
Nach neuen Angaben der Polizei starben bei dem Anschlag 16 Menschen, 40 befinden sich noch in Krankenhäusern. Zwei Täter hatten eine Veranstaltung am Bondi Beach überfallen und das Feuer eröffnet. Wie die Polizei später mitteilte, habe man inzwischen auch die beiden Tatverdächtigen identifiziert. Es handelt sich demnach um einen 50-Jährigen und seinen 24 Jahre alten Sohn. Der Vater sei von Polizisten erschossen worden, der Sohn befinde sich im Krankenhaus. Nach weiteren Tatverdächtigen werde nicht gesucht. Die beiden Männer hatten am Bondi Beach in Sydney das Feuer auf Teilnehmer der Feier eröffnet.
An dem Strand hatten sich am ersten Tag des jüdischen Lichterfestes zahlreiche Familien versammelt. Einer der Angreifer wurde den Behörden zufolge getötet, ein weiterer wurde festgenommen. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie ein Passant einen der Täter überwältigt und entwaffnet. Zahlreiche Politiker würdigten das Eingreifen des Mannes, der damit sehr wahrscheinlich weitere Todesopfer verhindert habe.
Australiens Ministerpräsident Albanese sagte, die antisemitische Gewalttat treffe die Nation ins Herz. Ein Angriff auf australische Juden sei auch ein Angriff auf die gesamte Bevölkerung.
Internationale Anteilnahme
Der Anschlag löste auch im Ausland Entsetzen aus. UNO-Generalsekretär Guterres verurteilte die Gewalttat als abscheulichen Angriff auf jüdische Familien. Der israelische Präsident Herzog sprach von einem grausamen Angriff niederträchtiger Terroristen. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärte, Europa stehe an der Seite Australiens und der jüdischen Gemeinschaften weltweit.
Die Konferenz Europäischer Rabbiner teilte mit, man sei zutiefst erschüttert über den mörderischen Anschlag, der das Lichterfest in Sydney zerstört habe.
Bestürzung in Deutschland
Bundeskanzler Merz schrieb auf der Plattform X, der Anschlag sei ein Angriff, so wörtlich, "auf unsere gemeinsamen Werte". Er sei fassungslos. Zugleich forderte Merz, dem Antisemitismus weltweit Einhalt zu gebieten. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, zeigte sich ebenfalls entsetzt. Er sagte, den Terroristen gehe es darum, die westliche Lebensart zu zerstören. Deshalb sei das jüdische Chanukka-Lichterfest bewusst als Ziel ausgemacht worden. Zudem appellierte er an die Geschlossenheit der westlichen Welt angesichts eines wachsenden Antisemitismus.
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, bezeichnete den Terrorakt als unerträglich und forderte dazu auf, jüdisches Leben besser zu schützen. Bundestagspräsidentin Klöckner rief dazu auf, jüdisches Leben sichtbar zu unterstützen. Am Mittwoch wolle sie selbst ein Zeichen am Brandenburger Tor setzen, indem sie eine Chanukka-Kerze entzünde.
Diese Nachricht wurde am 14.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.



