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Nach Absturz eines russischen Flugzeugs
Ägyptische Regierung sieht keine Hinweise auf Anschlag

Der Absturz eines russischen Flugzeugs auf der Sinai-Halbinsel ist nach Auffassung der ägyptischen Behörden nicht durch eine Bombenexplosion verursacht worden. Die technische Untersuchung des Wracks habe dazu keinerlei Hinweise erbracht – und widersprach damit dem russischen Geheimdienst.

Von Peter Steffe | 14.12.2015
    Hinter einem Wrackteil stehen mehrere Männer in neonfarbenen Warnwesten und reden miteinander.
    Rettungskräfte untersuchen das Flugzeugwrack auf der Sinai-Halbinsel. (imago / Xinhua)
    Nach Angaben des Leiters der ägyptischen Untersuchungskommission gibt es bislang keinerlei Hinweise darauf, dass die Maschine durch einen Terroranschlag abgestürzt ist. Eine, wie es hieß, "illegale Einwirkung von außen" habe es nicht gegeben. Damit sei die Arbeit an dem vorläufigen Bericht der Ermittlungen abgeschlossen, ließ das ägyptische Luftfahrtministerium heute wissen.
    Diese Informationen stehen in krassem Widerspruch zu russischen Untersuchungen der Absturzursache. An Wrackteilen der Maschine, die in Moskau von Spezialisten unter die Lupe genommen worden waren, hatte man Rückstände von Sprengstoff gefunden. Dies deute darauf hin, dass direkt im Passagierraum des Airbus eine Bombe explodiert sei, hieß es von russischer Seite.
    Bei der Untersuchung des Voice-Rekorders durch internationale Experten war außerdem ein aufgezeichnetes Explosionsgeräusch entdeckt worden. Beides wird in dem ägyptischen Bericht nicht erwähnt. Bereits unmittelbar nach dem Absturz der Maschine über dem Sinai Ende Oktober gingen westliche und russische Geheimdienste von einem Anschlag aus.