Mode und Nachhaltigkeit Wissen, woher der Stoff kommt
Die Klima-Krise hat die Mode-Industrie eingeholt – und geradewegs in eine Sinnkrise gestürzt. Ein Umdenken der Industrie fordern Marika Hellmund und Viola Volk von der HAW Hamburg im Deutschlandfunk. Das und wie es nachhaltig geht, zeigen sie auf der A+Modenschau in Hamburg.
Marika Hellmund und Viola Volk im Corsogespräch mit Christoph Reimann | 12.07.2019
Das Themen-Alphabet reicht von Architektur, Bytes und Comics über Film und Mode bis Zukunftsmusik. Ohne Etiketten wie "U", "E", "Post" oder "Proto" analysiert und diskutiert das tagesaktuelle Magazin Phänomene der Gegenwartskultur. Corso ist alles andere als reine Nacherzählungsberichterstattung oder Terminjournalismus, der nur die Chronistenpflicht erfüllt. Das Popkulturmagazin dreht die Themen weiter, um Mehrwert und Neuigkeitswert zu bieten. Kulturschaffende sind regelmäßig zu Gast im Studio und stehen im Corsogespräch Rede und Antwort. "Corso - Kunst & Pop" spielt musikjournalistisch ausgewählte Songs, die aktuell sind und nationale sowie globale Trends abbilden. Denn Musik ist Information - und Popkultur ist ohne Popmusik nicht denkbar.
"Sustainable Fashion": Wie kann die Mode von morgen aussehen? (Kolja von der Lippe)
Zwangsläufig mache man sich Gedanken, wohin sich die Industrie entwickeln werde, sagte Marika Hellmund im Deutschlandfunk. Sie ist Studentin im Department Design an der HAW Hamburg. Zusammen mit Viola Volk leitet sie das Veranstalter-Team der A+Modenschau, auf der Abschlussarbeiten des aktuellen Studiengangs gezeigt werden.
Zum Stichwort Nachhaltigkeit sagte Volk: "Wir haben Design-Kunde, die mit dem Thema zu tun hat." Das habe für Umweltfragen sensibilisiert. Die Modenschau fände nun unter komplett nachhaltigen Rahmenbedingungen statt, erläuterte Hellmund. Auch die Mode selbst sei unter diesem Gesichtspunkt produziert worden. Beispielsweise ginge es um Kleidung, die als Zero-Waste-Produktion angelegt worden sei. Dabei werde Verschnitt und Abfall von Stoffen möglichst vermieden.
Große Unternehmen hinken hinterher
Was im kleinen Rahmen funktioniere, fände nur langsam Einzug in Modeketten. Aber große Mode-Unternehmen befänden sich derzeit im Umbruch. Noch fehlten oftmals die Kapazitäten, um in großen Dimensionen nachhaltige Kleidung zu produzieren, so Volk. Auch sei es zurzeit noch sehr teuer, Umwelt-Zertifikate zu kaufen, ergänzte Hellmund. Die Vielzahl von Zertifikaten stifte oft Verwirrung.
Nachhaltige Mode im Parkhaus: ein Entwurf für die A+-Modenschau 2019 (Max Koppernock)
Als Studierende eines Modezweigs sei es wichtig, für Aufklärung zu sorgen, erklärte Marika Hellmund. "Es fängt einfach bei unseren ersten Modellen, die wir entwickeln, an." Man müsse wissen, woher der Stoff komme. Aber dies reiche nicht aus. Es müsse politisch eine Menge passieren, so die Designerin.
Die Modenschau A+ findet am 14.07. in Hamburg, auf dem Parkdeck der Rindermarkthalle auf St. Pauli, statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
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