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Manipulationen bei Volkswagen
Ein Kronzeuge und offenbar viele Mitwisser

Nahezu alle Führungskräfte der VW-Motorenentwicklung, die mit Abgas-Problemen befasst waren, sollen von den Software-Manipulationen gewusst haben oder daran beteiligt gewesen sein. Das berichten Süddeutsche Zeitung", "WDR" und "NDR" unter Berufung auf einen firmeninternen Kronzeugen.

    Eiszapfen und Eisschicht haben sich nach einem Eisregen auf einem VW-Logo gebildet.
    Eisige Zeiten für Volkswagen: Viele Führunngskräfte sollen von den manipulierten Abgastests gewusst haben. (dpa / Arne Dedert)
    Ein laut Rechercheverbund "langjähriger, bedeutender Mitarbeiter" in der Motorenentwicklung habe in den vergangenen Monaten ausgepackt, was die Manipulation der Motoren von elf Millionen Diesel-Fahrzeugen betrifft. Es sei kein Geheimnis gewesen, dass die Stickoxid-Grenzwerte in den USA und Europa nur so hätten eingehalten werden können. Zahlreiche Führungskräfte in der Motorenentwicklung, die mit Abgas-Problemen befasst waren, seien involviert gewesen. Gegen den VW-Kronzeugen ermittle die Braunschweiger Staatsanwaltschaft.
    Manipulation aus Angst?
    Die Manipulation habe im Jahr 2006 begonnen, aus Angst, sich ein Scheitern einzugestehen. Widerspruch gegen die damaligen Aufsichtsrats- und Vorstandschefs Ferdinand Piëch und Martin Winterkorn sei keine Option gewesen. Statt dem Vorstand mitzuteilen, das man die Vorgaben nicht einhalten könne, habe man entschieden zu manipulieren. Die Software von Bosch sei in Wolfsburg geändert worden. Die Motorenentwickler seien sicher gewesen, dabei mit damaligen Prüftechniken nicht ertappt werden zu können.
    VW hatte immer beteuert, dass die Konzernspitze nichts vom Betrug gewusst habe. Laut SZ, WDR und NDR kann das Gegenteil auch nicht bewiesen werden. Zur Recherche habe sich VW nicht äußern wollen. Der Konzern will bei der Aktionärsversammlung im April ein Ergebnis präsentieren.
    (vic/am)