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Mittler zwischen den Klangwelten

Als "Shooting-Star" kann man ihn inzwischen gewiss nicht mehr bezeichnen, aber es ist immer noch erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit sich der israelische Pianist Yaron Herman in der internationalen Jazzwelt einen Namen gemacht hat.

Mit Jan Tengeler |
    Alles fing an, als er sich mit 16 beim Basketball verletzte und seinen Traum aufgeben musste, Sportprofi zu werden. Aus Langeweile setzte er sich ans Klavier; mit Musik hatte er zuvor nicht das Geringste zu tun. Das sollte sich grundlegend ändern.

    Als Solist, aber vor allem im Trio, hat Herman auf bisher vier CDs und bei unzähligen Konzerten seine Spuren hinterlassen. In seinem Spiel bilden Nahöstliches, europäische Klassik, Anleihen aus der Popmusik, freie Improvisation und die Jazztradition ein organisches Ganzes. Herman, der seine Heimat schon lange verlassen hat und heute in Paris lebt, achtet bei allem, was er spielt, auf die Balance zwischen "Kopf und Bauch", zwischen intelligentem Spiel und brillanter Technik auf der einen und romantischen, gefühlsstarken Anklängen auf der anderen Seite. In diesen Tagen erscheint mit "Follow the white Rabbit" seine fünfte Einspielung, wiederum im Trio.