
"Es war kein Stück am Himmel so groß als drei Monddurchmesser, das nicht jeden Augenblick von Feuerkugeln und Sternschnuppen gewimmelt hätte."
Humboldt übertreibt nicht: Bei Meteorstürmen scheint der ganze Himmel in Bewegung – es fallen Tausende Sternschnuppen pro Stunde.
"Die Feuerkugeln schienen wie durch Explosion zu platzen. Aber die größten verschwanden ohne Funkenwerfen und ließen leuchtende, breite Streifen hinter sich."
Im Leonidensturm sind manche Meteore so hell wie der Vollmond, so dass in ihrem Licht Gegenstände Schatten werfen. Andere hinterlassen Rauchfahnen, die noch minutenlang am Himmel zu sehen sind.
"Feuerkugeln und Sternschnuppen wurden allmählich seltener. Indessen konnte man noch eine Viertelstunde nach Sonnenaufgang mehrere an ihrem weißen Licht und dem raschen Hinfahren erkennen."

So wie bei Humboldt waren die Leoniden zuletzt 2001 zu sehen. Solche Stürme gibt es im Schnitt etwa alle 33 Jahre. Vielleicht kommt es in 15 Jahren wieder zu einem Humboldtschen Himmelsfeuerwerk.
Zwar huschen auch in den kommenden Nächten wieder Leoniden-Sternschnuppen über den Himmel – doch dann zeigt sich nur der normale Meteorstrom mit allenfalls zwei Dutzend Exemplaren pro Stunde.