Politik
Merz spricht mit Trump über Flugabwehr für die Ukraine - auch Selenskyj und der US-Präsident telefonieren

Bundeskanzler Merz hat mit US-Präsident Trump telefoniert, um für die Lieferung von Waffen an die Ukraine zu werben. Gegenstand des Gesprächs war die Lage in der Ukraine, einschließlich der Notwendigkeit, die Luftverteidigung des Landes zu stärken.

    Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gibt nach der Ministerpräsidentenkonferenz im Bundeskanzleramt eine Pressekonferenz.
    Bundeskanzler Friedrich Merz (Archivbild) (picture alliance / dpa / Kay Nietfeld)
    Regierungssprecher Kornelius bestätigte einen entsprechenden "Spiegel"-Bericht gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Das Gespräch am Donnerstag sei auf die Initiative von Merz zustande gekommen. Anlass war eine US-Entscheidung, die Lieferung eines Waffenpakets an die Ukraine zurückzuhalten, das auch neue Luftabwehrraketen für das Patriot-System enthalten hätte. Zusagen machte der US-Präsident in dem Gespräch dem Vernehmen nach nicht. Zudem tauschten sich Merz und Trump zu Handelsfragen aus.
    Die italienische Ministerpräsidentin Meloni teilt am Abend mit, sie habe ebenfalls mit Trump telefoniert. Der US-Sender CNN berichtete, der Republikaner habe zudem mit dem französischen Präsidenten Macron gesprochen.

    Trump telefoniert mit Selenskyj

    Nach ukrainischen Angaben telefonierte auch Präsident Selenskyj am Nachmittag mit Trump - nach massiven russischen Angriffen. Selenskyj erklärte anschließend, er habe mit dem US-Präsidenten eine Zusammenarbeit zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung vereinbart. Details nannte er nicht.
    Der US-Präsident hatte gestern erneut mit dem russischen Präsidenten Putin gesprochen und anschließend eingeräumt, dass es keinerlei Fortschritte gebe. Bundeskanzler Merz sieht einen Zusammenhang zwischen dem Telefonat Putins mit Trump und den anschließenden massiven Luftangriffen. Der Kanzler habe in den vergangenen Tagen mehrfach gesagt, "dass es ein Muster gibt beim russischen Präsidenten", sagte Regierungssprecher Kornelius. Telefonate würden üblicherweise von umso härteren Angriffen begleitet. "Das, was vergangene Nacht passiert ist, hat diesen Eindruck unterstützt oder bestärkt."
    Russland hatte in der Nacht zu Freitag mit Drohnen und Raketen das nach ukrainischen Angaben schwerste Bombardement der Hauptstadt Kiew in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet. Selenskyj sagte, mit dem Zeitpunkt der Angriffe signalisiere Moskau, dass es nicht die Absicht habe, seinen Krieg zu beenden.
    Diese Nachricht wurde am 05.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.