Es ist ein ehernes Gesetz der Biochemie: Wird es wärmer, legt der Stoffwechsel an Tempo zu.
"Das heißt für den Klimawandel: Die Malaria sollte bei höheren Temperaturen gefährlicher sein."
Das sagen zumindest die aktuellen Modelle voraus, so Dr. Krijn Paaijmanns. Der Biologie von der amerikanischen PennState University wollte es aber genau wissen und überprüfte den Zusammenhang zwischen Temperatur und Malaria im Labor. Das Experiment war denkbar einfach. Er infizierte Moskitos mit einer Nagervariante der Malaria und hielt sie dann in Käfigen bei unterschiedlichen Temperaturen. Regelmäßig verfolgte er, wie männliche und weibliche Malariaparasiten im Darm der Mücken verschmolzen, sich dann in einem kleinen Säckchen vermehrten, wie das Säckchen platzte und die Parasiten schließlich in die Speicheldrüsen der Moskitos wanderten, von wo aus sie beim nächsten Insektenstich weitergegeben werden könnten.
"Man hat schon oft beobachtet, dass sich Malariaparasiten bei wärmeren Temperaturen schneller entwickeln. So war es auch bei uns. Sie vermehren sich schneller, das Säckchen platzte früher und sie erreichten die Speicheldrüse eher."
Bei 20 Grad dauerte der ganze Prozess 15 Tage, bei 26 Grad nur noch eine gute Woche. Soweit stimmten also die Prognosen. Für die Ausbreitung einer Krankheit wie der Malaria ist aber nicht nur das Tempo entscheidend.
"Bei höheren Temperaturen waren am Ende weniger Moskitos ansteckend. Obwohl sich die Parasiten schneller entwickelten, hatten weniger Mücken Erreger in ihrer Speicheldrüse."
Bei 20 Grad konnte jedes zehnte Moskito Malaria übertragen. Bei 22 Grad stieg der Anteil der infektiösen Mücken auf etwa die Hälfte an, doch bei noch höheren Temperaturen waren deutlich weniger Moskitos gefährlich. Der Zusammenhang zwischen Wärme und Malaria ist also nicht ganz so einfach wie erwartet. Krijn Paaijmanns hat mit einer Nagerform der Malaria experimentiert. Das Temperaturoptimum der menschlichen Malaria kann also durchaus etwas anders liegen, aber das Muster sollte ähnlich sein: Bei höheren Wäremegraden wird die schnellere Vermehrung der Parasiten von anderen Effekten abgefangen.
"Da spielen wohl mehrere Dinge zusammen. Das Entwicklungstempo der Parasiten geht wahrscheinlich auf Kosten ihrer Überlebensfähigkeit. Dann reagieren auch die Moskitos auf die Temperatur. Die Effektivität ihres Immunsystems könnte sich verändern. Schließlich orientieren sich die Parasiten an Stoffen aus der Speicheldrüse. Auch die könnten von der Temperatur beeinflusst werden."
Die Details untersucht Krijn Paaijmanns gerade. Für das Übertragungsrisiko sind noch weitere Faktoren relevant, wie die Vermehrung und Stechfreudigkeit der Moskitos. Fest steht: Die klassischen Modelle zum Effekt des Klimawandels auf die Ausbreitung von Tropenkrankheiten sind zu einfach. Wärmere Temperaturen werden nicht überall automatisch zu einem Anstieg von Malaria, Dengeue oder West Nil Fieber führen.
"Man muss vorsichtig sein, wenn man über die Effekte des Klimawandels spricht. Es gibt sicher Regionen, wo sich die Übertragung der Malaria in einem wärmeren Klima verstärken wird. In anderen Gegenden könnte dagegen das Temperaturoptimum für die Parasiten überschritten werden. Dort sollte das Malariarisiko durch den Klimawandel sinken."
Auf diesem einen Gebiet könnten die heißen Länder Afrikas, Lateinamerikas und Asiens also von einer Temperaturerhöhung profitieren. Parallel werden sich heute eher gemäßigte Weltgegenden dank des Klimawandels aber mit Tropenkrankheiten auseinandersetzen müssen.
"Das heißt für den Klimawandel: Die Malaria sollte bei höheren Temperaturen gefährlicher sein."
Das sagen zumindest die aktuellen Modelle voraus, so Dr. Krijn Paaijmanns. Der Biologie von der amerikanischen PennState University wollte es aber genau wissen und überprüfte den Zusammenhang zwischen Temperatur und Malaria im Labor. Das Experiment war denkbar einfach. Er infizierte Moskitos mit einer Nagervariante der Malaria und hielt sie dann in Käfigen bei unterschiedlichen Temperaturen. Regelmäßig verfolgte er, wie männliche und weibliche Malariaparasiten im Darm der Mücken verschmolzen, sich dann in einem kleinen Säckchen vermehrten, wie das Säckchen platzte und die Parasiten schließlich in die Speicheldrüsen der Moskitos wanderten, von wo aus sie beim nächsten Insektenstich weitergegeben werden könnten.
"Man hat schon oft beobachtet, dass sich Malariaparasiten bei wärmeren Temperaturen schneller entwickeln. So war es auch bei uns. Sie vermehren sich schneller, das Säckchen platzte früher und sie erreichten die Speicheldrüse eher."
Bei 20 Grad dauerte der ganze Prozess 15 Tage, bei 26 Grad nur noch eine gute Woche. Soweit stimmten also die Prognosen. Für die Ausbreitung einer Krankheit wie der Malaria ist aber nicht nur das Tempo entscheidend.
"Bei höheren Temperaturen waren am Ende weniger Moskitos ansteckend. Obwohl sich die Parasiten schneller entwickelten, hatten weniger Mücken Erreger in ihrer Speicheldrüse."
Bei 20 Grad konnte jedes zehnte Moskito Malaria übertragen. Bei 22 Grad stieg der Anteil der infektiösen Mücken auf etwa die Hälfte an, doch bei noch höheren Temperaturen waren deutlich weniger Moskitos gefährlich. Der Zusammenhang zwischen Wärme und Malaria ist also nicht ganz so einfach wie erwartet. Krijn Paaijmanns hat mit einer Nagerform der Malaria experimentiert. Das Temperaturoptimum der menschlichen Malaria kann also durchaus etwas anders liegen, aber das Muster sollte ähnlich sein: Bei höheren Wäremegraden wird die schnellere Vermehrung der Parasiten von anderen Effekten abgefangen.
"Da spielen wohl mehrere Dinge zusammen. Das Entwicklungstempo der Parasiten geht wahrscheinlich auf Kosten ihrer Überlebensfähigkeit. Dann reagieren auch die Moskitos auf die Temperatur. Die Effektivität ihres Immunsystems könnte sich verändern. Schließlich orientieren sich die Parasiten an Stoffen aus der Speicheldrüse. Auch die könnten von der Temperatur beeinflusst werden."
Die Details untersucht Krijn Paaijmanns gerade. Für das Übertragungsrisiko sind noch weitere Faktoren relevant, wie die Vermehrung und Stechfreudigkeit der Moskitos. Fest steht: Die klassischen Modelle zum Effekt des Klimawandels auf die Ausbreitung von Tropenkrankheiten sind zu einfach. Wärmere Temperaturen werden nicht überall automatisch zu einem Anstieg von Malaria, Dengeue oder West Nil Fieber führen.
"Man muss vorsichtig sein, wenn man über die Effekte des Klimawandels spricht. Es gibt sicher Regionen, wo sich die Übertragung der Malaria in einem wärmeren Klima verstärken wird. In anderen Gegenden könnte dagegen das Temperaturoptimum für die Parasiten überschritten werden. Dort sollte das Malariarisiko durch den Klimawandel sinken."
Auf diesem einen Gebiet könnten die heißen Länder Afrikas, Lateinamerikas und Asiens also von einer Temperaturerhöhung profitieren. Parallel werden sich heute eher gemäßigte Weltgegenden dank des Klimawandels aber mit Tropenkrankheiten auseinandersetzen müssen.