Archäologie
Neue Computermethode zur Erforschung der Qumran-Rollen

Die berühmten Schriftrollen von Qumran am Toten Meer sind bis heute ein Rätsel. Nun soll moderne Computertechnik dabei helfen, mehr über ihre Entstehung und die Verfasser der Texte herauszufinden.

    Eine Wissenschaftler untersucht Fragmente der sogenannten Schriftrollen von Qumran.
    Die Qumran-Rollen sollen genauer untersucht werden - mit Hilfe von Computertechnik (imago images/UPI Photo/Debbie Hill)
    Die Rollen von Qumran wurden zwischen 1947 und 1956 entdeckt. Sie enthalten frühe Bibeltexte und andere antike Schriften. Die Schriftrollen werden unter strengsten Bedingungen im Israel-Museum in Jerusalem aufbewahrt. Selbst Wissenschaftler erhalten nur sehr selten Zugriff auf die Originale und sind auf hochauflösende Fotos angewiesen.
    Zwei Forscher der Universität Tel Aviv haben nun eine neue Untersuchungsmethode für die Qumran-Schriftrollen entwickelt. Mithilfe multispektraler Bildgebung sollen die Fragmente besser analysiert werden. Die Wissenschaftler wollen unter anderem feststellen, ob die Teilstücke einst zur selben Schriftrolle gehörten und von denselben Schreibern verfasst wurden.
    Die multispektrale Bildgebung kann bei verschiedenen Wellenlängen des Lichts Details erfassen und somit Merkmale sichtbar machen, die für das bloße Auge unsichtbar sind, so die Forscher. Dazu wird jedes Fragment auf eine schwarze Steinplatte gelegt und fotografiert. Ein Computer soll lernen, in jedem Bild der Schriftrollen zwischen Tinte, Pergament und anderen Elementen zu unterscheiden. So soll Vergleichs- und Analysematerial entstehen. Durch den freien Zugang zu ihrem Analyse-Tool wollen die Wissenschaftler anderen Forschern ermöglichen, weitere Geheimnisse der Schriftrollen zu lüften.
    Diese Nachricht wurde am 14.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.