
"Der deutsche Nationaltorwart rannte, boxte und putzte", so fasst es Zeit-Online-Autor Oliver Fritsch zusammen. Manuel Neuer habe eine beispiellose Verwandlung zu einem fünften Verteidiger hingelegt und das Torwartspiel verändert. "Kinder, die das Spiel gesehen haben, wollen ab sofort Tormann werden - und zwar so wie Neuer."
Auf Twitter war Manuel Neuer während des Spiels meisterwähnter deutscher Spieler vor André Schürrle und Mesut Ösil. "Manuel Neuer hatte 59 Ballberührungen im Spiel #geralg, davon 21 außerhalb des Strafraums!!!", bilanzierte die ARD Sportschau. Die Runde machten auch Wärmebilder, die Neuers ausgedehnten Radius auf dem Spielfeld beweisen sollten.
Here it is, the most talked about heat map in history. Manuel Neuer. #GER pic.twitter.com/6cHthWZU2E— Squawka Football (@Squawka) 30. Juni 2014
"Schlafwandelnde Abwehr"
So sehr der deutsche Torwart auch mit Lob überschüttet wurde, die durchwachsene Leistung seiner Mannschaft insgesamt stößt im Internet auf nicht wenig Kritik. "Die wegen des Ausfalls von Mats Hummels kurzfristig umgebaute Abwehr schien schlafzuwandeln", schreibt Christoph Cöln auf welt.de. Das Mittelfeld um Philip Lahm habe es nicht besser gemacht.
Und Spiegel Online resümiert, Deutschland habe Algerien 120 Minuten lang nie richtig in den Griff bekommen: "Hinten schwamm die Abwehr, vorne verstolperte Müller." Für das Duell mit Frankreich müsse vor allem die Defensivleistung besser werden, aber Deutschland sei nun mal eine Turniermannschaft.
Unterm Strich - Viertelfinale! #GERALG #aneurerseite http://t.co/ynrppCEQ0B— DFB-Team (@DFB_Team) 30. Juni 2014
Zittersieg "mit schlaffen Flügeln"
Auch FAZ.net-Autor Michael Ashelm hält einen Umbau der deutschen Defensive vor dem Viertelfinal-Spiel für unausweichlich. "Es fehlt an Außenverteidigern, die das Spiel der deutschen Mannschaft nach vorne treiben." Das Spielsystem von Bundestrainer Joachim Löw sei gegen Algerien an seine Grenzen gestoßen - ein Zittersieg "mit schlaffen Flügeln".
Was am Ende zählt, da sind sich fast alle Kritiker im Netz einig, sei Deutschlands Einzug ins Viertelfinale. Und natürlich dass das ebenso denk- wie merkwürdige Achtelfinale - mit einer respektablen Leistung Algeriens - noch lange in Erinnerung bleiben wird.
(tj/bor)