
Schlüsselfigur dieser Tragödie ist der dänische Erfinder Peter Madsen. Der Autodidakt hat vor allem durch den Bau von Raketen und U-Booten Aufsehen erregt. In einer möglichst einfach gebauten Rakete will er Menschen an den Rand des Weltraums bringen. Dabei soll der Passagier aufrecht in einer Kapsel an der Spitze der schmalen Rakete stehen.
Das von Raketen-Madsen, wie er sich selbst gern nennt, mit gegründete Unternehmen Copenhagen Suborbitals hat schon dreimal eine Testrakete von einer Startplattform auf der Ostsee abgefeuert. Mit einer maximal erreichten Höhe von gut acht Kilometern sind die Raketen aber noch weit vom Weltraum entfernt. Ein weiterer Test, der in diesem Sommer geplant war, wurde auf nächstes Jahr verschoben.
Peter Madsen ist an der Raketenentwicklung nicht mehr beteiligt. Nachdem er sich mit vielen Mitarbeitern überworfen hatte, ist er 2014 aus dem Unternehmen ausgeschieden. Mit seiner neuen Firma namens "Raketen-Madsens Weltraumlaboratorium" war er zuletzt am Bau einer verbesserten Startplattform tätig. Aber um Weltraumprojekte geht es seit Mitte August ohnehin nicht mehr. Peter Madsen sitzt in Untersuchungshaft, weil er die schwedische Journalistin Kim Wall an Bord seines U-Boots getötet, die Leiche zerstückelt und ins Meer geworfen haben soll. Dem schillernden Erfinder droht eine lange Haftstrafe.
Anmerkung der Redaktion: Aus redaktionellen Gründen haben wir das Hauptbild des Artikels gegen ein Porträt von Peter Madsen ausgetauscht.