Mittwoch, 17. April 2024

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Neuer Generaldirektor Aschbacher
Mit der ESA ins All

Seit dem 1. März 2021 steht Josef Aschbacher der Europäischen Weltraumorganisation ESA vor. Nachdem in den letzten 37 Jahren zwei Franzosen, zwei Deutsche und ein Italiener an der ESA-Spitze standen, folgt nun der Kandidat eines kleinen Landes - ein Österreicher. Mit der ESA ist er schon lange vertraut.

Von Dirk Lorenzen | 01.03.2021
Bald ESA-Generaldirektor? Josef Aschbacher ist bisher der Mann für die Erdbeobachtung
Bisher ESA-Direktor für Erdbeobachtung, nun Generaldirektor: Josef Aschbacher (ESA)
Kurz vor Weihnachten hatten die Vertreter der 22 Mitgliedsstaaten den Österreicher zum neuen Generaldirektor bestimmt. Fachleuten gilt Josef Aschbacher als perfekte Wahl. Während seines Studiums in Innsbruck in den 1980er-Jahren hat er sich viel mit Meteorologie, Geophysik und Satellitendaten beschäftigt. Danach war er drei Jahrzehnte an unterschiedlichen Stellen in der europäischen Raumfahrt tätig. Die meiste Zeit bei der ESA, zwischendurch aber auch bei der Europäischen Kommission.
Diese Erfahrung wird er brauchen, denn in den kommenden Monaten müssen sich beide Organisationen auf die künftige Finanzierung ihrer Projekte einigen. ESA und EU betreiben gemeinsam das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus und das Satellitennavigationssystem Galileo.
Eine gezeichnete Ariane-6-Rakete im All
Eine der „Baustellen“ für den neuen ESA-Chef: Die neue Ariane-6-Rakete, deren Erstflug 2022 erfolgen soll (Animation) (ESA/Ducros)
Bei Copernicus klafft noch eine Lücke von rund zweieinhalb Milliarden Euro, die nötig sind, um die nächsten sechs Satelliten zu bauen und zu starten. Josef Aschbacher kennt sich bestens aus, denn er ist fünf Jahre lang Direktor des ESA-Erdbeobachtungsprogramms gewesen.
Das Foto zeigt den ESA-Chef Johann-Dietrich Wörner bei einer Pressekonferenz im Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt im Dezember 2018.
Scheidender ESA-Direktor Wörner: Stärkere Zusammenarbeit zwischen EU und ESA notwendig
Am 30. Juni endet für Jan Wörner offiziell die Amtszeit als Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. Im Dlf-Interview spricht er über die Herausforderung für die Zukunft der ESA.
Da er mit der ESA exzellent vertraut ist, tritt er seine Stelle bereits heute an. Jan Wörner räumt den Direktorenposten vier Monate früher als geplant. Der deutsche Bauingenieur war sechs Jahre lang Chef der Europäischen Raumfahrtagentur.