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Moderne Computertechnologie als Chance für behinderte Studienabgänger

28.02.2001
    Gemeinsam mit der Fachhochschule Heidelberg entwickelte das HandicapCenter von IBM in Stuttgart spezielle Computerarbeitsplätze. Behinderte Studenten und Studienabgänger können sich dort beraten lassen. Ein Mitarbeiter des Beratungszentrums, Stefan Nafcz ist contergan-geschädigte. Früher hat er die Computer-Tastatur mit den Füßen betätigt, jetzt ist sein Arbeitsplatz mit einem Spracheingabesystem versehen. "Ich bin bei der Auswahl des Computers behilflich, ich kann Ihnen sagen welche Software sinnvoll ist, wie der Arbeitsplatz von der Möblierung her aussehen soll. Beispielweise eine Blätterhilfe für ein Buch, oder Vorlagenhalter." Sein Mitarbeiter, Karl-Heinz Weirich, ist seit frühester Kindheit blind. Sein Computer ist mit einem Sprachausgabesystem versehen. Neben einer normalen Tastatur steht ihm eine Spezialtastatur mit Blindenschrift zur Verfügung. Das Internet wird ihm durch das sogenannte "Homepage-reader" zugänglich. Das Programm liest Informationen aus dem Internet dem Blinden vor, der damit die Seiten im Netz navigiert. Verschiedene Stimmen signalisieren, ob es sich um Text oder eine Querverbindung handelt. Die Grundausstattung eines solchen Computerarbeitsplatzes ist nicht teuer. Ein absoluter High-Tech-Arbeitsplatz für Blinde beläuft sich hingegen auf 70.000 Mark. Allerdings bekommt jede Firma, die eine solche Investition tätigt, Unterstützung vom Staat. Bis 100 Prozent der Kosten werden übernommen. Trotzdem gibt es nur wenige Firmen, die bereit sind, jungen behinderten Menschen spezielle Arbeitsplätze einzurichten, sagt Klaus Schneider, Abteilungsleiter des HandicapCenters bei IBM: "Das Thema Behinderung passt nicht in die heutige Leistungsgesellschaft. Und deshalb sind wir nicht automatisch ein Thema mit unseren Behindertenprodukten."

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    Mehr Informationen über Computerarbeitsplätze für Behinderte gibt es auf der Homepage von IBM.