
Kaum jemand hat die Astronomie auf so kreative Weise vermittelt wie Nandivada Rathnasree. Ob Sonnen- oder Mondfinsternis, auffallende Planetenkonstellation oder ähnlich Aufregendes am Himmel: Stets vermittelte sie mit Programmen in ihrem Planetarium die Faszination für das Geschehen am Firmament.
Oft reiste sie durch das Land, um außerhalb der Hauptstadt den Menschen Astronomie nahezubringen. Als sich 2019 die Geburt Mahatma Gandhis zum 150. Mal jährte, erzählte sie vor allem in den Orten, in denen Gandhi gelebt hat, vom Kosmos.
Öffentliche Himmelsbeobachtungen führte sie gerne an den Jantar Mantars durch, den traditionellen indischen Observatorien aus dem 18. Jahrhundert.

Einmal erklärte sie in einer Planetariumsshow das Universum allein mit Ausschnitten aus den Werken William Shakespeares, in denen es zahlreiche astronomische Bezüge gibt.
Mit ihrer ansteckenden Begeisterung für den Kosmos hat Nandivada Rathnasree zahllose Schulkinder eingenommen – und viele weitere Planetarien und Wissenschaftsmuseen in ihrem riesigen Land geprägt.
Im Mai ist die große Dame der indischen Astronomie an Covid-19 gestorben. Nandivada Rathnasree wurde nur 57 Jahre alt.