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"New York Times"-Bericht
FBI nimmt VW-Manager fest

Die US-Bundespolizei hat nach Informationen der "New York Times" einen hochrangigen Volkswagen-Manager in Florida festgenommen. Ihm werde eine Verabredung zum Betrug vorgeworfen. FBI und VW bestätigten den Bericht bislang nicht.

09.01.2017
    Das Volkswagen-Logo im VW-Hauptsitz in Wolfsburg.
    Das Volkswagen-Logo im VW-Hauptsitz in Wolfsburg. (AFP / RONNY HARTMANN)
    Wie die "New York Times" berichtet, wird dem Mann vorgeworfen, eine Schlüsselrolle bei der versuchten Vertuschung des Skandals gespielt zu haben. Als Quelle nennt die Zeitung zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Mann soll demnach am Montag angeklagt werden.
    Der festgenommene Manager war den Angaben zufolge von 2014 bis März 2015 für die Umsetzung staatlicher Vorschriften in den USA zuständig. Er soll mehrfach falsche technische Erklärungen für den hohen Stickoxid-Ausstoß von VW-Autos geliefert haben.
    Volkswagen hatte lange geleugnet, die Stickoxidwerte von Dieselautos durch eine spezielle Software manipuliert zu haben. Diese sorgt dafür, dass Autos Abgaswerte nur auf dem Prüfstand einhalten, nicht aber im normalen Verkehr auf der Straße. Erst im September 2015 hatte der Konzern dies zugegeben.
    FBI gibt keine Stellungnahme ab
    Das FBI, das US-Justizministerium und der Anwalt des verhafteten Managers lehnten eine Stellungnahme zu dem "New York Times"-Bericht ab. Eine Volkswagen-Sprecherin sagte dem Blatt, dass VW weiterhin mit dem US-Justizministerium zusammenarbeite. Sie wolle sich aber nicht zu Personalangelegenheiten oder irgendwelchen laufenden Ermittlungen äußern.
    VW steht laut "New York Times" derzeit kurz vor einem Milliarden-Vergleich mit dem US-Justizministerium. Die Einigung wird demnach vielleicht schon diese Woche verkündet. Ziel von Volkswagen sei es, noch vor dem Amtsantritt des künftigen US-Präsidenten Donald Trump das Verfahren abzuschließen.
    In mehreren Zivilverfahren in den USA hat Volkswagen bereits Entschädigungssummen ausgehandelt. So muss der Wolfsburger Konzern insgesamt 14,7 Milliarden Dollar zahlen, um Besitzern von rund 480.000 Wagen mit 2,0-Liter-Dieselmotoren ihre Autos zurückzukaufen oder sie umzurüsten.
    (hba/tgs)