahr 2014 erhält sie den Friedensnobelpreis, 17 Jahre ist sie da alt und damit bislang die jüngste Nobelpreisträgerin.
"Für einige bin ich das Mädchen, auf das die Taliban geschossen haben. Andere sagen, dass ich für meine Rechte kämpfe. Oder sie nennen mich Friedensnobelpreisträgerin. Für meinen kleine Bruder bin ich die lästige große Schwester."
"Ich habe meiner Tochter nie die Flügel abgeschnitten"
Malala ist die einzige Tochter in ihrer Familie, ihr Vater hat sie von Anfang an ermutigt, für ihre Rechte einzustehen. In einem Fernsehinterview sagt er:
"Ich habe meiner Tochter nie ihre Flügel abgeschnitten. Vätern auf der ganzen Welt sage ich: Glaubt an eure Kinder. Denn wenn ihr nicht von Anfang an an sie glaubt, wird niemand sonst an sie glauben."
Malalas größter Traum ist es, eines Tages wieder in ihrer Heimat Pakistan leben zu können, aber noch ist es zu gefährlich für sie dort. Heute studiert sie in Oxford und als Friedensbotschafterin der Vereinten Nationen setzt sie sich weiterhin dafür ein, dass Kinder auf der ganzen Welt zur Schule gehen können:
"Lasst uns unsere Bücher und Stifte nehmen. Sie sind unsere mächtigsten Waffen. Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern."