Bei freiem Blick zum Horizont herrschen in den kommenden beiden Wochen exzellente Bedingungen, um den flinken Planeten Merkur zu erspähen. Er steht nicht allein am Morgenhimmel. Zunächst zieht Spica die Blicke auf sich, der hellste Stern in der Jungfrau. Spica ist am Himmel recht leicht zu identifizieren: Verlängert man die Deichsel des Großen Wagens im flacher werdenden Bogen, so stößt man zunächst auf Arktur im Bootes und dann auf Spica.
Der Große Wagen steht morgens nahe dem Zenit, so dass sich die himmlische Aufsuchhilfe wunderbar ausprobieren lässt. Etwas links unterhalb von Spica steht Mars, unser äußerer Nachbarplanet. Er ist derzeit gut sechsmal weiter von der Erde entfernt als im Sommer des vergangenen Jahres. Daher ist er noch recht lichtschwach und seine rötliche Färbung fällt kaum auf.
Spica, Mars und Merkur bilden in den nächsten zwei Wochen eine gerade Linie; nur die Abstände ändern sich von Tag zu Tag ein wenig. Am Wochenende hilft die Mondsichel, diese Objekte am Himmel zu erkennen. Samstag früh leuchtet Spica ein gutes Stück genau unterhalb des Mondes. Sonntag steht die Sichel dicht bei Mars und Montag früh zeigt sie sich neben Merkur. Die Mondsichel und der recht helle innerste Planet bilden ein wunderschönes Duo – begleitet von Mars und Spica.