Detroit, East Side, nur fünf Kilometer vom Zentrum entfernt. Eine vierspurige Straße, aufgegebene Gewerbebauten, die hölzernen Strommasten windschief. Auf der anderen Seite schließt sich ein Wohngebiet an, beziehungsweise das, was davon übrig blieb: ein paar Holzhäuser, niedergebrannte Ruinen, dazwischen urbane Wildnis.
"Wir stehen hier auf einem ehemaligen Industriegelände, das momentan im Besitz der Michigan Land Bank ist. Wir haben Bodenproben genommen, um die Schadstoffe zu analysieren: polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe und verschiedene Schwermetalle. Wir pflanzen Bäume, um diese Schadstoffe aus dem Erdreich rauszubekommen."
Dean Hay ist Landschaftsarchitekt und Baumpfleger. Er arbeitet für die gemeinnützige Organisation "Greening of Detroit". Eine Organisation, die mehr und mehr die Aufgaben des kommunalen Grünflächenamtes in der hoch verschuldeten Stadt Detroit übernimmt und dafür Arbeitslose und die direkte Nachbarschaft mit ins Boot holt. Eine Art Hilfe zur Selbsthilfe.
"Dieses Engagement für die Kommune ist extrem wichtig. Wir wollen auf die Bedürfnisse der Leute eingehen und die Flächen aufwerten, sodass sie sie wieder schätzen."
Seit 20 Jahren erforscht die University of Michigan die Sanierung verseuchter Böden durch sogenannte Hyperakkumulatoren. Das sind Pflanzen, die in der Lage sind, Schwermetalle aus dem Boden herauszulösen und in ihrem Leitungswerk so zu verpacken, dass sie nicht mehr giftig sind. Andere Giftstoffe können sogar abgebaut werden. Dean Hay setzt mit seinen Leuten heimische Pappeln und Pappel-Hybriden ein, also Kreuzungen unterschiedlicher Arten – ein Mix mit erhöhter Durchschlagskraft, wie er sagt. Sie wurzeln tief, wachsen schnell, und produzieren so innerhalb kurzer Zeit viel Biomasse.
"Es gibt insgesamt fünf verschiedene Prozesse in der Pflanze, die zur Entgiftung beitragen. Der Abbau beginnt bereits im Wurzelbereich. Im weiteren Wachstumsverlauf werden Gifte in der Biomasse gespeichert. Und ganz am Ende gibt der Baum die Schadstoffe bis auf die Schwermetalle über die Blätter an die Umgebung ab, und zwar in einer nicht giftigen Form."
Auf dem Grundstück in Detroits East Side treten sechs verschiedene Pappelarten in den Wettbewerb um die beste Entgiftung. Ein Team begleitet den Prozess mit Untersuchungen. Die komplexen Vorgänge innerhalb der Pflanze sind noch nicht vollkommen erforscht – weder an der Michigan University noch an anderen Institutionen weltweit. Eines steht aber schon fest: Die Phytosanierung braucht Zeit.
Dean Hay rechnet mit zehn Jahren.
"Wir gehen davon aus, dass die Schadstoffe im Boden dann minimiert sind. Wenn wir nachweisen können, dass das mit so einem schmalen Budget funktioniert, wäre dies ein Modell für die gesamte Stadt. Wir müssten dann allen Grundbesitzern vermitteln, wie leicht die Bodensanierung umsetzbar ist. In zehn Jahren wird dieser Ort hier ein Park sein oder anders entwickelt werden."
Schon jetzt aber ist das Projekt ein Erfolg. Denn die verwilderte Brachfläche hat sich in ein gepflegtes Grundstück verwandelt. Nicht nur Pappeln, sondern auch Weißdorne wurden gepflanzt. Ein erster Schritt zur Aufwertung der Nachbarschaft.
"Das soll hier auch eine schöne Bepflanzung sein, an der die Leute Freude haben. Durch die Mitte führt ein Pfad, da stellen wir auch eine Bank hin und eine Erklärung, was wir hier machen. Warum wir dieses Grundstück der Kommune wohlbehalten zurückgeben wollen."
"Wir stehen hier auf einem ehemaligen Industriegelände, das momentan im Besitz der Michigan Land Bank ist. Wir haben Bodenproben genommen, um die Schadstoffe zu analysieren: polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe und verschiedene Schwermetalle. Wir pflanzen Bäume, um diese Schadstoffe aus dem Erdreich rauszubekommen."
Dean Hay ist Landschaftsarchitekt und Baumpfleger. Er arbeitet für die gemeinnützige Organisation "Greening of Detroit". Eine Organisation, die mehr und mehr die Aufgaben des kommunalen Grünflächenamtes in der hoch verschuldeten Stadt Detroit übernimmt und dafür Arbeitslose und die direkte Nachbarschaft mit ins Boot holt. Eine Art Hilfe zur Selbsthilfe.
"Dieses Engagement für die Kommune ist extrem wichtig. Wir wollen auf die Bedürfnisse der Leute eingehen und die Flächen aufwerten, sodass sie sie wieder schätzen."
Seit 20 Jahren erforscht die University of Michigan die Sanierung verseuchter Böden durch sogenannte Hyperakkumulatoren. Das sind Pflanzen, die in der Lage sind, Schwermetalle aus dem Boden herauszulösen und in ihrem Leitungswerk so zu verpacken, dass sie nicht mehr giftig sind. Andere Giftstoffe können sogar abgebaut werden. Dean Hay setzt mit seinen Leuten heimische Pappeln und Pappel-Hybriden ein, also Kreuzungen unterschiedlicher Arten – ein Mix mit erhöhter Durchschlagskraft, wie er sagt. Sie wurzeln tief, wachsen schnell, und produzieren so innerhalb kurzer Zeit viel Biomasse.
"Es gibt insgesamt fünf verschiedene Prozesse in der Pflanze, die zur Entgiftung beitragen. Der Abbau beginnt bereits im Wurzelbereich. Im weiteren Wachstumsverlauf werden Gifte in der Biomasse gespeichert. Und ganz am Ende gibt der Baum die Schadstoffe bis auf die Schwermetalle über die Blätter an die Umgebung ab, und zwar in einer nicht giftigen Form."
Auf dem Grundstück in Detroits East Side treten sechs verschiedene Pappelarten in den Wettbewerb um die beste Entgiftung. Ein Team begleitet den Prozess mit Untersuchungen. Die komplexen Vorgänge innerhalb der Pflanze sind noch nicht vollkommen erforscht – weder an der Michigan University noch an anderen Institutionen weltweit. Eines steht aber schon fest: Die Phytosanierung braucht Zeit.
Dean Hay rechnet mit zehn Jahren.
"Wir gehen davon aus, dass die Schadstoffe im Boden dann minimiert sind. Wenn wir nachweisen können, dass das mit so einem schmalen Budget funktioniert, wäre dies ein Modell für die gesamte Stadt. Wir müssten dann allen Grundbesitzern vermitteln, wie leicht die Bodensanierung umsetzbar ist. In zehn Jahren wird dieser Ort hier ein Park sein oder anders entwickelt werden."
Schon jetzt aber ist das Projekt ein Erfolg. Denn die verwilderte Brachfläche hat sich in ein gepflegtes Grundstück verwandelt. Nicht nur Pappeln, sondern auch Weißdorne wurden gepflanzt. Ein erster Schritt zur Aufwertung der Nachbarschaft.
"Das soll hier auch eine schöne Bepflanzung sein, an der die Leute Freude haben. Durch die Mitte führt ein Pfad, da stellen wir auch eine Bank hin und eine Erklärung, was wir hier machen. Warum wir dieses Grundstück der Kommune wohlbehalten zurückgeben wollen."