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So viele Objekte wie möglich
Messier-Marathon über Milliarden Lichtjahre

110 Motive Himmel gehören zum berühmten Katalog nebelhafter Objekte, den der französische Astronom Charles Messier im 18. Jahrhundert erstellt hat. Mit dieser Liste wollte er Missverständnisse bei der Kometensuche vermeiden.

Von Dirk Lorenzen | 22.03.2022
Messier 42 ist der berühmte Orionnebel
M42, der Orion-Nebel, eines der bekanntesten Objekte im Messier-Katalog (ESO)
Die Objekte sind nicht völlig gleichmäßig am Himmel verteilt. Es gibt im Grenzbereich der Sternbilder Wassermann und Fische eine bemerkenswerte Lücke. Die Sonne steht derzeit genau in diesem Bereich – und überstrahlt keines der Messier-Objekte.
Daher starten sehr ambitionierte Amateurastronomen im Zeitraum Ende März bis Anfang April den Messier-Marathon. Dabei geht es darum, möglichst viele Messier-Objekte in einer Nacht zu beobachten. Von Mitteleuropa aus ist es kaum möglich, alle Objekte zu erspähen. Einige Sternhaufen und Nebel im Skorpion und im Schützen schaffen es in unseren Breiten nur knapp über den Horizont.

Kleines Stück des Marathons lässt sich mit bloßem Auge absolvieren

Abends muss man sich beeilen zwei Galaxien in Fische und Walfisch vor dem Untergang zu beobachten, morgens wird es sehr schwierig, zwei Kugelhaufen im Steinbock und Wassermann in der hellen Dämmerung zu erkennen. Ein kleines Stück des Marathons lässt sich bequem auch mit bloßem Auge absolvieren: So sind die Plejaden im Stier Messier 45 und der Orion-Nebel unterhalb der Gürtelsterne Messier 42.
Deutlich mehr als 42 Kilometer schafft, wer den Messier-Marathon mit einem guten Teleskop komplett absolviert: Die Abstände zu den Messier-Objekten summieren sich zu einem Beobachtungslauf von mehr als anderthalb Milliarden Lichtjahren!
Weiterführende Links zum Thema:

Web-Tool, um einen Messier-Marathon zu planen
Erfahrungsberichte von versuchten Messier-Marathons