
In das Gästebuch der Gedenkstätte schrieb Merz: In Yad Vashem sei mit Händen zu greifen, welche bleibende historische Verantwortung Deutschland trage. Die Bundesrepublik müsse für die Existenz und die Sicherheit Israels einstehen.
Bereits zu Beginn seiner Israel-Reise hatte Merz Präsident Herzog die dauerhafte Unterstützung Israels zugesagt, kritisierte indirekt aber auch Israels Vorgehen im Gaza-Krieg. Er komme zu einem Zeitpunkt nach Israel, der komplizierter kaum sein könnte, sagte Merz. Deutschland stehe fest an der Seite Israels. Gleichzeitig habe das Vorgehen der israelischen Armee im Gaza-Krieg Deutschland "vor einige Dilemmata gestellt". Darauf habe man reagiert, sagte Merz offenbar mit Blick auf die vorübergehende Einschränkung von Waffenlieferungen nach Israel. Er bekräftigte zugleich, dass das Land das Recht habe, sich selbst zu verteidigen.
Merz betonte mit Blick auf den US-Friedensplan für den Gazastreifen, man hoffe dass dieser Friedensprozess in die nächste Phase eintreten könne und, dass es gelinge, die Hamas zu entwaffnen. Israels Präsident Herzog sagte, mit dem Friedensplan könne es eine neue Perspektive für die Menschen in Gaza und Israel geben sowie für die arabischen Nachbarstaaten. Deutschland könne dabei eine wichtige Rolle spielen.
Merz trifft Netanjahu
Nach dem Besuch von Yad Vashem steht für Merz ein Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu auf dem Programm. Bei dem Treffen will er nach eigenen Angaben für eine Umsetzung der Zweistaatenlösung werben, also für die Errichtung eines eigenen Palästinenserstaats neben Israel. Zudem will er Israel auffordern, eine bessere humanitäre Versorgung der Menschen im Gazastreifen zu ermöglichen.
Im Anschluss sind Gespräche mit ehemaligen Hamas-Geiseln sowie Angehörigen getöteter Geiseln geplant.
Merz wirbt in Jordanien für neue Friedensordnung
Merz war vor dem Besuch in Israel nach Jordanien gereist und hatte dort Gespräche mit König Abdullah II. geführt. Dabei bekräftigte er das gemeinsame Engagement Deutschlands und Jordaniens für eine Zweistaatenlösung. Man wolle helfen, das Fundament für eine neue Ordnung im Nahen Osten zu legen, in der Israelis, Palästinenser und die arabischen Nachbarn "dauerhaft in Frieden, Freiheit und Würde" leben könnten, sagte Merz.
Diese Nachricht wurde am 07.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.



