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Milliardenmarkt

Rückzahlungen von Gastarbeitern in ihre Heimat gehen meist in den schnellen Konsum und den Hausbau. Das lässt sich weltweit beobachten. Der Milliarden-Geldfluss hat vielfältige Folgen.

Von Jan Pallokat |
    Pristina, die Hauptstadt der südserbischen Krisenprovinz Kosovo. Es wird gebaut an allen Ecken und Winkeln, wenn auch mit oft einfachen Mitteln, mit Hacken, Schaufeln, Muskelkraft - aber überall werden alte Häuser eingerissen, entstehen höhere neu, meist Wohnhäuser. Baulärm prägt das Bild, und Straßenlärm: denn es gibt auch viele Autos, die durch die kleine, von den Balkan-Bergen umschlossene Provinz jagen, und nicht selten sind es recht neue Mittelklasse-Autos, sogar deutsche Luxusschlitten sind dabei.

    Doch fragt sich der Betrachter, wie beides, der Bau- und Automobilboom, eigentlich zustande kommt. Denn die Wirtschaft des Kosovo liegt am Boden, wie alle Zahlen und Daten zeigen. Das Land exportiert kaum noch etwas, schon auf Grund der unklaren politischen Zukunft der Provinz meiden es die Investoren. Und aus eigener Kraft entsteht wenig: Seine Braunkohlevorräte prädestinieren Kosovo zwar, einmal Energielieferant für die ganze Region zu werden, tatsächlich aber ist die Energiewirtschaft so marode, dass im Winter regelmäßig der Strom abgeschaltet wird. Im Wesentlichen - und das erklärt den Bau- wie den Autoboom - hängt die Provinz an Zuflüssen aus dem westlichen Ausland: Milliarden Aufbauhilfen fließen aus offiziellen Quellen und werden stattlich aufgestockt durch Überweisungen der Auswanderer. Muhamet Mustafa vom Forschungsinstitut Riinvest in Pristina nennt Zahlen.

    "In den vergangenen sieben Jahren sind hier ausländische Hilfsgelder von 2,3 Milliarden Euro hineingeflossen, das entspricht dem gesamten jährlichen Sozialprodukt im Kosovo. Was die Rücküberweisungen der Kosovaren im Ausland betrifft, so kann das letztlich niemand genau beziffern. Wir machen derzeit eine umfassende Untersuchung, im September wissen wir mehr. Die Schätzungen gehen davon aus, dass 15 bis 20 Prozent des Sozialprodukts auf diesen Rückzahlungen basieren."

    Damit gehört das Kosovo zu denjenigen Ländern, die ohne die Rücküberweisungen wohl zusammenbrechen würden. Praktisch in jeder Familie gibt es jemanden, der in Deutschland, der Schweiz, den USA lebt und regelmäßig Geld zurück überweist. Ein Musterbeispiel ist der Kosovo-Albaner Milot Mustafa, der seit Jahren in Hamburg lebt, aber regelmäßig ins Kosovo fährt, mit viel Geld in der Tasche.

    "Mein Vater hat 40 Jahre gearbeitet, und er bekommt 35 Euro Rente. Wie sollen die leben? Wasser, Strom, da ist schon 100 Euro weg. Ich kriege in Deutschland netto eins-acht. Meine Wohnung kostet 500 Euro. Auto, Tanken, 800. Bleiben noch 1000 übrig. Rechnungen bekomme ich, das Essen, das, was bleibt übrig wird zur Seite gelegt, aufs Sparbuch, und wenn ich kann komme ich selber, und wir helfen nicht nur Verwandten und Bekannten, sondern allen, die uns bekannt sind."

    Worüber sich die Empfänger natürlich freuen. Doch wenn die Rückzahlungen auch helfen, die größte Not zu lindern, so sehen sie Ökonomen wie Muhamet Mustafa doch mit gemischten Gefühlen. Der kosovarische Experte interpretiert die hohe Bedeutung dieser Gelder für seine Heimat als Zeichen, dass das Land den Menschen zu wenig Perspektiven bietet, warum sonst sollten so viele im Ausland arbeiten? Und auf gesamtwirtschaftlicher Ebene fürchtet er Nebenwirkungen.

    "Diese enormen ausländischen Mittel kommen meist direkt dem Bausektor zu gute, nicht Bereichen, die Einkommen und Jobs generieren. Im Endeffekt kommt es zu Ungleichgewichten: zwischen der Wirtschaftsleistung und dem Konsum. Der Konsum im Kosovo übertrifft das Bruttoinlandsprodukt um 20 Prozent, was durch die Überweisungen der Diaspora finanziert wird. Zudem kommt es zu einem enormen Missverhältnis zwischen Importen und Exporten, die Exporte betragen 170 Millionen und die Importe eine Milliarde Euro."

    Dass sich die Rückzahlungen der Gastarbeiter in ihre Heimat meist in den schnellen Konsum und den Hausbau entladen, lässt sich weltweit beobachten; und dass sie deswegen nicht nur Segen, sondern auch Fluch sein können. Beispiel Georgien: Die bitterarme Kaukasus-Republik verließen tausende, als das Land unter Eduard Schewardnadse heruntergewirtschaftet wurde. Der Ökonom Alexej Sekarew von der europäisch-georgischen Denkfabrik "Geplac" schätzt heute die jährlichen Zuflüsse vor allem aus Russland auf etwa 300 Millionen Dollar, was in etwa dem jährlichen Exportvolumen Georgiens entspricht. Die Wirtschaft des Landes und sein unterentwickelter Kapitalmarkt seien aber kaum in der Lage, so viel Hartwährung zu absorbieren, sagt Sekarew, und konstatiert hohen Inflationsdruck.

    "Die Geldmenge im Land wächst in einem Tempo, dass die Nationalbank nicht zuschauen darf, dieses Geld muss sie steuern. Das effiziente Instrument, das die Bank bislang verwendet, war überflüssiges Geld in Zentralbankreserven zu sammeln. Die Zentralbank-Reserven sind sehr stark gewachsen. Trotzdem steigen die Preise, und es gibt Auswirkungen auf den Wechselkurs. Das Problem: Wenn man den Wechselkurs eintauscht kriegt man immer weniger. Das Problem kennt man aus Armenien, weil die Männer immer mehr überweisen müssen, um ihre Familien zu unterstützen."

    Denn der Wechselkurs zum Rubel wird aus Gastarbeiter-Sicht immer ungünstiger. Damit ist der schlimmste Fall beschrieben, bei dem die gut gemeinten Rücküberweisungen ein Land in eine gefährliche Spirale schicken, die die Armut im Extremfall sogar verschärft: Insbesondere da, wo die Rücküberweisungen unmittelbar in den Konsum fließen, womöglich sogar hauptsächlich in den Kauf importierter Güter, treiben sie die Preise im Heimatland - während die Löhne nicht Schritt halten. Schlimmstenfalls entscheiden sich die Daheimgebliebenen, zu den örtlichen Niedriglöhnen keine Arbeit mehr anzunehmen und warten stattdessen auf die nächste Überweisung der Verwandten im Westen. "rentseeking-society", nennen Ökonomen dieses Phänomen; eine Gesellschaft, die nur noch von Zinsen anderer lebt. Ergebnis: Die Wirtschaft im Empfängerland stagniert, die Preise ufern aus, und ausbaden müssen es die, die keine Verwandten im Ausland haben. Barbara Fritz, Ökonomin am Berliner Lateinamerika-Institut, begegnet dem Phänomen der Rücküberweisungen in ihrem Gebiet ebenfalls auf Schritt und Tritt. Vor allem in den kleineren mittelamerikanischen Staaten sowie in den Karibik-Inseln drücken die Rücküberweisungen mit Macht in die klapprigen Finanzsysteme.

    "Was sie dann haben ist, dass Geld zurückfließt, was dann erstmal in einen Bauboom mündet. Das schafft dann wieder Arbeitsplätze. Es kann aber auch dazu führen, dass plötzlich Bauen wahnsinnig teuer wird. Das verzerrt dann die Verhältnisse. Die, die Verwandte im Ausland haben, bauen sich dann ein tolles Haus nach US-Standard, die die keine Verwandten haben, leben umso schlechter, aber gleichzeitig teurer."

    Die Rückzahlungen von Fremdarbeitern in die jeweilige Heimat, auf Englisch "remittances" genannt, sind ein Phänomen, das lange unterschätzt wurde. Dabei gewinnt es mehr und mehr an Bedeutung - spiegelbildlich zur weltweiten Völkerwanderung : der Arbeitsmigration von Ost- nach Westeuropa, von Süd- nach Nordamerika, von Südasien nach Arabien.

    Ein wesentlicher Teil der "remittances" wird über informelle Wege geschickt, über Boten oder andere Kanäle; aber schon die offiziell registrierten Zahlungen weisen einen Trend aus, der steil nach oben zeigt. Nach Berechnungen der Weltbank stiegen die in Summe milliardenschweren Rückzahlungen an Familienmitglieder allein von 2001 bis 2006 um 88 Prozent weltweit. Osteuropa und Zentralasien steigerten die empfangenen Zahlungen im selben Zeitraum um 146 Prozent, Südasien um 116 und Lateinamerika um 121 Prozent. Nur im südlichen Afrika fielen die Steigerungsraten deutlich geringer aus und die ölreichen Golfstaaten wandelten sich gar von Empfänger in Geberländer. Dilip Ratha, Weltbank-Experte für "remittances":

    "Makroökonomisch sind remittances in ihrer Summe bedeutsam hoch. In Mexiko übertreffen sie Gesamtsumme ausländischer Direktinvestitionen. In Sri Lanka sind sie höher als die Einnahmen aus den Tee-Exporten, in Marokko größer als das Tourismus-Geschäft, in Ägypten höher als die Einnahmen aus dem Suez-Kanal. 2006, dass sind die letzten Schätzungen, wurden weltweit Zahlungen von 206 Milliarden Dollar offiziell festgestellt. Aber was die wahre Größe dieser Geldflüsse betrifft, wenn man die verschiedenen anderen formellen und informellen Kanäle dazu nimmt, so geht man von 300 Milliarden Dollar aus oder mehr. Und dem stehen Mittel aus der Entwicklungshilfe in Höhe von etwa 100 Mrd. Dollar weltweit gegenüber."

    Das bedeutet: Die Rücküberweisungen übertreffen inzwischen die Entwicklungsausgaben um das Dreifache. Schrittweise gerieten die "remittances" somit auch ins Zentrum der weltweiten entwicklungspolitischen Diskussion. Zunächst, als sie um die Jahrtausendwende erstmals messbar das Volumen der Entwicklungshilfe einholten. Und dann verstärkt nach dem 11. September, als die Geldkanäle weltweit genauer untersucht wurden, um der Terrorfinanzierung auf die Spur zu kommen. Dabei traten dann, gleichsam als Nebeneffekt der Fahndung, die gewaltigen Ausmaße der Gastarbeiterüberweisungen zutage. Für die Ökonomen bedeutete dies eine wissenschaftliche Herausforderung: Lateinamerika-Expertin Barbara Fritz:

    "Es gibt die so genanten "new economics of labour migration", da versucht man dieses komische Phänomen, warum überweisen da Migranten massenhaft Geld und schenken es ihren Verwandten? - von den Anreizen her zu fassen. Eine Möglichkeit ist natürlich Liebe: Mir geht es gut, denen geht es schlecht, also helfe ich, weil meine Mutter hat mich großgezogen, die hat das verdient. Das andere Motiv könnte ein Versicherungsmotiv sein. Damit die Familie als Gruppe, als ökonomische Gruppe, sich gegenseitig absichert, verteilt man die Risiken. Einer wird in die USA geschickt um dort zu arbeiten, einer beim Staat in Mexiko, einer für den Privatsektor in Mexiko. Es ist einfach unwahrscheinlich, dass es dem mexikanischen Staat, dem Privatsektor in Mexiko und der US-Wirtschaft gleichzeitig schlecht geht, so dass man eigentlich damit versucht, die Einkommensrisiken zu streuen, und ein Einkommen immer sicher zu haben."
    Was weiß man mit Gewissheit über die Natur dieser Zahlungen, der sogenannten "remittances"? Man kennt die größten Empfängerländer nach Volumen: Indien, Mexiko und China erhalten jährlich jeweils Zuweisungen von je fast 25 Milliarden Dollar.

    Gemessen an der Größe der Volkswirtschaft, ist die Republik Moldau das Land, das am abhängigsten ist von den Rückzahlungen, etwa 30 Prozent des moldawischen Bruttoinlandsprodukts machen die Überweisungen der Auswanderer und Gastarbeiter aus. Es folgen auf der Skala Tonga, Guyana, Haiti, Libanon und die Republiken des Westbalkan. Größtes Quellenland der Zahlungen sind mit Abstand die USA. Der Geldtransfer-Konzern "Western Union" aus den USA gehört mit Konkurrenten wie MoneyGram, Checkpoint und weiteren Anbietern zu den Profiteuren; das Unternehmen ist an der Börse 12 Milliarden Euro schwer. 300.000 Filialen weltweit gehören allein zu Western Union; und auch im Kosovo oder in Georgien sticht die Firma sofort ins Auge. 2/3 der Geld-Transfers bei Western-Union seien Überweisungen von Familienmitgliedern an Angehörige, heißt es im Unternehmen. Siegfried Bergless vom Deutschland-Ableger der Firma sagt:

    "Wir haben weltweit einen einzigen Computer, der wird weltweit durch alle Geschäftspartner genutzt. Ganz simpel, irgendwo wird eingezahlt, irgendwo wird ausgezahlt. 150-180 Millionen Transfers im Jahr wickelt der ab."

    Wer mehr über die Motive der Zahler erfahren will und ein typisches Muster sucht, muss in die Feldforschung einsteigen, und die Leute unmittelbar befragen. Eine heikle Angelegenheit, sagt Manuel Orocko, Pionier der remittances-Erforschung, der sich seit anderthalb Jahrzehnten mit dem Thema befasst.

    "Es ist schwierig, dies zu erforschen. Es ist eine emotionale Angelegenheit, denn es geht um Familien, die getrennt sind."

    Und es geht ums Geld, worüber niemand gern spricht. Orocko stellte bei seinen Forschungen fest, dass die Empfänger bei ihren Angaben regelmäßig die erhaltenen Mittel um etwa ein Fünftel niedriger angeben, als sie tatsächlich betragen. Bei allen regionalen Unterschieden, hat Orocko dennoch einige Muster herausgearbeitet:

    "Man sendet typischerweise so viel Geld, wie es zu den jeweiligen Lebenshaltungskosten im Heimatland passt. Die Summe Geld, die geschickt wird, hängt nicht notwendigerweise ab vom Einkommen im Gastland, sondern von den Kosten zu Hause. Wenn in Kroatien die Lebenshaltungskosten 300 Euro sind, dann wird soviel geschickt. Der Haitianer in den USA schickt meist nur 200 Dollar, weil die Kosten auf Haiti niedriger sind. Ein weiteres Muster: Meist sind Frauen die Empfänger von remittances. 68-70 Prozent sind Frauen. Das hat mit den Geschlechtsbeziehungen zu tun; die Frauen kümmern sich um den Haushalt, und der Sohn wandert aus und schickt Geld. Und: Die, die auswandern, und Familien, die Geld bekommen, sind nicht die Ärmsten der Armen. Die Ärmsten können nicht auswandern. Man braucht die Mittel, zu reisen, einen Job zu finden, man braucht Fertigkeiten, die man anbieten kann. Es sind Leute aus niedrigeren Einkommensklassen, aber in der Lage, umzuziehen."

    Dilip Ratha, zuständiger Experte der Weltbank stellt dazu fest:

    "Die Remittances dieses Jahres sind nicht das Resultat der Emigration vom letzten Jahr. Das wird oft verwechselt. Auch Migranten, die seit 10, 20 Jahren, manchmal in der 2. Generation im Ausland sind, senden Geld in die alte Heimat. Es ist schon richtig, Migration treibt die Zahlungen. Aber es ist auch die Basis an Auswanderern, die eine Rolle spielt. Das heißt, wenn Migration morgen aussetzt, dann hören diese Zahlungen nicht auf. Sie würden noch lange weiter laufen."

    Die Auswanderer zahlen also regelmäßig und sie zahlen verlässlich. Doch bei der volkswirtschaftlichen Frage, ob hohe, kontinuierliche Zahlungen im Endeffekt eher gut oder eher schlecht sind für das Empfängerland, will sich kaum ein Experte festlegen: Das Analysebild ist gemischt. Neben den skizzierten Negativ-Effekten, etwa Preisdruck oder Folgen für die Arbeitsmoral, sieht Weltbank-Mann Ratha durchaus auch gesamtwirtschaftlich-positive Seiten der Zahlungen. So könnten sie helfen, akute Armut zu lindern; auch ermöglichten die Überweisungen den Zielländern, einen gewissen Kapitalstock zu bilden. Ratha:

    "Am wichtigsten ist der enorme Zufluss von Dollar und Fremdwährung. Das ermöglicht den Ländern, wichtige Importe zu bezahlen und Schulden zu begleichen. Und weil es direkte Zahlungen sind, sind die Zahlungen unternehmerischer angelegt als etwa Entwicklungshilfemittel. Die Zahler haben ein unmittelbares Interesse daran, dass das Geld gut ankommt. Oft geben sie Hinweise, was man damit machen könnte. Deswegen nenne ich remittances werthaltiges Geld. Ein Dollar ist mehr als ein Dollar, es ist ein Dollar plus Rat, Wissen, gute Absichten."

    Gerade in Krisensituation lindern die Gastarbeiterüberweisungen die größte Not. Die Erfahrung zeigt, dass der Geldfluss gerade dann sprunghaft ansteigt, wenn es daheim zu einer Krise kommt. So etwa zu Zeiten der Asienkrise in den neunziger Jahren. Während privates Investmentkapital dann meist hastig abgezogen wird, nehmen die remittances, die Privatüberweisungen an Verwandte, zu. Manchem gelten die privaten Transfers als eine Art Allheilmittel gegen die unerwünschten Folgen der globalen Finanzmarktspekulationen, berichtet Ökonomin Barbara Fritz:

    "Es fliegt einem von allen Seiten zu. Was sicher auch eine Modeerscheinung ist, wo eine Verzauberung stattgefunden hat. Remittances als neues Wundermittel für die Entwicklung, manche sagen, wunderbar, brauchen wir den Staat nicht mehr, das läuft immer schief und schafft Abhängigkeiten. Andere sagen, dass ist Globalisierung von unten, das sind wirklich die Armen Leute, die das Geld in die Hand nehmen - der Mythos blättert gerade ab."

    Der individuelle Charakter der Zahlungen ist dabei nicht ohne Nachteile: Es fließt das Geld Einzelner und die Verwendung im Heimatland ist kaum steuerbar. Denkbar und vielfach diskutiert werden deshalb Anreizsysteme, die Zahler und Empfänger dazu verleiten sollen, das Geld produktiver einzusetzen, etwa durch eine klassische Wirtschaftsförderung auf kleinster Ebene. In den letzten Jahren sind zu diesem Zweck weltweit höchst unterschiedliche Projekte auf den Weg gebracht worden.

    Auf internationaler Ebene wird diskutiert, möglichst viele Gelder von den informellen Kanälen umzuleiten auf reguläre Bankkonten. Für manchen Empfänger hieße das, zum ersten mal im Leben ein Konto einzurichten und so Zugang zu Finanzmarktinstrumenten zu erhalten. Zudem würde dies die lokalen Bank- und Finanzsysteme stärken und für eine dichtere Kapitaldecke sorgen.