Das Unglück ereignete sich im morgendlichen Berufsverkehr auf einer viel genutzten Linie der Moskauer Metro. Ausgelöst von einer Vollbremsung, wurden die Passagiere regelrecht durch die Waggons geschleudert. Drei Wagen entgleisten. Die Rettungskräfte lieferten mehr als 100 teils Schwerverletzte in Krankenhäuser ein. Premierminister Dmitrij Medwedew sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und kündigte Entschädigungen an.

"Wir müssen Moskau jetzt helfen, die Folgen dieses schweren Ereignisses zu bewältigen – nicht nur, was die Versorgung der Verletzten angeht."

Augenzeugen berichteten, es habe 20 Minuten gedauert, bis Rettungskräfte zu den Waggons vorgedrungen waren. Die Evakuierung ist offenbar sehr schwierig, einige Passagiere waren auch Stunden später noch in den Wracks eingeschlossen.
Über die Ursache des Unglücks herrscht noch Unklarheit. Am Morgen war von einem Spannungsabfall auf der Linie die Rede. Deshalb habe sich möglicherweise eine Weiche nicht bewegt. Einer anderen Version zufolge war das Fahrgestell eines Waggons beschädigt. Wieder andere Quellen berichten, es habe einen Feueralarm gegeben, daraufhin habe der Zugführer die Notbremse betätigt. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin:

"Es muss ein Strafverfahren eingeleitet und ermittelt werden. Wir müssen die härtesten Maßnahmen ergreifen."

Einen Terroranschlag schließen die Behörden aus. Dies sagte der stellvertretende Bürgermeister Moskaus heute Mittag.
In den Jahren 2004 und 2010 hatten Terroranschläge in der Moskauer Metro insgesamt rund 50 Todesopfer gefordert.

Die Moskauer Metro zählt zu den größten der Welt. Sie befördert an Werktagen rund neun Millionen Menschen und funktioniert in der Regel weitgehend reibungslos.