"Die Quallen kannten wir früher im Sommer nur als ganz kleine Tiere. Für meinen Mann – er war Fischer – war das Auftauchen der kleinen Quallen immer ein Zeichen, dass bald auch der Thunfisch kommt, der die Quallen frisst. Aber weil es keinen Thunfisch mehr gibt, werden die Quallen jetzt immer größer und immer mehr."
Die 82-jährige Angeles Segura Picón ist in einem kleinen andalusischen Fischerdorf in ärmsten Verhältnissen aufgewachsen und kaum zur Schule gegangen. Aber bei den Auswirkungen der zurückgehenden Biodiversität im Mittelmeer kennt sie sich aus wie eine Biologin. Wenn ein ehrgeiziges Projekt der andalusischen Behörden Erfolg hat, dann wird sie demnächst am Strand häufiger auch auf Schildkröten stoßen, einen weiteren natürlichen Feind der Quallen: Die Meeresschildkröte – carreta, carreta. Rosa Mendoza leitet das Programm:
"Letztes Jahr bekamen wir Eier von Meeresschildkröten von den Kapverdischen Inseln. Die Tiere schlüpften in Brutkästen und wurden ein Jahr lang aufgezogen. Jetzt wollen wir sie hier an den Stränden in Cabo de Gata aussetzen. Dieses Jahr wollen wir auch neue Eier an einem der Strände vergraben und so auf natürliche Weise ausbrüten."
Die spanischen Behörden hoffen, dass die Schildkröten wieder kommen. Denn die "Unechte Karettschildkröte" legt ihre Eier dort ab, wo sie selbst geschlüpft ist. Die Biologen haben dafür mit Cabo de Gata ein bei Almería gelegenes Naturschutzgebiet ausgesucht. Hier gibt es noch freie Strände und das ist selten an der sonst recht zugebauten spanischen Mittelmeerküste. Strände ohne Hotels und Appartementsiedlungen sind eine wichtige Voraussetzungen für den Erfolg des Programms, sagt Rosa Mendoza:
"Es darf kein Kunstlicht geben. Die frisch geschlüpften Schildkröten würden sonst nachts auf dieses Licht zulaufen. Badeurlauber, die wir hier ja auch haben, sind für die Tiere hingegen kein Problem. Wenn die Eier vergraben sind, werden wir die Ablagestellen natürlich bewachen. Und wir verraten auch nicht, welchen Strand genau wird dafür aussuchen."
Bis es eine beachtliche Population in Andalusien gibt, werden jedoch einige Jahre ins Land gehen. Die Tiere werden erst mit etwa 25 Jahren geschlechtsreif. Dieses Alter erreicht von 1.000 Tieren nur eine einzige Schildkröte, schätzt die Biologin. Und einmal fortpflanzungsfähig, gibt es ein neues Problem:
"Die Temperatur des Sandes, in dem die Eier vergraben sind, beeinflusst, ob das geschlüpfte Tier ein Männchen oder ein Weibchen ist. Ab 32 Grad schlüpfen fast nur noch Weibchen. Auf den Kapverden sind durch den Klimawandel die Strände zu heiß geworden. Es gibt dort kaum noch männliche Exemplare. Das ist eine weitere Bedrohung für das Überleben der Art. Die Strände in Andalusien bieten hingegen gute Bedingungen."
Einmal geschlüpft, gibt es neben natürlichen Feinden viele Bedrohungen, für die der Mensch verantwortlich ist. Der Erfolg des Programms von Biologin Rosa Mendoza hängt nicht zuletzt auch davon ab, dass diese Risiken zurückgehen. Im Meeresschildkrötenhospital in Málaga kann man davon ein Lied singen. Hier werden im Jahr rund 30 Schildkröten aufgepäppelt, die verletzt und krank aufgefunden werden. Tierarzt Jesús Bellido erklärt:
""Das größte Risiko sind Angelhaken und Schleppnetze. Außerdem bekommen wir viele Tiere, die durch Schrauben von Booten verletzt wurden. Zudem werfen Angler und Fischer oft achtlos alte Netze und Nilonfäden ins Wasser. Die Schildkröten verstricken sich darin, was bis zur Amputation von Körperteilen führen kann. Sie verwechseln auch häufig im Wasser treibende Plastiktüten mit Quallen und verenden daran. Quallen lieben sie ja.""
Die 82-jährige Angeles Segura Picón ist in einem kleinen andalusischen Fischerdorf in ärmsten Verhältnissen aufgewachsen und kaum zur Schule gegangen. Aber bei den Auswirkungen der zurückgehenden Biodiversität im Mittelmeer kennt sie sich aus wie eine Biologin. Wenn ein ehrgeiziges Projekt der andalusischen Behörden Erfolg hat, dann wird sie demnächst am Strand häufiger auch auf Schildkröten stoßen, einen weiteren natürlichen Feind der Quallen: Die Meeresschildkröte – carreta, carreta. Rosa Mendoza leitet das Programm:
"Letztes Jahr bekamen wir Eier von Meeresschildkröten von den Kapverdischen Inseln. Die Tiere schlüpften in Brutkästen und wurden ein Jahr lang aufgezogen. Jetzt wollen wir sie hier an den Stränden in Cabo de Gata aussetzen. Dieses Jahr wollen wir auch neue Eier an einem der Strände vergraben und so auf natürliche Weise ausbrüten."
Die spanischen Behörden hoffen, dass die Schildkröten wieder kommen. Denn die "Unechte Karettschildkröte" legt ihre Eier dort ab, wo sie selbst geschlüpft ist. Die Biologen haben dafür mit Cabo de Gata ein bei Almería gelegenes Naturschutzgebiet ausgesucht. Hier gibt es noch freie Strände und das ist selten an der sonst recht zugebauten spanischen Mittelmeerküste. Strände ohne Hotels und Appartementsiedlungen sind eine wichtige Voraussetzungen für den Erfolg des Programms, sagt Rosa Mendoza:
"Es darf kein Kunstlicht geben. Die frisch geschlüpften Schildkröten würden sonst nachts auf dieses Licht zulaufen. Badeurlauber, die wir hier ja auch haben, sind für die Tiere hingegen kein Problem. Wenn die Eier vergraben sind, werden wir die Ablagestellen natürlich bewachen. Und wir verraten auch nicht, welchen Strand genau wird dafür aussuchen."
Bis es eine beachtliche Population in Andalusien gibt, werden jedoch einige Jahre ins Land gehen. Die Tiere werden erst mit etwa 25 Jahren geschlechtsreif. Dieses Alter erreicht von 1.000 Tieren nur eine einzige Schildkröte, schätzt die Biologin. Und einmal fortpflanzungsfähig, gibt es ein neues Problem:
"Die Temperatur des Sandes, in dem die Eier vergraben sind, beeinflusst, ob das geschlüpfte Tier ein Männchen oder ein Weibchen ist. Ab 32 Grad schlüpfen fast nur noch Weibchen. Auf den Kapverden sind durch den Klimawandel die Strände zu heiß geworden. Es gibt dort kaum noch männliche Exemplare. Das ist eine weitere Bedrohung für das Überleben der Art. Die Strände in Andalusien bieten hingegen gute Bedingungen."
Einmal geschlüpft, gibt es neben natürlichen Feinden viele Bedrohungen, für die der Mensch verantwortlich ist. Der Erfolg des Programms von Biologin Rosa Mendoza hängt nicht zuletzt auch davon ab, dass diese Risiken zurückgehen. Im Meeresschildkrötenhospital in Málaga kann man davon ein Lied singen. Hier werden im Jahr rund 30 Schildkröten aufgepäppelt, die verletzt und krank aufgefunden werden. Tierarzt Jesús Bellido erklärt:
""Das größte Risiko sind Angelhaken und Schleppnetze. Außerdem bekommen wir viele Tiere, die durch Schrauben von Booten verletzt wurden. Zudem werfen Angler und Fischer oft achtlos alte Netze und Nilonfäden ins Wasser. Die Schildkröten verstricken sich darin, was bis zur Amputation von Körperteilen führen kann. Sie verwechseln auch häufig im Wasser treibende Plastiktüten mit Quallen und verenden daran. Quallen lieben sie ja.""