Nahost
Netanjahu äußert nach Veröffentlichung von Videos ausgehungerter Geiseln "tiefe Bestürzung"

Nach der Veröffentlichung von Videos ausgehungerter Geiseln durch islamistische Palästinenserorganisationen hat sich der israelische Regierungschef Netanjahu entsetzt gezeigt. Die Grausamkeit der Hamas kenne keine Grenzen, erklärte Netanjahu.

    Netanjahu läuft eine Treppe hinunter. Hinter ihm gehen zwei Männer. Neben ihm steht eine Flagge Israels.
    Israels Ministerpräsident Netanjah. (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Er habe den Familien der Geiseln versichert, seine Bemühungen um deren Freilassung fortzusetzen. Die EU-Außenbeauftragte Kallas schrieb auf der Plattform X, die Bilder der israelischen Geiseln seien erschreckend und offenbarten die Barbarei der Hamas. Die Hamas müsse ihre Waffen niederlegen und ihre Herrschaft im Gazastreifen beenden.
    Beide Politiker bezogen sich auf Propaganda-Videos, die die Hamas und der Islamische Dschihad in den vergangenen Tagen verbreitet hatten. Darin ist unter anderem der abgemagerte 24-jährige Evjatar David in einem engen Tunnel zu sehen. Die Bilder wurden teilweise mit Aufnahmen unterernährter Palästinenser zusammengeschnitten.

    US-Sondergesandter Wittkoff macht Angehörigen Hoffnung

    Der US-Sondergesandte Witkoff hatte bei einem Treffen mit Angehörigen der Geiseln angekündigt, man stehe kurz vor dem Ende des Gaza-Krieges. Es gebe einen Plan, alle nach Hause zu bringen. Der US-Nachrichtenseite "Axios" und israelischen Medien zufolge will die US-Regierung ihre Gaza-Politik ändern. Statt wie bisher zunächst nur über eine Waffenruhe und die stufenweise Freilassung der Geiseln zu verhandeln, strebe US-Präsident Trump jetzt einen umfassenden Deal an, der den Krieg beendet und alle verbleibenden Geiseln auf einmal zurückbringt, hieß es.

    Hamas lehnt Entwaffnung ohne palästinensischen Staat ab

    Als Reaktion auf die Äußerungen von Witkoff gab die Terrororganisation Hamas bekannt, man werde die Waffen nicht niederlegen, solange kein unabhängiger palästinensischer Staat gegründet wird. Der bewaffnete Widerstand könne nur aufgegeben werden, wenn die Rechte der Palästinenser vollständig verwirklicht seien, heißt es in einer Erklärung. Dazu zähle die Errichtung eines unabhängigen und vollständig souveränen palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt.
    Diese Nachricht wurde am 03.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.