Der 1904 in Budapest geborene Imre Weisshaus studierte in seiner Heimatstadt bei Béla Bartók Klavier und Komposition. Auf Einladung von Henry Cowell reiste er 1927 in die USA, wo er in Konzerten und Kursen die dort noch nahezu unbekannte moderne europäische Klaviermusik und eigene, von Cowell als "abstrakt" charakterisierte Werke vorstellte. 1930 ließ sich Weisshaus in Berlin nieder, er engagierte sich in der Arbeitermusikbewegung und diente Hanns Eisler als Assistent. 1933 floh er nach Paris und nahm den Namen Paul Arma an. Über ihn spricht Albrecht Dümling mit dem Arma-Forscher Tobias Widmaier.
Der gerade 22-jährige Alexandre Tansman verließ seine polnische Heimat, nachdem er 1919 den nationalen Kompositionswettbewerb gewonnen hatte. In Paris reüssierte er schnell im Umkreis der Groupe des Six und startete von hier aus eine Welttournee. Der Einmarsch deutscher Truppen in Paris trieb ihn 1940 in die Flucht. Als Antwort auf Antisemitismus und den Verlust der französischen Staatsbürgerschaft setzte sich Tansman verstärkt mit jüdischen Traditionen auseinander. Nach fünf Jahren in Kalifornien, wo er mit Filmmusik überlebte, ging Tansman 1946 wieder zurück nach Paris. Winfried Radeke im Gespräch mit Andrea Brill.
Wie aus Imre Weisshaus Paul Arma wurde
Aufnahme vom 14. April 2016 aus dem Musikclub des Konzerthauses Berlin am Gendarmenmarkt
Aufnahme vom 14. April 2016 aus dem Musikclub des Konzerthauses Berlin am Gendarmenmarkt
Alexandre Tansman in Polen, Frankreich und den USA
Aufnahme vom 23. Juni 2016 aus dem Musikclub des Konzerthauses Berlin am Gendarmenmarkt
Aufnahme vom 23. Juni 2016 aus dem Musikclub des Konzerthauses Berlin am Gendarmenmarkt