
In territorialen Fragen sei es wichtig, zwischen einer "de facto" und einer "de jure" Anerkennung zu unterscheiden. Zugleich betonte der NATO-Generalsekretär, die Ukraine sei ein souveräner Staat, der seine geopolitische Zukunft selbst bestimme.
Am Freitag wollen sich US-Präsident Trump und der russische Staatschef Putin in Alaska treffen. Trump brachte bereits einen "Gebietstausch" zwischen Russland und der Ukraine ins Gespräch, ohne dies näher zu erläutern. Der ukrainische Präsident Selenskyj schloss aus, Gebiete an Russland abzutreten.
Selenskyj fordert Einbindung in Gespräche
Selenskyj forderte zudem eine aktive Rolle seines Landes bei den Gesprächen über eine Waffenruhe. Alles, was die Ukraine betreffe, müsse auch unter ihrer Beteiligung entschieden werden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Selenskyj warnte vor Täuschungsversuchen durch Putin und appellierte unter anderem an die USA, Russland durch weitere Sanktionen unter Druck zu setzen. Ähnlich äußerte sich abermals Bundeskanzler Merz im ARD-Fernesehen. Selenskyj müsse in die Gespräche eingebunden werden.
Ehemaliger deutscher Botschafter in Moskau kritisiert USA
Der frühere deutsche Botschafter in Moskau, von Fritsch, kritisierte das diplomatische Vorgehen der USA. Eine Gebietsabtretung sei eine fatale Aufgabe der bestehenden Regeln des Völkerrechts, sagte von Fritsch im Deutschlandfunk. Dass solche Optionen bereits im Vorfeld öffentlich bekannt gegeben würden, zeige eine schlechte Qualität der amerikanischen Diplomatie. Putin werde diese Optionen annehmen und versuchen, noch mehr zu erreichen. Seine Achillesferse sei seine wirtschaftliche und finanzielle Verletzlichkeit, betonte von Fritsch. Wenn der Westen geschlossen handle, könne man den russischen Präsidenten an die Grenzen seiner Möglichkeiten bringen.
EU-Außenminister stimmen sich ab
Die Außenminister der EU-Staaten wollen heute in einer Videokonferenz ihre Position zur Zukunft der Ukraine abstimmen. Die Sondersitzung wurde von der Außenbeauftragten Kallas einberufen, um über die nächsten Schritte der EU-Staaten zu beraten. Im Vorfeld erklärte sie, Europas Kerninteressen stünden auf dem Spiel, es gehe um die Sicherheit der Ukraine und des ganzen Kontinents. Kallas betonte, Moskaus Aggression dürfe nicht belohnt werden, die russisch besetzten Gebiete gehörten zur Ukraine. Sie appellierte in diesem Zusammenhang an die USA, Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu zwingen.
Diese Nachricht wurde am 11.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.