Es ist der 28. November 2015, als Roman Mazurenko eine Straße in Moskau überquert. Ein Auto rast heran, trifft Mazurenko, er stirbt. Doch seine Freundin Eugenia Kuyda beschließt, Roman Mazurenko auferstehen zu lassen.
Chatten mit Toten
Kuyda hat ein Tech-Start-up, das Chatbots entwickelt – Computerprogramme, mit denen man sich unterhalten kann. Sie füttert ein solches Programm mit Chat-Nachrichten, die Mazurenko und sie sich über Jahre geschickt haben. Das Programm lernt, wie der Verstorbene zu sprechen.
Inzwischen gibt es Firmen, die sich darauf spezialisieren, virtuelle Versionen von Verstorbenen zu erschaffen. Sind sie Vorboten einer Zeit, in der Maschinen uns das Gefühl geben, mit toten Vorfahren zu sprechen? Steckt in ihnen gar das Versprechen ewigen Lebens?
Frankensteins Datenmonster
Die Idee von Frankensteins Monster wird zu einer Geschäftsidee der Digitalbranche – und erntet Kritik: Wenn man versucht, die Lücke, die ein Verstorbener hinterlässt, mit einer App zu füllen – reduziert das diesen Menschen nicht? Denn, so stellt ein Freund von Roman Mazurenko fest: Je genauer das Programm den echten Menschen nachahmt, desto weiter entfernt es sich von ihm.