Archiv

Neuland für Voyager 2
Stippvisite am Uranus

Heute vor 30 Jahren wurde der Planet Uranus zum zweiten Mal entdeckt: Nach einer Flugzeit von mehr als acht Jahren passierte die Raumsonde Voyager 2 den sonnenfernen Planeten, der erst 1781 von Wilhelm Herschel entdeckt worden war.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Uranus, gesehen von Voyager-2 vor 25 Jahren - links ohne, rechts mit Bildverarbeitung
    Uranus, gesehen von Voyager-2 vor 25 Jahren - links ohne, rechts mit Bildverarbeitung (NASA)
    Viel hatte man in den gut 200 Jahren danach nicht über dieses neue Mitglied der Planetenfamilie jenseits der Saturnbahn herausgefunden. Man kannte seine Umlaufzeit, seine ungefähre Größe sowie fünf Monde.
    Aber schon bei der Rotationsdauer lagen die gemessenen Werte weit auseinander - zwischen 11 und 22,5 Stunden.
    Vor 30 Jahren dann explodierte unser Wissen über Uranus. Heute sind 27 Uranusmonde und 13 Ringe bekannt.
    Durchmesser und Masse des Planeten wurden neu und zuverlässig bestimmt und die sorgfältig vermessene Ablenkung der Voyager-Sonde in seinem Schwerefeld erlaubte sogar Rückschlüsse auf den inneren Aufbau des Uranus.
    Zwar präsentierte sich der Planet selbst den Voyager-Kameras ziemlich eintönig, doch lag dies an einer dichten Dunstschicht über der Atmosphäre, die den Blick auf darunterliegende Wolken versperrte.
    Seither haben Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop und großen erdgebundenen Instrumenten auch Wolkenstrukturen und Stürme in der Uranusatmosphäre erfasst.
    Das Hubble-Weltraumteleskop Uranus hat die Ringe des Uranus auch aus der Erdumlaufbahn fotografiert
    Das Hubble-Weltraumteleskop Uranus hat die Ringe des Uranus auch aus der Erdumlaufbahn fotografiert (NASA)
    Vor allem aber konnte die Rotationsdauer des Planeten anhand seines Magnetfeldes präzise bestimmt werden. Er dreht sich in knapp 17,25 Stunden einmal um seine Achse.
    Voyager 2 ist vom Uranus weiter zum Neptun geflogen und verlässt allmählich unser Sonnensystem.