Montag, 29. April 2024

Streit über Agrardiesel
Mehrere Bauernverbände gegen Kompromisse

Die mögliche Kompromissbereitschaft des Deutschen Bauernverbandes im Streit über die Agrardiesel-Subventionen stößt in Sachsen-Anhalt auf Kritik. Der Präsident des dortigen Bauernbundes, Dippe, sagte, man sei nicht monatelang auf die Straße gegangen, um jetzt kleinlaut zurückzurudern.

13.03.2024
    Ein Plakat «Zu viel ist zu viel!» steht vor einem Traktor, während einer Mahnwache von Landwirten auf dem Domplatz von Magdeburg.
    Bauernverbände in Sachsen-Anhalt stellen sich auch weiterhin gegen die Abschaffung der Subventionen zum Agrardiesel. (picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Peter Gercke)
    Die drei Verbände Bauernbund, Land schafft Verbindung und Freie Bauern blieben daher bei ihrer Forderung, die Streichung beim Agrardiesel komplett zurückzunehmen.
    Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Krüsken, hatte der "Welt am Sonntag" gesagt, man sei kompromissbereit, wenn es an anderer Stelle zu realen Entlastungen komme. Man wolle seinen Mitgliedern nicht vorspielen, dass wer am lautesten schreie, am besten Gehör finde, betonte Krüsken mit Blick auf die teils gewaltsamen Proteste in den vergangenen Wochen. Die Bundesregierung will die Subventionen beim Agrardiesel schrittweise streichen.

    Länderübergreifende Aktion gegen EU-Agrarpolitik

    Deutsche, polnische und tschechische Landwirte protestierten gemeinsam gegen die EU-Agrarpolitik. Laut der Initiative "Land schafft Verbindung" nahmen an der Aktion auf der polnischen Seite des Grenzübergangs bei Bogatynia 400 Landwirte mit 150 Traktoren teil. In einem gemeinsamen Schreiben an die Bundesregierung und die EU-Kommission kritisierten sie vor allem den sogenannten "Green Deal".
    Dieser soll Europa bis zum Jahr 2050 zu einem klimaneutralen Kontinent machen. Die Landwirte forderten außerdem mehr Selbstbestimmung auf dem eigenen Betrieb und den Stopp von günstigen Agrar-Importen aus der Ukraine nach Europa. Diese zerstörten die Märkte in allen drei Ländern. 
    Diese Nachricht wurde am 09.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.