Dienstag, 14. Mai 2024

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Mögliche Kandidatur um DOSB-Spitze
Seppelt (ARD): "Weikert würde das machen"

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Alfons Hörmann muss bei der nächsten Mitgliederversammlung mit einem Gegenkandidaten rechnen. Nach Informationen von Hajo Seppelt aus der ARD-Dopingredaktion könnte Thomas Weikert, der Präsident des Tischtennis-Weltverbandes, gegen ihn antreten.

Hajo Seppelt im Gespräch mit Astrid Rawohl | 29.09.2018
    Porträt von Hajo Seppelt
    Der Journalist und Autor Hajo Seppelt. (imago sportfotodienst)
    "Er gilt als integre Persönlichkeit, er gilt als vermittelbar, als einer der auch konsensual ist und der durchaus auch kritische Haltungen gegenüber der Politik des DOSB hat", sagt Hajo Seppelt im Deutschlandfunk.
    Die erste Wahl für die Kandidatur um die DOSB-Spitze sei allerdings Clemens Prokop, der langjährige Präsident des deutschen Leichtathletikverbandes, gewesen. "Er hat aber abgewunken aufgrund einer beruflichen Neuorientierung", so Seppelt. Dem Juristen Prokop stehe in Bayern eine Beförderung bevor. Außerdem sei die Arbeit im DOSB auch ein "Kernerjob".
    Gute Chancen für Weikert
    Offiziell äußere sich Thomas Weikert nicht zu seiner möglichen Kandidatur. "Allerdings haben mir Vertraute gesagt, dass er sich das durchaus zutrauen würde und auch Lust auf diese Aufgabe habe. Er würde das machen", so Seppelt.
    Der Präsident der "International Table Tennis Federation" (ITTF), Thomas Weikert.
    Der Präsident der "International Table Tennis Federation" (ITTF), Thomas Weikert. (dpa/picture alliance/ Sven Hoppe)
    Die Chancen für Weikert stünden gut: "Er hat eine durchaus respektable Anzahl von Spitzenverbänden im deutschen Sport wohl hinter sich", weiß Doping-Experte Hajo Seppelt. Seine Kandidatur habe er allerdings noch gar nicht zugesagt. "Aber Thomas Weikert gilt derzeit als die beste Besetzung für den Posten."
    Unzufriedenheit mit amtierenden DOSB-Präsidenten
    Möglich mache die Kandidatur erst die Unzufriedenheit in weiten Teilen der Spitzenverbände mit der Arbeit des amtierenden DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann. "Man ist mit seinem Führungsstil nicht zufrieden, man ist mit der gesamten Amtsführung nicht zufrieden, man hat auch manchmal den Eindruck – so sagen Kritiker – dass er es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt", meint Seppelt.
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    DOSB-Chef Alfons Hörmann (dpa / picture alliance / Caroline Seidel)
    Auch die Athletenvertretung tue sich schwer mit der Arbeit des Präsidenten. "Die Athletenvertretung macht keine Hehl daraus, dass sie mit einem anderen Kandidaten an der Spitze des DOSB sympathisiert und ist sowieso der Auffassung, dass Hörmann in seiner Amtszeit seit 2013 für die Athleten selber nicht viel getan hat", so Hajo Seppelt.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.