
Vor 30 Jahren wäre ein Teleskop mit einem Hauptspiegel dieser Größe noch das drittgrößte Fernrohr der Erde gewesen.
Dieser Spiegel aber wird nach der für 2024 geplanten Fertigstellung des europäischen Extremely Large Telescope – kurz: E-ELT – nur als Hilfsspiegel für das dann größte Fernrohr der Erde mit einem Durchmesser von 39 Metern dienen.
Vier Tage nach dem Gießen des Rohlings fand auf dem Gelände des Paranal-Observatoriums die Grundsteinlegung für das Kuppelgebäude statt, das dieses neue Riesenteleskop aufnehmen soll.
Der Festakt war zugleich Startschuss für die Bauarbeiten auf dem 3.060 Meter hohen Gipfel des Cerro Armazones, etwa 30 Kilometer vom Paranal-Observatorium entfernt. Die Grundsteinlegung hatte wegen eines starken Sturms nicht am tatsächlichen Bauplatz stattfinden können.

Das auf dem Gipfel geplante voll drehbare Gebäude mit einer Kuppel von 85 Metern Durchmesser wird rund 5.000 Tonnen wiegen. Hinzu kommen noch einmal mehr als 3.000 Tonnen für die Montierung, die das Teleskop aus knapp 800 sechseckigen Einzelspiegeln punktgenau auf jedes angesteuerte Himmelsobjekt ausrichten wird.
Geht alles glatt, blickt Europas neues Riesenteleskop in gut sieben Jahren von Chile aus in die Tiefen des Kosmos.