
Im vergangenen Jahr hat Deutschland nach Angaben des Innenministeriums 816 Menschen aus dem Irak abgeschoben. Einige kamen zur Durchführung ihrer Asylverfahren in andere EU-Länder, 615 Menschen wurden direkt in den Irak gebracht. Auch im Februar dieses Jahres waren bereits 47 Menschen von Hannover aus in den Irak abgeschoben worden.
Angespannte Sicherheits- und Versorgungslage
Die Sicherheitslage in dem Land ist nach Jahrzehnten mit Krieg und politischen Unruhen weiterhin angespannt. Große Gefechte gibt es derzeit nicht, es kommt aber weiterhin zu Angriffen von bewaffneten Gruppen. 1,2 Millionen Menschen sind nach UNO-Angaben Vertriebene im eigenen Land und drei Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Erst vergangenen Freitag waren von Leipzig/Halle aus 81 Afghanen nach Kabul abgeschoben worden. Bei den Männer handelte es sich laut Bundesinnenminister Dobrindt um Straftäter. Für solche Abschiebungen gebe es ein berechtigtes Interesse der Bürgerinnen und Bürger, meinte der CSU-Politiker. Es war der zweite Abschiebeflug nach Afghanistan seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021.
Dobrindt berät gerade mit seinen Amtkollegen aus den EU-Staaten über die Migrations- und Sicherheitspolitik. Bei den Gesprächen in Kopfenhagen geht es unter anderem um eine Verbesserung des europäischen Rückführungssystems und Überlegungen, Abschiebezentren außerhalb der EU einzurichten.
Diese Nachricht wurde am 22.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.