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Außenministerin Baerbock
"Müssen Winterschutzschirm über Ukraine spannen"

Bundesaußenministerin Baerbock hat ihre Forderung, die kritische Infrastruktur der Ukraine im kommenden Winter besser zu schützen, konkretisiert. Im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte Baerbock, sie wolle bei den Partnern dafür werben, verfügbare Luftabwehrsysteme zeitweise abzugeben, um zum Beispiel die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung in der Ukraine zu schützen.

    Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesaußenministerin, spricht auf einer Pressekonferenz in Kiew.
    Außenministerin Baerbock in Kiew (Archivbild) (Oliver Weiken/dpa)
    Auch bei der Bereitstellung weiterer Luftabwehrsysteme aus deutscher Produktion sieht Baerbock Möglichkeitem. Wörtlich sagte sie: Iris-T wollen wir in den kommenden Monaten noch nachlegen. Iris-T schützt nach Angaben des Herstellers vor Angriffen durch Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und ballistische Kurzstreckenraketen. Das System kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Reichweite feuern. Baerbock betonte, auch die Gepard-Munition aus deutscher Produktion "läuft jetzt richtig an".
    Angesprochen auf Deutschlands NATO-Verpflichtungen und das Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben sagte die Ministerin, statt ineffizient zu stückeln, um immer glatt auf zwei Prozent zu kommen, sei ein mehrjähriger Durchschnitt viel effizienter.
    Zugleich erklärte Baerbock, dass zur Lastenteilung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch gehöre, dass Millionen von Menschen in Europa Schutz fänden, eine Million davon in Deutschland. Baerbock will auf ihrer USA-Reise die Lasten für Versorgung und Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge thematisieren. Deutschland und auch Europa brauchten sich nicht verstecken, betonte Baerbock.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 12.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.