Israel habe eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die heute freikommen sollen. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu mit. Unbestätigten Medienberichten zufolge stehen elf Namen auf der Liste. Im Gegenzug lässt Israel wie in den vergangenen Tage weitere palästinensische Häftlinge frei.
Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge gibt es noch Unklarheiten, so dass sich die Übergabe erneut verzögern könnte. Sowohl Israel als auch die Hamas äußerten demnach Bedenken. Wie es heißt, arbeiten Vermittler aus Katar daran, die Unstimmigkeiten auszuräumen.
Netanjahu deutet Bereitschaft zur Verlängerung an
Heute ist der vorerst letzte Tag der vereinbarten viertägigen Feuerpause im Gazastreifen, es gab zuletzt aber Anzeichen für eine mögliche Verlängerung. Israels Premierminister Netanjahu sagte nach einem Gespräch mit US-Präsident Biden, das Abkommen sehe die Möglichkeit vor, die Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung zehn weiterer Geiseln pro Tag zu verlängern. Das wäre zu begrüßen, so Netanjahu.
Die Hamas zeigte sich ebenfalls zu einer Verlängerung bereit, unter der Bedingung, dass mehr palästinensische Häftlinge freikommen.
Baerbock: Feuerpause für Konfliktlösung nutzen
Die Feuerpause im Gaza-Krieg sollte laut Außenministerin Baerbock als Brücke zu einem politischen Prozess für eine dauerhafte Lösung des Konflikts genutzt werden. Nur, wenn das Leid des anderen geheilt werden könne, ende auch das eigene Leid, erklärte die Grünen-Politikerin auf einer EU-Konferenz in Barcelona, an der auch der Außenbeauftragte Borrell teilnimmt. Dieser warb - wie auch NATO-Generalsekretär Stoltenberg in Brüssel - ebenfalls für eine Verlängerung der Waffenruhe.
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Diese Nachricht wurde am 27.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.