Für den Musikwissenschaftler Ralf-Olivier Schwarz hat sich der Blick auf Offenbach durch die Forschung intensiviert. Bei einer solchen schillernden Persönlichkeit wie Offenbach, sei er auf Ecken und Kanten gestoßen, "die die Figur noch viel attraktiver machen". Offenbach sei einer der vielleicht größten Cellisten des 19. Jahrhunderts gewesen. Doch die Cellisten-Laufbahn gab er auf, nach dem er sein Théâtre des Bouffes-Parisiens gründete, so Schwarz.
"Offenbach privat vom Offenbach öffentlich zu trennen, das ist schwierig." Er habe diese beiden Sphären immer wieder bewusst verschwimmen lassen, die Öffentlichkeit benutzt und auch private Anekdoten preisgegeben. "Es war mit Sicherheit jemand, der von PR viel verstand", so Schwarz.
Ralf Olivier Schwarz wurde 2007 mit einer Dissertation zu Jacques Offenbach promoviert und hat nun eine Monografie beim Böhlau Verlag über den aus Köln stammenden Komponisten veröffentlicht: "Jacques Offenbach. Ein europäisches Porträt".
Im kommenden Jahr feiert die Musikwelt den 200. Geburtstag von Offenbach.