Nach Wadephuls Zweifeln
Merz beharrt auf Abschiebungen nach Syrien

Bundeskanzler Merz hat anders als Außenminister Wadephul keine Bedenken gegen Abschiebungen von Geflüchteten nach Syrien. Merz sagte bei einem Besuch im schleswig-holsteinischen Husum, der Bürgerkrieg in Syrien sei zu Ende. Daher gebe es keinerlei Gründe mehr, Syrern Asyl in Deutschland zu gewähren.

    Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) spricht während einer Pressekonferenz im Schifffahrtsmuseum Nordfriesland.
    Antrittsbesuch des Bundeskanzlers in Schleswig-Holstein (Marcus Brandt / dpa / Marcus Brandt)
    Er gehe davon aus, dass viele der Menschen freiwillig in ihr Heimatland zurückkehrten, um dort beim Wiederaufbau nach dem Krieg zu helfen. Wer sich aber einer Rückkehr verweigere, den könne man selbstverständlich abschieben, so der Kanzler. Er habe bereits den syrischen Interimspräsidenten al-Scharaa nach Deutschland eingeladen, um mit ihm über eine gemeinsame Lösung zu sprechen.
    Vor Merz hatten bereits andere Unionspolitiker, darunter Bundesinnenminister Dobrindt, Abschiebungen nach Syrien verteidigt und auf eine entsprechende Übereinkunft im Koalitionsvertrag verwiesen. Ausgelöst hatte die Debatte Wadephul. Bei einem Besuch in Syrien hatte der CDU-Politiker angesichts der Zerstörungen erklärt, dort könnten Menschen kaum würdig leben.

    Weiterführende Informationen:

    Sie können hier einen Korrespondentenbericht hören.
    Debatte über Abschiebungen: Das sind Dobrindts Pläne für Syrien und Afghanistan
    Diese Nachricht wurde am 03.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.