
Pioneer-Venus-2, genannt Multiprobe, erreichte den inneren Nachbarplaneten der Erde am Abend des 9. Dezembers 1978. Sie umfasste eine große und drei kleine Sonden, die – nur durch ihre aerodynamische Form gebremst – in die dichte Venusatmosphäre eingetaucht sind und während des Abstiegs den Druck- und Temperaturverlauf gemessen haben. Die große Sonde enthielt darüber hinaus ein Massenspektrometer zur Bestimmung der atmosphärischen Bestandteile und ein Gerät zur Untersuchung der Tröpfchengröße in den Venuswolken.

Während der vier Monate dauernden Reise zur Venus waren diese Sonden auf einer Gitterstruktur montiert, auf der auch das Bonner Messgerät untergebracht war. Es hat die Zusammensetzung der Hochatmosphäre zwischen 2.000 und 130 Kilometern Höhe untersucht. Dabei zeigte sich zum Beispiel, dass Stickstoffmoleküle, die insgesamt nur einen geringen Anteil der Venusatmosphäre stellen, in 150 Kilometern Höhe deutlich häufiger anzutreffen sind als weiter unten.
Die Gitterstruktur verfügte über keinerlei Hitzeschild und ist rund 120 Kilometer über der Venusoberfläche verglüht. Dem Bonner Instrument blieben nur rund zehn Minuten Messzeit.