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Neues vom Zwergplaneten
Plutos Herz am rechten Fleck

Vor rund anderthalb Jahren erfassten die Kameras und Messgeräte der NASA-Raumsonde New Horizons auf der Oberfläche des Zwergplaneten Pluto eine große herzförmige Struktur.

Von Hermann-Michael Hahn | 13.01.2017
    Plutos auffälliger Eissee in Herzform
    Plutos auffälliger Eissee in Herzform (NASA)
    Zu Ehren des Pluto-Entdeckers erhielt diese Formation den Namen Tombaugh Regio. Ihr linker Teil, auch Sputnik Planitia genannt, erwies sich später als riesige Eisfläche aus gefrorenem Stickstoff, entstanden möglicherweise durch den Aufprall eines gewaltigen Asteroiden oder Kometen.
    Zwei Planetenforscher der Universität von Arizona haben jetzt gezeigt, dass die heutige, äquatornahe Position von Sputnik Planitia nicht zufällig ist, sondern von den besonderen Rotationsverhältnissen bestimmt wird.
    Pluto dreht sich in derselben Zeit einmal um seine Achse, in der sein Mond Charon den Zwergplaneten umrundet. Beide Objekte wenden sich also stets dieselbe Seite zu, und Sputnik Planitia liegt dann von Charon aus gesehen mitten auf der Rückseite von Pluto.
    Wenn die Region wirklich durch einen Einschlag entstanden ist, dürfte das ursprüngliche Loch in der Folgezeit mit gefrorenem Stickstoff und anderen Eisarten aufgefüllt worden sein. So entstand eine Unwucht, die nicht ohne Folge für die Ausrichtung von Pluto relativ zu seiner Rotationsachse blieb.
    So könnte die Reorientierung von Pluto relativ zu seiner Rotationsachse abgelaufen sein
    So könnte die Reorientierung von Pluto relativ zu seiner Rotationsachse abgelaufen sein (James Keane/University of Arizona)
    In Computersimulationen hatten die beiden Planetenforscher das Plutoherz an verschiedene andere Stellen auf der Oberfläche des Zwergplaneten verschoben und beobachtet, was dann geschah.
    Dabei zeigte sich, dass sich die gesamte Oberfläche im Laufe der Zeit so lange verschob, bis Sputnik Planitia unweit ihrer heutigen Position verharrte.