Freitag, 29. März 2024

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Merkur, Mars, Spica
Lichterkette am Morgen

Noch vor zehn Tagen stand Merkur genau zwischen Erde und Sonne. Der kleinste und innerste Planet zog als dunkler Punkt über die Sonnenscheibe. Inzwischen ist er so weit nach rechts von der Sonne weg gelaufen, dass er sich in der Morgendämmerung tief am Osthimmel zeigt.

Von Dirk Lorenzen | 21.11.2019
Merkur, Mars, Spica und die Mondsichel am Osthimmel kurz vor Sonnenaufgang (die Position des Mondes ist für Samstag früh angegeben)
Merkur, Mars, Spica und die Mondsichel am Osthimmel kurz vor Sonnenaufgang (die Position des Mondes ist für Samstag früh angegeben) (Stellarium)
Bei freiem Blick zum Horizont herrschen in den kommenden beiden Wochen exzellente Bedingungen, um den flinken Planeten Merkur zu erspähen. Er steht nicht allein am Morgenhimmel. Zunächst zieht Spica die Blicke auf sich, der hellste Stern in der Jungfrau. Spica ist am Himmel recht leicht zu identifizieren: Verlängert man die Deichsel des Großen Wagens im flacher werdenden Bogen, so stößt man zunächst auf Arktur im Bootes und dann auf Spica.
Der Große Wagen steht morgens nahe dem Zenit, so dass sich die himmlische Aufsuchhilfe wunderbar ausprobieren lässt. Etwas links unterhalb von Spica steht Mars, unser äußerer Nachbarplanet. Er ist derzeit gut sechsmal weiter von der Erde entfernt als im Sommer des vergangenen Jahres. Daher ist er noch recht lichtschwach und seine rötliche Färbung fällt kaum auf.
Vor zehn Tagen zog Merkur (kleiner Punkt rechts unten nahe dem Sonnenrand) genau vor der Sonne entlang
Vor zehn Tagen zog Merkur (kleiner Punkt rechts unten nahe dem Sonnenrand) genau vor der Sonne entlang (Lorenzen)
Spica, Mars und Merkur bilden in den nächsten zwei Wochen eine gerade Linie; nur die Abstände ändern sich von Tag zu Tag ein wenig. Am Wochenende hilft die Mondsichel, diese Objekte am Himmel zu erkennen. Samstag früh leuchtet Spica ein gutes Stück genau unterhalb des Mondes. Sonntag steht die Sichel dicht bei Mars und Montag früh zeigt sie sich neben Merkur. Die Mondsichel und der recht helle innerste Planet bilden ein wunderschönes Duo – begleitet von Mars und Spica.