Dienstag, 19. März 2024

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Moorbrand in Meppen
Löschung kann Monate dauern

Die Löschung des Moorbrandes im niedersächsischen Meppen könne sich im schlimmsten Fall über Monate hinziehen, sagte der Moorforscher Jan Peters im Dlf. Der Torf sei durch den heißen Sommer ausgetrocknet und bestehe zudem aus totem Pflanzenmaterial - und das brenne sehr gut.

Jan Peters im Gespräch mit Uli Blumenthal | 19.09.2018
    Rauchwolken steigen beim Moorbrand auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen auf.
    Der Moorbrand in Niedersachsen dürfte schwer zu löschen sein, so Moorforscher Peters im Dlf (dpa / picture alliance / Stephan Konjer)
    Prinzipiell sei es naheliegend, Areale wie Moore oder Heidelandschaften für militärische Zwecke zu nutzen, "weil Moore vor allem in früherer Zeit sehr schwer zugänglich waren und Hochmoorgebiete gleichzeitig sehr nährstoffarme, und dafür für die Landwirtschaft und auch Fortwirtschaft relativ unbrauchbare, Gebiete sind", sagte Jan Peters im Dlf.
    Wenn der Torfkörper ausgetrocknet sei, fange er schnell Feuer. "Und gerade in diesem trockenen Sommer, wo ja auch die Landwirtschaft unter den ausbleibenden Niederschlägen zu leiden hatte, ist eben der Torfkörper ausgetrocknet." Torf bestehe zum größten Teil aus nicht abgebauten totem Pflanzenmaterial, und das brenne sehr gut, so Peters.
    "Es ist sehr, sehr schwer möglich, das zu löschen"
    "Wenn es erst mal brennt in den tiefen Torfschichten, dann ist es eben sehr, sehr schwer möglich, das zu löschen." Das merke man auch daran, dass die Einsatzkräfte schon seit zwei Wochen am Werk seien. "Wir haben Erfahrungen aus Russland, wo 2010 große Moorflächen rund um Moskau brannten - da hat man auch noch Monate später im Winter noch Schwelbrände in den Wäldern gefunden. Das kann sich noch Wochen, im schlimmsten Fall Monate hinziehen, bis das zu löschen ist." Ideal sei es, im Vorfeld zu verhindern, dass der Torf vertrockne.
    Ob es technisch möglich sei, das Moor mit Wasser zu überfluten, um die Brände zu löschen, könne er nicht sagen, so Peters. Dafür brauche es eine große Menge an Wasser, die wohl aktuell sehr schwer zu bekommen sei. "Außerdem besteht von der Naturschutz-Seite auch ein Problem, weil man mit dem Eintrag von Oberflächenwasser, was zum Teil durch Dünger verseucht ist, dem Gebiet zusätzlich schaden könnte und langfristig schaden kann. Das ist sehr schwer abzusehen." Diese Gebiete würden natürlicherweise nämlich nur durch Niederschlagswasser gespeist, was kaum Nährstoffe enthalte.