
Die Niederländerin beschäftigt sich vor allem mit dem Lebensweg von Sternen und insbesondere mit dem von Doppelsternen. In den letzten Jahren wurde den Fachleuten klar, dass praktisch alle sehr massereichen Sterne in Doppelsystemen existieren – dort kreisen also zwei Sterne umeinander.
Die stellaren Schwergewichte leuchten extrem hell, sie pusten viel Material in ihre Umgebung und beenden ihr Dasein in einer Supernova-Explosion. Zurück bleibt meist ein Schwarzes Loch – und bei Doppelsternen kreisen schließlich zwei dieser Sternleichen umeinander. Selma de Mink erforscht, wie diese Systeme entstehen und wie sie sich entwickeln. Dabei nutzt sie die Daten von Himmelsdurchmusterungen und die Beobachtungen der Gravitationswellendetektoren auf der Erde.

Denn verschmelzen zwei sich umkreisende Schwarze Löcher, so geben sie starke Gravitationswellen ab, was sich seit einigen Jahren beobachten lässt. Doch die Fachwelt rätselt noch, wie genau diese Doppel-Objekte entstehen. Die Max-Planck-Direktorin hat vor elf Jahren ihre Doktorarbeit an der Universität Utrecht angefertigt. Danach war sie unter anderem an der Universität Bonn, am Institut des Hubble-Weltraumteleskops und in Harvard tätig.
Nun ist Selma de Mink wieder in Europa – und erforscht in Garching das Leben und den Tod der größten Sterne im All.