Bei jeder engen Passage kommt die Sonde der Obergrenze der Jupiter-Wolken auf etwa 4.000 Kilometer nahe. Nie zuvor hat eine Raumsonde die Gashülle des Planeten so intensiv erforscht. Sonst standen zumeist die vielen Monde im Mittelpunkt – "Juno" aber hat vor allem den Planeten im Blick, seine Atmosphäre und sein Magnetfeld.
Ursprünglich wollte das Flugteam die Bahn der Sonde so weit absenken, dass "Juno" alle zwei Wochen den Jupiter passiert – doch wegen einiger Probleme mit den Ventilen kommt das dafür notwendige Haupttriebwerk vorsichtshalber nicht mehr zum Einsatz. "Juno" bleibt also für den Rest der Mission auf einer Bahn, die sie bei jeder Runde rund acht Millionen Kilometer vom Planeten entfernt. Jetzt dauert es sehr viel länger, die erhofften Daten zu gewinnen.
Dafür kann die Sonde in großem Abstand viel besser das Magnetfeld Jupiters und seine Wechselwirkung mit dem Sonnenwind untersuchen, einem Strom energiereicher Teilchen von der Sonne – zugleich ist sie einer viel geringeren Strahlendosis ausgesetzt, weil sie seltener in den gefährlichen Bereichen rund um den Planeten ist.
Bisher war vorgesehen, die "Juno"-Mission im Frühjahr 2018 zu beenden. Das wäre bei der aktuellen Bahnlage absurd. Das Flugteam will eine Verlängerung um rund drei Jahre beantragen.