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Mit einer Menge Energie in die Energiewende

Energiegipfel in Berlin: Der neue Umweltminister Peter Altmaier bespricht mit der Kanzlerin, den Ministerpräsidenten und einigen Kabinettskollegen, wie er sich die Energiewende vorstellt. Auf einer Pressekonferenz hatte er bereits betont, Wirtschaft und Umwelt seien keine Gegensätze.

Von Aglaia Dane |
    Die letzten Sekt- und Saftgläser vom Empfang werden beiseite geräumt. Die Konferenzteilnehmer nehmen Platz, es kehrt Ruhe ein. Gespannte Ruhe. Doch nichts passiert. Der Minister verspätet sich. Die Ungeduld wächst im 19. Stock des Axel-Springer-Hauses. Dann kommt Peter Altmaier zur Tür herein.

    Doch an diesem Tag ist das Verständnis groß – schließlich hat Peter Altmaier erst vor wenigen Stunden von Präsident Gauck die Ernennungsurkunde entgegen genommen. "Auf geht's an die Arbeit!" hatte er danach getwittert. Das Tempo, mit dem er die Bühne betritt, passt zu dieser Parole.

    "Es ist mir natürlich unangenehm, dass ich Sie eine Viertelstunde habe warten lassen. Aber die Verzögerung hat den Grund darin, dass ich verhindern wollte, dass es mit der Energiewende zu spät ist. Deshalb hatten wir erste Rücksprachen im Ministerium."

    Altmaier wirkt energisch. Mit 150 Prozent wolle er sich seinem neuen Amt widmen, sagt er. Doch was qualifiziert ihn eigentlich zum Umweltminister? Diese Frage sei ihm in den vergangenen Tagen häufig gestellt worden, erzählt Altmaier und versucht gar nicht erst, sich als verkannten Ökoaktivisten zu verkaufen. Stattdessen gibt er den Vollblutpolitiker.

    "Das Entscheidende, was in der Politik notwendig ist: dass man aus der Erfahrung der politischen Abläufe erkennt, wo Sand im Getriebe steckt. Und dass man sich bemüht, die Dinge zu deblockieren."

    Deshalb wird es seine erste Aufgabe sein, so Altmaier, Gesprächsblockaden zu durchbrechen. Für ihn heißt das vor allem, auf die Wirtschaft zuzugehen.

    "Weil die Wirtschaft angewiesen ist auf Energie, auf saubere Energie, die sie möchte, aber zu vertretbaren Preisen. Ich werde auf die Wirtschaft zu gehen, weil dort Investitionsentscheidungen getroffen werden. Wir haben kein Interesse daran, dass hoch wettbewerbsfähige energieintensive Unternehmen unser Land verlassen."

    Doch Altmaier will auch auf die Umweltverbände zugehen. Wirtschaft und Umwelt – das seien keine Gegensätze mehr, ist er überzeugt. An keiner Stelle kritisiert Altmaier explizit die Politik seines Vorgängers. Aber er sagt: Er wolle dafür sorgen, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien besser koordiniert wird. Kraftwerke dorthin, wo bereits Leitungen stehen. Trassen dort verlegen, wo Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird.

    Nach 20 Minuten rauscht Altmaier wieder davon: Er muss noch den Energiegipfel vorbereiten. Der neue Umweltminister trifft – zumindest am ersten Tag im Amt - auf viel Wohlwollen.

    "Ja, die Rede ist bei mir gut angekommen, weil er eine Menge Energie zur Energiewende mitbringt - Was ich auch in meinem Umkreis mitbekommen habe, dass ein gewisser Ruck durchgegangen ist."