
Beim Blick auf die Sonne ist die glühend heiße Oberfläche zu sehen. Sie hat eine Temperatur von knapp sechstausend Grad Celsius - von dort kommen Licht und Wärmestrahlung, die das Leben auf der Erde erst möglich machen.
Das Innere der Erde ist ebenfalls etwa sechstausend Grad heiß - und es ist uns viel näher: Es befindet sich nur gut fünftausend Kilometer unter unseren Füßen.
Nur bei Vulkanausbrüchen wird uns gewahr, dass wir auf einem sehr heißen und in vielem noch flüssigen Körper leben.
Der flüssige Erdkern mit seinen Materieströmungen ist die Quelle des irdischen Magnetfelds. Es schützt die Erdoberfläche vor der Teilchenstrahlung aus dem Weltall. Wäre unsere Erde komplett erstarrt, so wäre Leben, wie wir es kennen, nicht möglich.
Die Hitze der Erde geht auf ihre Entstehung zurück. Damals ballte sich die Materie zusammen und es krachten viele Gesteinsbrocken und Asteroiden in den jungen Planeten. Dabei wurde sehr viel Wärme frei.

Zwar kühlt die Erde seit gut vier Milliarden Jahren aus. Aber das geschieht extrem langsam; denn der fast dreitausend Kilometer dicke Erdmantel ist eine sehr gute Isolierung. Wie ein Deckel auf einem Kaffeebecher hält er das Erdinnere heiß.
Zudem wirkt die Hitze, die beim Zerfall radioaktiver Elemente in der Erde frei wird, dem Auskühlen entgegen. Allerdings ist noch nicht ganz verstanden, wie groß dieser Effekt ist.
Dass die Erde einen flüssigen Kern hat, liegt schlicht an ihrer wilden Jugendzeit - und an der exzellenten Isolierung durch die äußeren Gesteinsschichten.