Mordillo ist totTiere und Menschen mit Knollennase
Ohne Worte kam er aus, dafür erkannte man seine Cartoons am Personal. Giraffen, Menschen mit Knollennasen, weit geöffneten Augen und natürlich Herzen. Die Figuren wirken alle total liebenswürdig, sagte Kuratorin Linda Schmitz im Dlf
Hören Sie unsere Beiträge in der Dlf Audiothek- Guillermo Mordillo - der argentinische Zeichner ist tot (imago / SKATA)
Guillermo Mordillo gestorben Die Knollennase als Markenzeichen
"Ich habe 10 Stunden am Tag gearbeitet, ich bin sehr langsam, weil ich Details sehr mag. Cartoons sind nicht einfach für mich" - so der Zeichner und Cartoonist Mordillo über seine Arbeit.
Guillermo Mordillo beim Anfertigen einer Skizze (Frankfurter Buchmesse 2012). (picture alliance/dpa-Zentralbild/Arno Burgi)
Optimistischer Pessimist
Geboren am 4. August 1932 als Sohn spanischer Einwanderer in Buenos Aires ist tot. Er starb überraschend schon am Samstag in seinem Wohnort auf Mallorca.
Als Werbegrafiker und Zeichner von Glückwunschkarten schlug er sich durch, bis Paris Match Ende der 60er den, wie er sich selbst bezeichnete, sehr optimistischen Pessimisten veröffentlichte. In den 70er Jahre galt er als einer der meistveröffentlichten Zeichner weltweit.
Vielschichtig und komplex
"Das Geheimnis ist die Vielschichtigkeit und Komplexität", sagte Linda Schmitz, Kunsthistorikern und Kuratorin an der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen im Dlf. Vor eineinhalb Jahren zeigte sie die Ausstellung "The Very Optimistic Pessimist".
Ein Zeichentrickfilm von Guillermo Mordillo wurde im Jahr 2017 mit 150 weiteren Druckgrafiken in der Ludwiggalerie gezeigt. (picture alliance / dpa / Roland Weihrauch )
Seine Zeichnungen würden auf den ersten Blick funktionieren. Die Menschen würden lachen und zugleich unterschiedliche Bildformen sehen.
Kein Strich ist zuviel
Nach dem Sinn des Lebens würde bei den Figuren gefragt, die allein im Weltall schweben. Daneben gibt es Paardarstellungen und Witze zu Männern und Frauen. "Fast jeder hat die Möglichkeit, sich mit seinem Werk zu identifizieren", so die Kuratorin. Mordillo beherrsche die Kunst der Vereinfachung. "Jede Linie ist ganz pointiert gesetzt, da ist kein Strich zuviel", betonte Linda Schmitz.
Niemand würde boshaft karikiert, Kritik käme mit Freundlichkeit daher. Über Grusspostkarten sei er zu seinem Stil gekommen.