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Naher Osten
Der Krieg 2006 und die Situation heute

Vor zehn Jahren begann der einmonatige Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah. Seitdem ist die Gemengelage im gesamten Nahen sowie Mittleren Osten noch unübersichtlicher als zuvor. Sunniten gegen Schiiten, Sunniten und Schiiten gegen Kurden, islamistische Terroristen gegen moderate und säkulare Muslime. Weitgehend einig sind sich Experten aber in einem: Was mit Syrien passiert, wird die Zukunft der gesamten Region bestimmen.

Von Björn Blaschke und Susanne El Khafif | 11.07.2016
    Trümmer und Ruinen von Hochhäusern in der libanesischen Hauptstadt Beirut, die am 13.08.2006 bei einem israelischen Bombenangriff zerstört wurden.
    Trümmer und Ruinen von Hochhäusern in der libanesischen Hauptstadt Beirut, die am 13.08.2006 bei einem israelischen Bombenangriff zerstört wurden. (picture-alliance/ dpa - Gero Breloer)
    Der Krieg vor zehn Jahren hat sich auf die gesamte Region ausgewirkt. Bis heute und weit darüber hinaus. Für die Menschen im Nahen Osten war der Anlass eine Lappalie.
    12. Juli 2006: Kämpfer der Hisbollah verschleppen zwei israelische Soldaten. Die libanesische Organisation will sie als Faustpfand, will, dass Israel im Gegenzug libanesische und palästinensische Gefangene freilässt. Noch am selben Tag beginnt Israel einen Krieg. Israelische Panzer nehmen mutmaßliche Stellungen der Hisbollah im Süd-Libanon unter Beschuss. Die Luftwaffe bombardiert den Flughafen in Beirut, Straßen und Brücken im ganzen Land.
    Der Generalsekretär der Hisbollah fordert die islamischen Staaten erfolglos auf, sich am Kampf zu beteiligen. Amerikaner und Israelis hätten nur eines im Sinn: einen Keil zu treiben in die arabische und in die islamische Nation. Die aber können sich geeint widersetzen. Mit Raketen greift die Hisbollah Nordisrael an. Israelische Truppen marschieren im Süd-Libanon ein. Internationale Politiker und Diplomaten bringen Landsleute in Sicherheit, ringen um eine Feuerpause.
    33 Tage nach Kriegsbeginn, am 14. August 2006, tritt ein Waffenstillstand in Kraft. Die offiziellen Angaben: 163 Tote auf israelischer Seite. Fast 1.200, sieben Mal mehr, auf libanesischer. Ob mit oder ohne getötete Hisbollah-Kämpfer ist bis heute ungeklärt. Das Ausmaß der Zerstörung ist groß. Im Grenzgebiet zu Israel sind manche Dörfer dem Erdboden gleich.
    Die Hisbollah feiert ihren Sieg. Israel hat den Krieg nicht gewinnen können, eine Guerilla-Truppe hat der stärksten Militärmacht im Nahen Osten die Stirn geboten. Hassan Nasrallah, Generalsekretär der Hisbollah, spricht vor Zehntausenden seiner Anhänger. Stolz preist er Mut und Tapferkeit.
    Der Hisbollah-Führer Hassan Nassrallah spricht auf einer Versammlung anlässlich des "Al-Quds-International-Day" in Beirut/Libanon am 02.08.2013.
    Der Hisbollah-Führer Hassan Nassrallah (picture alliance / dpa / EPA-File)
    Die Geschichte der Hisbollah, der "Partei Gottes", geht mehrere Jahrzehnte zurück. Nach der islamischen Revolution im Iran, 1979, hatte der schiitische Großayatollah Ruhollah Khomeini eine neue Staatsform eingeführt: Die sogenannte "Herrschaft der Rechtsgelehrten". Sie nahm in der Region Einfluss. Am erfolgreichsten war Teheran damit im Libanon: In den Wirren des libanesischen Bürgerkrieges der 80er-Jahre wurde unter der Mithilfe iranischer Kämpfer die Hisbollah gegründet. Sie schwor Khomeini die Treue, erklärte, das iranische Modell auch im Libanon zu etablieren. Gleichzeitig sagte die Hisbollah Israel den Kampf an. Dem hatten sich auch der Assad-Clan in Damaskus und seit der Revolution die Führung in Teheran verschrieben. So bildete sich bereits in den 80er-Jahren eine anti-israelische Achse heraus: Iran – Syrien – die Hisbollah im Libanon.
    Washingtons Interventionspolitik bescherte dem Irak keine Demokratie
    Israel, der Westen und einige arabische Staaten sahen das Bündnis als Bedrohung. Deshalb setzte Washington auf den irakischen Diktator Saddam Hussein, versorgte ihn mit Waffen, unterstützte ihn auch im Krieg gegen den Erzrivalen Iran. Saddam Hussein sah sich als Vorkämpfer gegen den "Expansionsdrang" Teherans und als Bollwerk gegen die "islamische" Revolution. Doch er fiel nach der Besetzung Kuwaits und nach den Attentaten von Al Kaida am 11. September 2001 in Ungnade. Die Strafe folgte.
    2003 marschierte die "Allianz der Willigen" unter amerikanischer Führung im Irak ein. Es hieß, Saddam Hussein produziere Massenvernichtungswaffen und unterstütze Al Kaida. Eine Lüge, wie sich nach dem Sturz des Diktators herausstellte; weder wurden im Irak Massenvernichtungswaffen gefunden noch Verstecke von Al Kaida. Wohl in der Hoffnung, diese Lüge vergessen zu machen, betonte US- Präsident Bush, den Irak demokratisieren zu wollen. Das Land sollte der Nukleus sein für den neuen Nahen Osten: The New MiddleEast. Doch das Vorhaben der Amerikaner scheiterte - wie so viele andere der Supermacht.
    Washingtons Interventionspolitik bescherte dem Irak keine Demokratie; eher eine "Demokratur", eine demokratische Staatsform, die die schiitische Mehrheit nutzte, um die Minderheiten zu unterdrücken, vor allem die Sunniten. Das aber löste einen Bürgerkrieg aus.
    Auch gegenüber dem Iran hatten die Amerikaner den Mund zu voll genommen. Die Drohung Bushs, Teheran könnte nach dem Sturz Saddam Husseins zusammen mit Damaskus als nächstes ins Visier geraten und geschwächt werden, verpufft. Der libanesische Politologe Karim Makdisi stellt fest:
    "Eine der wichtigsten Konsequenzen aus dem Jahr 2003 war, dass der Iran aufstieg, weil der Irak niederging. Eben wegen der amerikanischen Eindämmungspolitik. Der Iran wurde mächtig - fast automatisch."
    Und noch eine Rechnung der Amerikaner sollte nicht aufgehen - aufgestellt für den Libanon-Krieg im Juli 2006. Eine "Lappalie", so heißt es im Nahen Osten, habe einen Zerstörungsfeldzug ausgelöst mit dem Ziel, die Hisbollah zu entmachten und damit den Iran zu treffen. Israel aber konnte die Hisbollah militärisch nicht besiegen. Weswegen letztere sich zur Siegerin erklärte. Und damit stand auch der Iran besser da als zuvor. Die Religion überlagerte immer stärker die politischen Konflikte. Der Politologe Makdisi nennt den Krieg von 2006 eine Zäsur.
    "2006 war entscheidend. Es kam zu neuen Allianzen, zum Versuch, eine sunnitische Abwehr zu schaffen gegen die vermeintliche schiitisch-iranische Achse."
    Der überraschende Sieg der Hisbollah ließ die Alarmsirenen in den arabischen Hauptstädten schrillen. Sunnitische Staats-Chefs sahen die Hisbollah alsbald nicht mehr als anti-israelische Widerstandsgruppe an, sondern als eine schiitische, vom Iran gesteuerte militärische Organisation. Hinzu kamen die mittlerweile guten Beziehungen Teherans zu den neuen schiitischen Machthabern in Bagdad.
    Saudi-Arabien haben die iranischen Machtgelüste nervös gemacht
    Eine verlängerte Achse tat sich auf: Libanon, Syrien, Iran und der Irak gegen die sunnitischen Staaten. Ein Szenario, das sich zum Schreckensszenario auswuchs, als der "Schiitische Halbmond" ins Bewusstsein rückte. Ein Begriff, der dem jordanischen König Abdullah angesichts der Machtgewinne der Schiiten im Irak zugeschrieben wird.
    Vor allem Saudi-Arabien haben die iranischen Machtgelüste nervös gemacht. Im Königreich ist gut ein Viertel der Bevölkerung schiitisch und wird unterdrückt. Weshalb die saudischen Machthaber befürchten, ihre schiitischen Landsleute könnten sich von der iranischen Ideologie "infizieren" lassen.
    Auch in den anderen Golfstaaten leben schiitische Minderheiten. In Bahrain gibt es sogar eine schiitische Mehrheit, beherrscht von einem sunnitischen Königshaus. Als es nach den Volksaufständen von 2011 auch in Bahrain brodelte, machte das Herrscherhaus den Iran dafür verantwortlich. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, der König bekam militärische Unterstützung von seinen sunnitischen Verbündeten am Golf.
    Das Szenario von 2006 wurde Wirklichkeit, gewann sogar an Schrecken. Iranische Machtbestrebungen, die als "schiitische" Bedrohung wahrgenommen wurden, veranlassten die arabischen Staaten dazu, sich als "sunnitische" Bündnisse zusammenzutun und ihrerseits zuzuschlagen. Eine Spirale der Gewalt. Aus Perzeption wurde Aggression. Für Karim Makdisi ein "Desaster":
    "Einmal so wahrgenommen, gibt es keine andere Option, als auf konfessionelle Identitäten zu setzen - als kleinster gemeinsamer Nenner. Eine katastrophale Entwicklung für die Region. Mit Langzeitfolgen, die extrem negativ, blutig und gewaltsam sind."
    Ein Video, das seit einigen Tagen im Internet kursiert, zeigt Kämpfer auf einem Dach in der nord-syrischen Stadt Qamishly. Sie suchen Deckung vor ihren Gegnern, feuern schließlich zurück. Dann: Straßenkampf; rennende, um sich schießende Milizionäre. Doch so authentisch die Bilder sind, eines können sie nicht deutlich machen: Was Krieg wirklich bedeutet. Grauen, Hunger, Gestank. Der Gestank von Blut und Tod.
    Eine Vielzahl von Akteuren. Wechselnde Allianzen. Eine unübersichtliche Gemengelage. Das ist er, der Krieg in Syrien gut fünf Jahre nach seinem Beginn. Das Schreckensszenario hat auch hier Gestalt angenommen. Es geht in diesem Krieg – eigentlich – um Macht und Einfluss in der Region. Doch die Kriegsparteien definieren sich ethnisch und/oder konfessionell. Das ist der sogenannte "schiitische Halbmond": Im Mittelpunkt: der syrische Präsident Assad und seine Armee. An ihrer Seite: Militärberater aus dem Iran und schiitische Milizionäre - von der libanesischen Hisbollah, aber auch aus dem Irak, aus Pakistan und Afghanistan, unterstützt von Bombern und Kampfhubschraubern aus Russland.
    Baschar al-Assad
    Baschar al-Assad (picture alliance/dpa/Sana Handout)
    Das andere, das "sunnitische" Oppositionellen-Lager, ist weit schwerer festzumachen, weil die Akteure ihre Allianzen wechseln, sich auch untereinander bekriegen. Es gibt kämpfende Einheiten, und es gibt deren Hintermänner: verschiedene islamistische Gruppen, finanziert von der Türkei, Saudi-Arabien, Qatar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Es gibt sogenannte "gemäßigte" Gruppen – Araber und Kurden - finanziert von den USA und Europa. Und dann gibt es die brutalsten: die Nusra-Front und der IS, unterstützt von Privatfinanciers.
    Ein Krieg vieler gegen viele. In dem es nicht um die Zivilbevölkerung geht.
    Ein Krieg, der die ganze Region erschüttert und längst Europa erreicht hat.
    Ein Konflikt zwischen dem Iran und Saudi-Arabien.
    Und einer zwischen Russland und den USA.
    Lange Zeit war das Kräftemessen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran relativ ausgeglichen. Dann aber begannen im Frühjahr 2011 die Volksaufstände in der arabischen Welt. Sie haben zu Instabilität geführt. Hinzu kam Ende 2011 der Abzug der letzten US-Soldaten aus dem Irak. Washington hinterließ den Eindruck, kein Interesse mehr am Nahen und Mittleren Osten zu haben. Der internationale Kompromiss um das iranische Atomprogramm hat diese Wahrnehmung verstärkt.
    In der Politik aber gibt es kein Vakuum. In jeden Leerraum stoßen andere Kräfte. Auch deshalb mischen der Iran und Saudi-Arabien mittlerweile in fast allen Konflikten der Region mit: in Syrien, im Irak, im Jemen, im Libanon, in Libyen. Dabei geht es auch hier wieder um eines, um Macht: Wer Macht hat, kann seinen Einfluss in der Region stärken: politisch, kulturell und wirtschaftlich. Auf der Basis einer Ideologie, die über die Konfession legitimiert wird bzw. über das, was daraus gemacht wird. Eine "religiöse" Komponente spielt deshalb eine große Rolle. Ein Beispiel:
    Der Iran wird von schiitischen Klerikern geführt. Ihm gegenüber steht das Königreich Saudi-Arabien, das wiederum auf dem erzreaktionären Wahhabismus fußt, einer Schule des sunnitischen Islam. Strenge Anhänger des Wahhabismus behaupten, dass die Schiiten Häretiker, Ungläubige, sind, sprich: "Feinde, die bekämpft werden dürfen und müssen." Womit sich deren Position kaum von der unterscheidet, die Al Kaida und der IS einnehmen.
    Sunniten gegen Schiiten; Sunniten und Schiiten gegen Kurden; islamistische Terroristen gegen moderate und säkulare Muslime. Risse, die sich heute in der ganzen Region auftun, vor allem in Syrien. Für den ägyptischen Politologen Hassan Nafaa steht eines fest: "Die syrische Krise ist Dreh-und Angelpunkt. Hier entscheidet sich, wie die neue Landkarte aussehen wird. Was in Syrien passiert, bestimmt die Zukunft der Region."
    Der IS missachtet nationalstaatliche Grenzen
    Bleibt der Staat Syrien bestehen? In Grenzen, die vor 100 Jahren festgeschrieben worden sind? Oder werden sie neu gezogen: mit einem sunnitischen Kernland und einem Gebiet für Kurden und Alawiten, für Christen und Drusen? Ein Auseinanderbrechen Syriens an konfessionellen und ethnischen Linien dürfte sich auswirken, zum Beispiel auf den Irak.
    In weiten Teilen Syriens und des Irak hat die Terrororganisation IS einen eigenen Staat ausgerufen. Nationalstaatliche Grenzen, die vor 100 Jahren im Sykes-Picot-Abkommen gezogen worden sind, gibt es de facto nicht mehr. Andere Grenzen könnten bald auch de jure neu gezogen werden: Die irakischen Kurden haben ein Referendum angekündigt - über ihre Unabhängigkeit vom Irak. Wenn sich aber die Kurden aus dem Irak lösen, hätte das womöglich einen Dominoeffekt zur Folge.
    Kurden in Syrien, im Iran und in der Türkei könnten ebenfalls ihre Träume wahr werden lassen. Als nächstes dürften sich die Sunniten im Irak und in Syrien zusammenschließen, in einem Gebiet, das der IS ihnen heute bereits vorzeichnet. Hinzu käme im Süd-Irak ein "Schiitistan". Der libanesische Politologe Karim Makdisi warnt:
    "Die alte Ordnung löst sich auf, es gibt aber keine neue. Politisch ist das hoch interessant, humanitär ein Desaster ohne dass ein Ende in Sicht wäre."
    In dieser chaotischen Gemengelage gibt es zwei konkurrierende Interessen. Die einen wollen neue Gebilde aufgrund ethnischer und konfessioneller Zugehörigkeiten schaffen, die anderen setzen alles daran, das Alte zu erhalten. Al Kaida und IS erklären, für die "Islamische Nation" zu kämpfen; sie sprechen allen Grenzen ihre Berechtigung ab. Viele Kurden streben auf Kosten anderer Staaten ein Kurdistan an. Und konservative Kräfte in Israel wollen am liebsten einen jüdischen Staat, ganz ohne Araber – christliche wie muslimische.
    Der syrische Präsident Assad dagegen will die Grenzen seines Landes, das einst multiethnisch und multikonfessionell war, erhalten, ebenso seine Verbündeten, der Iran und die Hisbollah. Aber auch Ägypten - neben Iran das einzige Land in der Region, das quasi selbstverständlich zum Nationalstaat geworden ist. Ägypten ringt heute um seine Grenzen. Islamistische Terroristen haben den Sinai zu ihrem Herrschaftsgebiet erklärt.
    Saudi-Arabien unterstützt die ägyptische Führung, weil es das mehrheitlich sunnitische, volkreichste Land der arabischen Welt braucht. Der IS hat auch dem "Haus der tausend Prinzen" den Krieg erklärt. Um den Kampf der Ideologien für sich zu entscheiden, setzt Riyad besonders auf die "Azhar". Das einflussreiche sunnitisch-religiöse Zentrum in Kairo soll dem IS religiös begegnen.
    Die saudische Wirtschaft steht auf "tönernen Füßen": Der niedrige Ölpreis vermindert die Staatseinnahmen, die Ausgaben für die alimentierten Untertanen bleiben jedoch hoch. Genau wie die für den Bürgerkrieg in Syrien: Die Kämpfer kosten. Ihre Unterstützung will das saudische Herrscherhaus jedoch nicht aufgeben, weil es sonst dem Iran das Feld überließe, den Schiiten, dem "Schiitischen Halbmond". Die Region stehe kurz vor dem Zerfall, konstatiert der Ägypter Hassan Nafaa. Er verweist auf einen ähnlichen Vorgang in der Vergangenheit.
    "Die Situation erinnert an den Ersten Weltkrieg. Damals kollabierte das Osmanische Reich, und die europäischen Mächte teilten das Erbe unter sich auf. Heute ist es die arabische Welt, die de facto zusammenbricht."
    Und es seien andere, die sich um das Erbe stritten.
    "Es gibt drei entscheidende Regionalmächte: Israel, den Iran und die Türkei. Sie konkurrieren um das, was einst als geeinte arabische Welt betrachtet wurde."
    Nafaa macht den Gewinner aus: Israel.
    In der Tat steht Israel heute gut da. Angesichts arabischer Staaten, die entweder kollabiert sind oder – im besten Falle – um ihren Fortbestand kämpfen, die aber sicherlich nicht in der Lage sein dürften, den expansiven Bestrebungen Israels etwas entgegenzusetzen. Immer wieder hat Regierungschef Benjamin Netanjahu versichert, nicht an gültigen Grenzen rütteln zu wollen. Im April dieses Jahres erklärte er jedoch, dass die von Israel besetzten Golan-Höhen, "für immer in israelischen Händen bleiben werden." Die Israelis können sich halbwegs entspannt zurücklehnen und zuschauen, wie sich die Nachbarn gegenseitig aufreiben.