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Mordprozess
Staatsanwalt: Pistorius spricht nicht die volle Wahrheit

Im Prozess gegen Oscar Pistorius hat die Staatsanwaltschaft ihr Schlussplädoyer gehalten. Darin stellte der Ankläger Gerrie Nel klar, dass er die Version des Sportlers nicht glaube. Während der vergangenen Verhandlungstage sei Pistorius nur daran interessiert gewesen, seine eigene Haut zu retten.

Von Kerstin Welter | 07.08.2014
    Oscar Pistorius auf der Anklagebank während des Schlussplädoyers der Staatsanwaltschaft.
    Der Sportler Oscar Pistorius ist angeklagt, weil er seine Freundin Reeva Steenkamp umgebracht haben soll. (AFP - WERNER BEUKES)
    Staatsanwalt Nel warf der Verteidigung in seinem Plädoyer vor, keine schlüssige und eindeutige Line zu verfolgen. Aus Sicht der Anklage sei im Verlauf der 39 Verhandlungstage bisher vor allem klar geworden, dass Pistorius nur daran interessiert sei, seine eigene Haut zu retten, und nicht daran, die volle Wahrheit zu sagen. Das wiederum passe zu seinem Charakter. Die Anklage hatte seit Prozessbeginn versucht, Pistorius als narzisstischen, unberechenbaren Waffennarr darzustellen.
    In seinem Plädoyer gab Staatsanwalt Nel zwar zu, dass auch die Anklage keine eindeutigen Beweise für ihre Überzeugung habe, Pistorius habe seine Freundin Reeva Steenkamp im Verlauf eines Streits erschossen. Doch würden alle Indizien zusammengenommen gegen die Version des Paralympics-Siegers sprechen. Pistorius hatte beteuert, er habe einen Einbrecher in seinem Haus vermutet und in Panik geschossen.
    Oscar Pistorius verfolgte das Plädoyer gefasst und ernst. Die Anklage schließt am Mittwoch ihr Plädoyer ab, am Donnerstag ist die Verteidigung an der Reihe.
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