Die Situation im Nahen Osten hat sich in den vergangenen Tagen zugespitzt:
- Der Iran hat am Dienstagabend Israel mit rund 200 Raketen beschossen. Israel hat daraufhin Vergeltung angekündigt.
- In der Nacht zuvor hatte Israel Militäroperationen mit Bodentruppen im Libanon durchgeführt. Außerdem setzt die Armee ihre Luftangriffe auf Ziele im ganzen Land fort.
- Westliche Politiker kritisieren den Iran und fordern dazu auf, die Gewalt zu beenden.
Die Entwicklungen im Einzelnen:
+++Der Iran hat am Donnerstag wegen Kritik an seinem Raketenangriff auf Israel die diplomatischen Vertreter von Deutschland und Österreich einbestellt.
Mit den Einbestellungen habe das Land auf "inakzeptable Maßnahmen" der beiden EU-Länder reagiert, berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Am Mittwoch hatte das Auswärtige Amt in Berlin den iranischen Geschäftsträger einbestellt, um den iranischen Raketenangriff auf Israel vom Dienstagabend "aufs Allerschärfste" zu verurteilen.
+++ Das israelische Militär fordert die Einwohnerinnen und Einwohner von mehr als zwanzig Städten im Süden des Libanons auf, ihre Häuser zu verlassen.
Dies gelte ab sofort, teilt ein Sprecher des Militärs auf X mit. Israel greift seit einiger Zeit massiv Ziele im Libanon aus der Luft an, in der Nacht zum 1. Oktober kam es zudem zu ersten Einsätzen von Bodentruppen.
+++ Der israelische Botschafter in Deutschland, Prosor, hat die Bundesregierung aufgefordert, Israel auf internationaler Ebene zu unterstützen.
Prosor sagte der Nachrichtenagentur AFP, er erwarte von Deutschland als zweitwichtigstem strategischen Partner, Israel in internationalen Gremien zu schützen. Deutschlands Bekenntnis zu Israels Recht auf Selbstverteidigung müssten nun Taten folgen. Der Überfall der Hamas vor einem Jahr habe gezeigt, dass es Feinde gebe, die Israel vernichten wollten. Prosor kritisierte die zweimalige Enthaltung Deutschlands bei UNO-Resolutionen.
+++ Die Europäische Union stellt weitere 30 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Libanon bereit.
Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärte, die Mittel sollten die Versorgung der Zivilbevölkerung sicherstellen. Vorrangig gehe es um Lebensmittel, Unterkünfte und Gesundheitsversorgung. Nach Angaben der Brüsseler Behörde beläuft sich die humanitäre Hilfe der EU für den Libanon in diesem Jahr auf insgesamt mehr als 104 Millionen Euro.
+++ Der geschäftsführende libanesische Außenminister Habib behauptet, Hisbollah-Chef Nasrallah habe kurz vor seinem Tod eine Waffenruhe mit Israel gebilligt.
Der Libanon habe "vollständig zugestimmt", nachdem der Parlamentsvorsitzende Berri sich mit der Hisbollah abgesprochen habe, sagte Habib dem US-Fernsehsender CNN. Die Präsidenten der USA und Frankreichs, Biden und Macron, hatten zu einer 21-tägigen Feuerpause zwischen Israel und der Hisbollah aufgerufen. Der Forderung schloss sich eine größere Staatengruppe an. Die Hisbollah hatte ihre angebliche Zustimmung zu dem Vorschlag nicht öffentlich erklärt. Nasrallah war Ende September durch einen israelischen Luftangriff südlich von Beirut getötet worden.
+++ Bei einem bereits länger zurückliegenden Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Militärs mehrere hochrangige Hamas-Funktionäre getötet worden.
Es handele sich um Gaza-Regierungschef Rawhi Muschtaha, einen engen Vertrauten von Hamas-Chef al-Sinwar, und die Führungsmitglieder Sameh Siradsch und Sameh Udeh, teilten die Streitkräfte mit. Sie seien vor rund drei Monaten in einem Bunker getroffen worden. Die Hamas bestätigte dies zunächst nicht.
+++ Die israelische Luftwaffe hat Aktivisten zufolge ein Munitionslager in Syrien angegriffen.
Israel habe das Depot im Küstenort Dschabla mit Raketen oder Drohnen aus der Luft attackiert, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Russische Truppen und die syrische Flugabwehr hätten etwa 40 Minuten lang versucht, die Angriffe abzuwehren. In dem Lager habe es schwere Explosionen gegeben. Dschabla liegt in der Nähe des größten russischen Luftwaffenstützpunkts Hmeimim in Syrien nahe Latakia. Schon vor Beginn der jüngsten Eskalation in der Region griff Israels Militär immer wieder Ziele im Nachbarland Syrien an, um dort den Einfluss des Irans und verbündeter Milizen zurückzudrängen.
+++ Israel hat nach eigener Darstellung 15 Hisbollah-Mitglieder bei einem Angriff im Südlibanon getötet.
Das Militär teilte mit, man habe in der Stadt Bint Jbeil ein Verwaltungsgebäude attackiert. Dort hätten sich Kämpfer der Hisbollah aufgehalten. Zudem habe die Miliz auf dem Areal eine große Zahl an Waffen gelagert. Insgesamt hätten die Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden 60 Hisbollah-Mitglieder getötet und 200 Ziele der militant-islamistischen Terroroganisation angegriffen.
+++ Der Iran hat den zivilen Flugbetrieb wieder aufgenommen.
Die Sperrung des Luftraums sei aufgehoben, teilten die Behörden mit. Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hatte die Islamische Republik in Erwartung eines Gegenangriffs am Dienstagabend alle Flugverbindungen über eigenes Gebiet gestrichen. Trotz der jetzigen Entwarnung sehen mehrere ausländische Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa, von der Wiederaufnahme ihrer Flüge nach Teheran weiterhin ab.
+++ Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben erneut die israelische Küstenmetropole Tel Aviv mit Drohnen angegriffen.
Das israelische Militär teilte mit, die Luftabwehr habe eine Drohne vor der Küste abgefangen. Ein weiteres Flugobjekt fiel demnach auf offenes Gelände. Die Huthi erklärten, die Drohnen hätten ihr Ziel erreicht. Tel Aviv liegt etwa 1.800 Kilometer vom Jemen entfernt. In der nahegelegenen Stadt Bat Jam gab es Raketenalarm. Berichte über Schäden oder Verletzte liegen bisher nicht vor. Im Juli hatte die Miliz eine mit Sprengstoff beladene Drohne nach Tel Aviv fliegen lassen, bei deren Einschlag ein Mensch getötet und weitere verletzt wurden.
+++ Japan hat zwei Transportflugzeuge des Militärs in den Nahen Osten entsandt, die für eine mögliche Evakuierungsaktion im Libanon bereitstehen sollen.
Die Maschinen des Typs C-2 werden noch an diesem Freitag in Jordanien und Griechenland erwartet, wie der japanische Fernsehsender NHK berichtet. Die australischen Behörden buchten unterdessen Plätze für kommerzielle Flüge aus dem Libanon. Sie riefen eigene Staatsangehörige und deren Familien auf, das Land am Samstag zu verlassen.
+++ Der Nahost-Experte der Heinrich-Böll-Stiftung, Bauke Baumann, hält es nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel für schwierig, mäßigend auf die Regierung in Teheran einzuwirken.
Sanktionen wirkten nicht kurzfristig, sagte Baumann im Deutschlandfunk. Es sei zweifelhaft, ob die Hardliner der Islamischen Republik sich dadurch von ihrer "aggressiven Politik" abbringen ließen. Eher könne man versuchen, mit dem neuen Präsidenten Peseschkian, der als moderater gelte, Gespräche über einzelne Themen zu führen. Der Referent der Grünen-nahen Stiftung betonte, man solle nichts unversucht lassen. Zugleich müsse man sehr vorsichtig sein, um das iranische Regime nicht zu legitimieren.
+++ Einen Tag nach dem Beschuss Israels durch den Iran haben sich die beiden Länder im UNO-Sicherheitsrat gegenseitig mit Vorwürfen überzogen.
Der israelische Botschafter Danon erklärte in einer Dringlichkeitssitzung, der Raketenangriff vom Dienstagabend sei ein beispielloser Akt der Aggression gegen zehn Millionen Zivilisten gewesen. Der Iran müsse gestoppt werden, forderte Danon. Andernfalls werde die nächste Raketensalve nicht mehr allein auf Israel gerichtet sein.
Der Iran hatte knapp 200 Raketen auf Israel abgefeuert. UNO-Botschafter Irawani sprach in New York von einer "notwendigen" Reaktion auf israelische "Aggression" in der Region. Er bezog sich damit auf die Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen und im Libanon.
Die Angriffe im Gazastreifen begannen nach dem terroristischen Überfall der islamistischen Hamas vor knapp einem Jahr. Seither wird Israel von dort und aus dem Libanon regelmäßig mit Raketen beschossen.
+++ Bei einem israelischen Luftangriff auf das Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut sollen erneut mehrere Menschen getötet worden sein.
Die Gesundheitsbehörden sprachen von mindestens sechs Todesopfern und sieben Verletzten. Der Angriff traf demnach ein Gebäude im Stadtteil Bachoura, nahe dem Parlamentsgebäude. Das israelische Militär hatte den Beschuss zuvor selbst gemeldet und von einem gezielten Angriff gesprochen. Laut Augenzeugen soll außerdem ein südlicher Vorort von Beirut beschossen worden sein. Das israelische Militär rief die Menschen zur Flucht auf.
Auf libanesischer Seite sind nach Regierungsangaben inzwischen rund 1,2 Millionen Menschen durch die israelischen Angriffe vertrieben worden. Im Norden Israels können wegen des seit Monaten anhaltenden Beschusses durch die libanesische Hisbollah 60.000 Menschen nicht in ihre Häuser zurück.
+++ Die Vereinten Nationen sehen Israels Vorwürfe gegen ihren Generalsekretär Guterres zur "unerwünschten Person" als politischen Schachzug.
Die Ankündigung betrachte man als politisches Statement des israelischen Außenministers, sagte Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Es handle sich um einen weiteren Angriff auf einen UNO-Mitarbeitenden durch die israelische Regierung.
+++ Die USA und die G-7-Staatengruppe der größten westlichen Industrienationen haben den iranischen Raketenangriff auf Israel verurteilt.
Das Weiße Haus in Washington teilte mit, US-Präsident Biden habe in einer Telefonkonferenz mit den anderen Staats- und Regierungschefs der G-7 die volle Solidarität und die Unterstützung seines Landes für Israel betont. Man werde gemeinsam weitere Sanktionen gegen Teheran verhängen. Israelische Angriffe auf iranische Nuklearanlagen würden die USA allerdings nicht unterstützen, fügte Biden hinzu.
+++ Mehrere Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats haben den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Guterres, gegen Vorwürfe aus Israel verteidigt.
Die UNO-Botschafterinnen und -botschafter unter anderem Großbritanniens, Frankreichs, Russlands, Südkoreas, Guyanas und Algeriens betonten bei einer Dringlichkeitssitzung ihre Unterstützung für den Portugiesen. Der algerische Botschafter Bendschama sagte, Israels Vorgehen zeige eine klare Verachtung des UNO-Systems und der gesamten internationalen Gemeinschaft. Israel hatte Guterres heute zur unerwünschten Person erklärt.
+++ Nach Angaben des israelischen Militärs sind acht Soldaten bei der Bodenoffensive im Libanon gefallen.
Neben dem 22-jährigen Angehörigen einer Kommandobrigade seien sieben weitere Militärangehörige ums Leben gekommen. Die Soldaten seien bei zwei verschiedenen Angriffen getötet worden. Weitere sieben hätten Verletzungen erlitten.
+++ Die Bundesregierung hat weitere Deutsche aus dem Libanon ausfliegen lassen.
130 besonders gefährdete Staatsbürger seien in einem Airbus A330 MRTT der multinationalen Lufttransporteinheit MMU aus der Hauptstadt Beirut gebracht worden, teilen das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium mit. Mit der Maschine seien zudem fünf Tonnen aus Mitteln der humanitären Hilfe des Auswärtigen Amts in den Libanon geflogen worden.
+++ Der Grünen-Politiker Cem Özdemir kritisiert pro-palästinensische Demonstranten, die in Berlin den iranischen Angriff auf Israel gefeiert haben.
Er verurteile das in aller Schärfe, sagt der Bundeslandwirtschaftsminister "Welt TV". Die Solidarität Deutschlands gelte Israel.
+++ UNO-Generalsekretär Guterres hat im UNO-Sicherheitsrat erneut zu einem Waffenstillstand im Nahen Osten aufgerufen.
Der tödliche Kreislauf der gegenseitigen Gewalt müsse beendet werden. Die Zeit dafür laufe ab, sagte er. Es habe eine dramatische Eskalation gegeben, so der UN-Chef - in der Folge erwähnte er die israelischen Angriffe im Libanon, die Raketen der Hisbollah-Miliz auf Israel und die Attacke des Irans auf Israel. Letztere verurteilte er scharf.
+++ Nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel haben die Vereinigten Staaten zusätzliche Sanktionen gegen Teheran gefordert.
Ihr falle kein drastischeres Beispiel staatlicher Unterstützung des Terrorismus ein, als der Abschuss ballistischer Raketen, um den Tod eines Terroristenführers zu rächen, sagte die amerikanische UNO-Botschafterin Thomas-Greenfield bei einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. "Wir als Mitglieder des Sicherheitsrates haben die kollektive Verantwortung, zusätzliche Sanktionen gegen die Iranischen Revolutionsgarden zu verhängen, weil sie den Terrorismus unterstützen und so viele Resolutionen dieses Rates missachten", so Thomas-Greenfield weiter.
+++ Nach zwei Explosionen in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen hat die dänische Polizei nach eigenen Angaben drei Personen festgenommen.
Weitere Details liegen zunächst nicht vor. Durch die Detonationen am nördlichen Stadtrand der dänischen Hauptstadt sei niemand verletzt worden, hatte die örtliche Polizei zuvor mitgeteilt. In Schweden geht die dortige Polizei mutmaßlichen Schüssen auf die israelische Botschaft in Stockholm nach.
+++ Die Sicherheitslage in Deutschland kann sich nach Ansicht von Bundesinnenministerin Faeser durch die iranischen Raketenangriffe auf Israel verschärfen.
"Die Bedrohungslage durch islamistische, antisemitische und israelfeindliche Gewalt ist hoch", sagt Faeser der Funke Mediengruppe. Vor allem habe ihr Ressort die Emotionalisierung und Radikalisierung von Personen in der islamistischen Szene im Auge. "Wir beobachten mögliche Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Deutschland sehr genau."
+++ Erstmals seit dem Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon ist es zu Kämpfen am Boden und Verlusten für die israelischen Streitkräfte gekommen.
Ein 22-jähriger Soldat im Range eines Hauptmanns sei im Südlibanon im Kampf gefallen, teilte das israelische Militär mit. Über mögliche Verletzte machte es zunächst keine Angaben. Zuvor hatte die proiranische Hisbollah-Miliz direkte Kämpfe mit israelischen Bodentruppen beim libanesischen Ort Udaissa gemeldet.
+++ Deutschland hat als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt.
Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile und der Angriff durch nichts zu rechtfertigen sei, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Zugleich habe man den Iran aufgerufen, weitere Angriffe auch über seine Verbündeten zu unterlassen. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.
+++ Das Auswärtige Amt ruft Bundesbürger zum Verlassen des Irans auf und warnt entsprechend auch vor Reisen in das Land.
Für deutsche Staatsangehörige bestehe die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden, heißt es in den aktualisierten Reise- und Sicherheitshinweisen. Gefährdet seien insbesondere Doppelstaatler, welche neben der deutschen auch die iranische Staatsangehörigkeit besäßen. Besonders hoch sei die Gefahr für Abenteuerurlauber, die etwa mit dem Fahrrad oder Camper unterwegs seien. "Reisen sie insbesondere nicht nach Iran, wenn Sie sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber dem Land und dem politischen System geäußert haben", heißt es.
+++ Israel verbietet UNO-Generalsekretär Guterres die Einreise.
Wer den abscheulichen Angriff des Irans auf Israel nicht unmissverständlich verurteile, wie es fast alle Länder der Welt getan hätten, habe es nicht verdient, israelischen Boden zu betreten, schrieb der israelische Außenminister Katz auf der Plattform X. Ein Generalsekretär, der Terroristen, Vergewaltigern und Mördern der Hamas, der Hisbollah, der Huthi und nun auch des Irans Rückendeckung gebe, werde als Schandfleck in die Geschichte der Vereinten Nationen eingehen, meinte Katz.
Guterres hatte sich im Verlauf des Gaza-Krieges immer wieder kritisch gegenüber Israel geäußert und dem Militär Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht vorgeworfen. Den Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober des Vorjahres verurteilte er, sagte aber mit Verweis auf die israelische Besatzung der palästinensischen Gebiete, dieser habe "nicht im luftleeren Raum" stattgefunden.
+++ Bundesinnenministerin Faeser hat sich bestürzt gezeigt über Jubelszenen in Deutschland nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel.
Dies mache sie betroffen und wütend, sagte die SPD-Politikerin in Berlin. Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding war am Dienstagabend Jubel ausgebrochen. Faeser sagte, auch in Bonn habe es am Abend Spontankundgebungen gegeben.
+++ Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hat der frühere israelische Ministerpräsident Bennett die Zerstörung iranischer Atomanlagen gefordert.
"Wir müssen jetzt handeln, um das iranische Atomprogramm und seine zentralen Energieanlagen zu zerstören und dieses Terrorregime tödlich zu verletzen", erklärte Bennett. Es gebe nun eine Rechtfertigung für einen solchen Einsatz, fügte er hinzu. "Jetzt, wo Hisbollah und Hamas lahmgelegt sind, ist der Iran ungeschützt." Bennett war 2021 israelischer Regierungschef geworden, konnte sich aber nur ein Jahr im Amt halten. Dem Iran wird immer wieder vorgeworfen, Atomwaffen entwickeln zu wollen.
+++ Nach der jüngsten Eskalation im Nahostkonflikt ist Großbritanniens Verteidigungsminister Healey nach Zypern gereist.
Die britische Regierung hat dort bereits Hunderte Soldaten stationiert, die bei einer möglichen Evakuierung britischer Staatsbürger aus dem Libanon helfen könnten. Healey habe mit seinem zypriotischen Kollegen Palmas über die Krise beraten, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Die Briten organisierten auch einen Charterflug, der Staatsbürger heute aus dem Libanon bringen soll.
+++ Erstmals seit dem Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon hat die Schiitenmiliz Hisbollah dort direkte Kämpfe mit israelischen Bodentruppen gemeldet.
Diese hätten versucht, in den libanesischen Ort Udaissa direkt an der Grenze zu Israel einzudringen, erklärte die Hisbollah. Deren Mitglieder hätten im Morgengrauen mit den Kräften der israelischen Infanterie "gekämpft" und sie zum Rückzug gezwungen. Auf israelischer Seite habe es Opfer gegeben. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.
+++ Nach dem iranischen Angriff auf Israel mit fast 200 Raketen hat Bundespräsident Steinmeier seinem israelischen Amtskollegen die Solidarität Deutschlands zugesichert.
Steinmeier habe mit Präsident Herzog telefoniert, teilte seine Sprecherin mit. "Der Bundespräsident verurteilte die iranischen Raketenangriffe auf Israel und sprach dem Präsidenten sein Mitgefühl für die Opfer des Terrorangriffs in Jaffa aus", schrieb sie.
+++ Wegen der angespannten humanitären Lage im Libanon hat das Deutsche Rote Kreuz nach eigenen Angaben eine erste Hilfsgüterlieferung in das Land auf den Weg gebracht.
Das DRK unterstütze das Libanesische Rote Kreuz mit der Lieferung von fast sieben Tonnen medizinischer Ausrüstung, teilte die Organisation mit. An Bord seien unter anderem Infusionsgeräte und Verbandsmaterial. Transportiert worden seien die Materialien von Köln in die libanesische Hauptstadt Beirut von der Bundeswehr.
+++ Ungeachtet der iranischen Angriffe hat Israel seine Evakuierungsaufforderungen für den Libanon ausgeweitet.
Nach Angaben eines Armeesprechers wurden Zivilisten in mehr als 20 Ortschaften des Südlibanon angewiesen, ihre Häuser zu verlassen. Betroffen waren demnach auch palästinensische Flüchtlingssiedlungen nahe der Stadt Tyros. Zuvor hatte das israelische Militär erklärt, es habe erneut Ziele der militant-islamistischen Hisbollah-Miliz im Libanon attackiert. Auf libanesischer Seite war von zwei Angriffen auf die Hauptstadt Beirut sowie auf weitere Ziele im Süden des Landes die Rede. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
Auch im Gazastreifen gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Palästinensische Medien meldeten einen israelischen Luftangriff auf eine Einrichtung zur Unterbringung von Vertrieben. Nach Angaben von palästinensischen Sanitätern kamen mindestens 60 Menschen ums Leben.
+++ Im Libanon sind nach Einschätzung der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mehr als eine Million Menschen auf der Flucht.
"Die Bedarfe sind jetzt schon enorm", sagt Lara Dovifat, Leiterin der Politischen Abteilung von Ärzte ohne Grenzen Deutschland, in einem Interview mit dem WDR. Das libanesische Gesundheitssystem sei auch schon vorher an seine Grenzen gestoßen. "Es ist einfach eine schwache Gesundheitsinfrastruktur vorhanden", erläutert Dovifat. Wegen der prekären Lage werde die Hilfsorganisation ihre Arbeit vor Ort wahrscheinlich weiter ausbauen. Besonders stark nachgefragt seien grundlegende Artikel wie Matratzen, Decken, Trinkwasser und Hygienekits.
+++ Nach dem gestrigen Terroranschlag in Tel Aviv ist die Zahl der Todesopfer auf sieben gestiegen.
Eine weitere Person sei an ihren Verletzungen gestorben, teilte eine Klinik in der israelischen Hafenstadt mit. Zwei Männer hatten an einer Haltestelle im Stadtteil Jaffa auf Menschen geschossen. Dabei wurden auch mehr als zehn Menschen verletzt. Die Täter wurden durch Sicherheitskräfte getötet. Offiziell hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Nach ersten Erkenntnissen waren die beiden Männer Palästinenser aus dem Westjordanland.
+++ Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilt die iranischen Raketenangriffe auf Israel "aufs Schärfste".
Es drohe eine weitere Eskalation der ohnehin angespannten Lage. Der Iran riskiere, die ganze Region in Brand zu setzen, was man unter allen Umständen verhindern müsse. Auch die Hisbollah-Miliz müsse ihre Attacken auf Israel unverzüglich einstellen. Weiter betonte der Kanzler, gemeinsam mit den Partnern werde er sich weiter dafür einsetzen, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu vermitteln. Dies könnte den Weg ebnen für eine Rückkehr der Menschen in den Norden Israels und gleichzeitig zur politischen Stabilisierung des Libanon beitragen.
+++ In Berlin ist es gestern Abend zu Zwischenfällen bei propalästinensischen Demonstrationen gekommen.
Bei einer kurzfristig angemeldeten Versammlung am Kottbusser Tor sei es direkt zu Beginn zu israelfeindlichen Ausrufen wie der Parole "From the River to the Sea - Palestine will be free" gekommen, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei. Der Einsatzleiter der Polizei habe den Versammlungsleiter wegen der Parolen aufgefordert, auf die Teilnehmer einzuwirken. Da dieser keinen Einfluss auf die Protestierenden hatte und eine Auflösung der Versammlung durch die Polizei drohte, sei die Versammlung vom Versammlungsleiter aufgelöst worden.
Bei einer weiteren Demonstration im Bezirk Wedding sei es zu verbalen Angriffen auf Pressevertreter gekommen. Außerdem sei eine Bundestagsabgeordnete verleumdet worden, die sich am Rand des Aufzugs befand und ein proisraelisches Plakat trug.
+++ Frankreich erhöht wegen des iranischen Angriffs auf Israel seine Militärpräsenz im Nahen Osten.
"Frankreich setzt sich für die Sicherheit Israels ein und hat heute seine militärischen Ressourcen im Nahen Osten mobilisiert, um der iranischen Bedrohung entgegenzuwirken", teilt das Büro des französischen Präsidenten Macron nach einem Treffen des Sicherheitskabinetts mit. Der Staatschef habe zudem gefordert, dass die Hisbollah ihre Attacken gegen Israel und dessen Bevölkerung einstellt.
+++ Im Iran bleibt der Flugverkehr bis mindestens Donnerstagfrüh um 05.00 Uhr Ortszeit ausgesetzt.
Sämtliche Flüge seien bis dahin gestrichen worden, meldet die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf die Zivilluftfahrtbehörde des Landes.
+++ Im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben von Krankenhausvertretern mindestens 32 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden.
Das Europäische Krankenhaus in Chan Junis erklärte, die Leichen seien dort nach schweren israelischen Luftangriffen und Bodenoperationen in der Stadt über Nacht und am Mittwoch eingeliefert worden.
+++ Die dänische Polizei hat Ermittlungen eingeleitet wegen zwei Explosionen in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen.
"Niemand ist verletzt worden", teilt die Polizei der dänischen Hauptstadt auf X mit. "Ein möglicher Zusammenhang mit der israelischen Botschaft, die sich in der Gegend befindet, wird untersucht."
+++ Der außenpolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, Gahler, sieht eine Abkehr wechselseitiger Vergeltungsschläge als erste Voraussetzung für eine Stabilisierung der Lage im Nahen Osten.
Das derzeit von allen Seiten praktizierte "Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn"-Prinzip müsse dringend gestoppt oder zumindest unterbrochen werden, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Im Anschluss könne sich die internationale Gemeinschaft zusammensetzen und überlegen, wie eine langfristige Lösung für den Nahen Osten aussehen könne. Israel habe dem Iran nun bereits zum zweiten Mal gezeigt, dass Angriffe wie in der vergangenen Nacht sinnlos seien. Israel verfüge über ein effizientes Abwehrsystem, man könne dem Land gratulieren, dass es ihm gelungen sei, seine Bevölkerung vor dem Angriff des Iran zu schützen, betonte Gahler.
Interview mit Michael Gahler (CDU)
+++ US-Verteidigungsminister Austin hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als einen "verabscheuungswürdigen Akt der Aggression" bezeichnet.
Mit seinem israelischen Kollegen Galant habe er in einem Telefonat vereinbart, in engem Kontakt zu bleiben, schrieb Austin auf der Plattform X.
+++ Der Iran hat bei seinen Angriffen auf Israel nach Angaben von Staatsmedien 200 Raketen abgefeuert.
Darunter seien erstmals auch mehrere Hyperschallraketen gewesen, meldete das iranische Staatsfernsehen. Auch das israelische Armeeradio berichtete, dass fast 200 Raketen aus Richtung Iran auf Israel abgefeuert wurden.
+++ Die Eskalation ist auch Thema bei TV- Duell der Vizepräsidentschaftskandidaten in den USA.
Auf die Frage nach einem möglichen Präventivschlag Israels gegen den Iran antwortete der Republikaner Vance, er würde sich "als Verbündeter dem Urteil Israels anschließen". Der Demokrat Walz wich der Frage aus. Er kritisierte indes Trump für den Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran. Der Iran sei dadurch einer Atomwaffe näher gekommen.
+++ Frankreichs Präsident Macron hat die iranischen Raketenangriffe auf Israel "aufs Schärfste" kritisiert.
Frankreich habe seine militärischen Mittel im Nahen Osten mobilisiert, um die iranische Bedrohung abzuwehren, erklärte der Elysée-Palast. Macron forderte zudem, dass die libanesische Hisbollah-Miliz ihre "terroristischen Aktionen gegen Israel und seine Bevölkerung" einstellt.
+++ US-Präsident Biden hat dafür plädiert, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf Israel gut abzuwägen.
Auf die Frage, wie Israel auf den Iran reagieren sollte, antwortete Biden im Weißen Haus in Washington: "Das ist momentan eine laufende Diskussion. Wir müssen uns alle Daten genau ansehen. Wir sind in ständigem Kontakt mit der israelischen Regierung und unseren Partnern, und das bleibt abzuwarten."
+++ Die israelische Armee meldet neue Angriffe auf Hisbollah-Ziele in Beirut.
Die Streitkräfte führten derzeit Operationen gegen Stellungen der Organisation in der libanesischen Hauptstadt durch, hieß es auf Telegram. Einzelheiten über Art und Umfang der Angriffe wurden zunächst nicht genannt.
+++ Der Iran beruft sich mit seinen Angriffen auf das Prinzip der "Selbstverteidigung" - und bezeichnete die Angriffe als abgeschlossen.
Außenminister Araqchi teilte auf X mit, es sei denn, das "israelische Regime" entscheide sich, zu weiteren Vergeltungsmaßnahmen aufzurufen.
+++ Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat den iranischen Raketenangriff auf sein Land als großen Fehler bezeichnet - und dem Iran gedroht.
Der Iran werde dafür bezahlen, sagte Netanjahu, als er am Abend sein Sicherheitskabinett zu einer Sitzung zusammenrief. Er erneuerte seine Drohung, keinen Angriff auf sein Land unbeantwortet zu lassen: "Wer immer uns angreift, den werden wir angreifen." Nach Angaben von US-Präsident Biden laufen Gespräche mit Israel über eine mögliche Reaktion. Wie eine Antwort auf den Beschuss aussehen könnte, werde "im Moment aktiv diskutiert", sagte Biden vor Journalisten im Weißen Haus in Washington. Biden erklärte, dass sein Team während des Angriffs in Kontakt mit dem Stab von Netanjahu gestanden habe und dass er selbst mit dem israelischen Regierungschef sprechen werde.
+++ Die Revolutionsgarde im Iran hat den Raketenangriff auf Israel als Erfolg bezeichnet.
90 Prozent der auf Israel abgefeuerten Raketen hätten ihr Ziel getroffen, teilte die Garde im iranischen Staatsfernsehen mit. Der Angriff habe Luft- und Radarstützpunkte sowie den Sicherheitsapparat zum Ziel gehabt, der die Tötung ranghoher Hamas- und Hisbollah-Vertreter geplant habe. Der Iran habe das Recht, sich im Rahmen der internationalen Bestimmungen zu verteidigen, hieß es in der Mitteilung. Israels Militär zufolge gab es eine kleine Anzahl von Einschlägen im Zentrum Israels und weitere im Süden des Landes. Genaue Schäden sind noch unklar.
+++ Die Europäische Union hat die Raketenangriffe auf Israel "auf das Allerschärfste" verurteilt.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schrieb auf X, der gefährliche Kreislauf der Angriffe und Vergeltungsmaßnahmen droht, unkontrollierbar zu werden", warnte derm Dienstagabend in einer Erklärung im Onlinedienst X zugleich alle Konfliktparteien. "Eine sofortige Waffenruhe in der ganzen Region ist notwendig." Die EU bemühe sich weiter darum, "zur Vermeidung eines regionalen Krieges beizutragen".
+++ Der UNO-Sicherheitsrat kommt am Mittwoch zu einer Sondersitzung zusammen.
Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost soll das Gremium um 16 Uhr MESZ tagen. Das teilte die Schweizer Präsidentschaft in New York mit. Der Rat ist in Nahostfragen weitgehend blockiert, es gilt jedoch als nicht ausschlossen, dass sich das 15-köpfige Gremium angesichts der Gefahr eines großen Krieges auf eine gemeinsame Stellungnahme einigen könnte.
+++ Die palästinensische Terror-Organisation Hamas hat die Raketenangriffe des Iran als "heldenhaft" bezeichnet.
Die Hamas teilte mit, man beglückwünsche die Revolutionsgarden im Iran zu dem heldenhaften Raketenangriff auf weite Teile "unserer besetzten Gebiete" als Antwort auf die anhaltenden Verbrechen gegen die Völker der Region und als Vergeltung für "das Blut der heldenhaften Märtyrer unserer Nation". Die Revolutionsgarden hatten erklärt, die Angriffen seien Vergeltung für die Tötung des Hamas-Führers Haniyeh, des Hisbollah-Führers Nasrallah sowie eines des iranischen Brigadegenerals.
+++ Ein israelischer Militärsprecher hat erklärt, eine große Zahl iranischer Raketen sei abgefangen worden.
Es habe aber auch ein paar Einschläge im Zentrum und im Süden des Landes gegeben. Nur wenige Menschen seien verletzt worden. Der palästinensische Zivilschutz teilte mit, im Westjordanland sei ein Mann durch herabfallende Trümmer getötet worden.
+++ Die US-Regierung hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als "vereitelt und unwirksam" bezeichnet.
Sicherheitsberater Sullivan sagte in Washington, den USA sei nichts über Schäden an Flugzeugen oder strategischen militärischen Einrichtungen in Israel bekannt. Kriegsschiffe des US-Militärs hätten dabei geholfen, den Raketenangriff abzuwehren. Man habe bereits deutlich gemacht, dass dieser Angriff Konsequenzen haben werde und daran arbeite man nun mit Israel. Es handle sich um eine "bedeutende Eskalation".
+++ Nach iranischen Angaben sind erstmals auch Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen.
Mit der Rakete vom Typ Fatah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden, berichtete der staatliche Rundfunk.
+++ Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gelobt.
Der Einsatz habe militärische Ziele des Feindes im besetzten Palästina getroffen, sagte ein Huthi-Sprecher. Die Miliz reklamierte zudem neue Angriffe auf die Schifffahrt für sich.
+++ Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding soll nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel Jubel ausgebrochen sein.
Ein Mann soll demnach "Raketen auf Israel abgeschossen" gerufen haben, woraufhin zahlreiche Demonstrierende trommelten, jubelten und zum Teil klatschten. Mehrere Teilnehmer der Kundgebung schwenkten Palästinensertücher sowie die palästinensische und die libanesische Flagge, wie auf dem Video eines dpa-Reporters zu sehen ist. Ein Sprecher der Berliner Polizei teilte mit, er könne Berichte über Jubel weder bestätigen noch dementieren.
+++ Irans Präsident Peseschkian hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt.
Israels Regierungschef Netanjahu solle wissen, dass Iran kein kriegslüsternes Land sei, aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentrete, schrieb Peseschkian auf X. "Dies ist nur ein Bruchteil unserer Fähigkeiten. Legen Sie sich nicht mit Iran an." Die Agentur Reuters berichtet unter Berufung auf eine iranische Quelle, der Angriffsbefehl sei von Religionsführer Chamenei gekommen. Dieser ist auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
+++ In Israel wird der Flugverkehr nach den iranischen Raketenangriffen wieder aufgenommen.
"Starts und Landungen werden innerhalb der nächsten Stunde wieder anlaufen", erklärte die Flughafenbehörde. Auch Jordanien öffenete den Luftraum wieder. Im Libanon sind Starts und Landungen derzeit nur in und aus Richtung Westen möglich.
+++ Im besetzten Westjordanland ist offenbar ein Palästinenser durch herabfallende Raketenteile getötet worden.
Das teilte der örtliche Gouverneur mit. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom meldete zwei leicht verletzte Menschen im Raum Tel Aviv.
+++ Nach dem Raketenangriff auf Israel hat der Iran den Luftraum über Teheran gesperrt.
Flüge am Hauptstadtflughafen seien zunächst gestrichen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf den Geschäftsführer des Airports. Zudem hieß es, Passagierflugzeuge seien umgeleitet worden.
+++ Die Bundesregierung hat die iranischen Angriffe auf Israel verurteilt.
Außenministerin Baerbock schrieb auf X, man habe den Iran vor dieser gefährlichen Eskalation eindringlich gewarnt. "Iran muss den Angriff sofort einstellen. Er führt die Region weiter an den Abgrund." In Berlin war das Krisenreaktionszentrum der Bundesregierung aktiv, wie das Auswärtige Amt auf X bekannt gab.
+++ Dem israelischen Militärs sind bislang "nur wenige" Verletzte durch den iranischen Beschuss bekannt.
Der Angriff sei ernst gewesen und werde Konsequenzen haben, hieß es. Man habe Pläne und werde sie zu gegebener Zeit umsetzen. Man sei defensiv und offensiv in hoher Alarmbereitschaft, hieß es.
+++ Die Menschen in Israel dürfen die Schutzräume wieder verlassen.
Das teilte das israelische Militär mit. Ein Sprecher sagte, man habe aktuell keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus dem Iran.
+++ Israel droht dem Iran mit einem Gegenschlag.
Der israelische UNO-Botschafter Danny Danon teilte auf der Plattform X mit, wie man der internationalen Gemeinschaft bereits zuvor klargemacht habe, müsse jeder Feind, der Israel angreife, mit einer harten Reaktion rechnen.
+++ Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Guterres, hat die "Ausweitung des Nahostkonflikts mit einer Eskalation nach der anderen" verurteilt.
Laut einer Erklärung sagte er, dies müsse aufhören. Es brauche eine sofortige Waffenruhe.
+++ Die USA helfen Israel nach Regierungsangaben bei der Raketenabwehr.
Nach Angaben des Weißen Hauses in Washington hat Präsident Biden das US-Militär aufgefordert, Israel bei der Verteidigung gegen den Angriff zu unterstützen und iranische Raketen abzuschießen.
+++ Israels Armee: Explosionen stammen von abgefangenen Projektilen.
Das teilte das israelische Militär in einer Nachricht an die Bevölkerung auf der Plattform X mit. Die Streitkräfte bitten die Menschen, weiter in Schutzräumen und Bunkern zu bleiben. Der iranische Angriff gehe weiter, hieß es. Das Luftabwehrsystem identifiziere Raketen und fange sie ab.
+++ Iranische Staatsmedien haben den Raketenangriff auf Israel bestätigt - Vergeltung für Tötung von Hisbollah-Kommandeuren.
Die Nachrichtenagentur Irna berichtete von einem "Raketenangriff auf Tel Aviv". Die iranischen Revolutionsgarden erklärten, der Angriff auf Israel sei eine Reaktion auf die Tötung des Chefs der pro-iranischen Hisbollah und weiterer Kommandeure bei einem israelischen Luftangriff in Beirut am Freitag.
+++ Israel, Jordanien und Irak sperren ihren Luftraum.
Mindestens diese drei Länder in der Region haben ihren Luftraum wegen der Raketenangriffe derzeit gesperrt.
+++ Über Jordanien sind iranische Raketen abgefangen worden.
Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach sind dort Dutzende Raketen in Richtung Israel unterwegs. Das Land hat seinen Luftraum gesperrt.
+++ Der Iran hat einen Raketenangriff auf Israel begonnen.
In Korrespondentenberichten heißt es, israelische Abfangraketen seien gestartet worden. Von verschiedenen Orten in Israel wurden heftige Explosionen gemeldet. Im staatlichen iranischen Fernsehen wurde mitgeteilt, dass es in Kürze eine Stellungnahme der Revolutionsgarden geben werde.
Bereits vor den iranischen Raketenangriffen hatte sich die Lage in Nahost zugespitzt. Das war zuvor passiert:
+++ Die Hisbollah hat Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt sowie den Sitz des israelischen Geheimdienstes Mossad in Tel Aviv abgefeuert.
Nahe der Metropole schlugen Raketenteile auf einer Autobahn ein. Mehrere Menschen wurden verletzt. In einigen Vorstädten von Tel Aviv gab es Luftalarm.
+++ Die israelischen Streitkräfte melden heftige Gefechte mit der Hisbollah im Süden des Libanon.
Anders lautet die Darstellung der Miliz selbst. Deren Pressebüro gab gegenüber der Deutschen Presse-Agentur an, es habe bis zum Dienstagnachmittag keine Zusammenstöße mit den israelischen Truppen gegeben. Alle Kämpfer seien aber bereit "für eine echte Konfrontation".
+++ Das israelische Militär ist in der Nacht mit Bodentruppen in das Nachbarland Libanon eingedrungen.
Laut Mitteilung handelt es sich um eine ”lokal begrenzte” Operation gegen Infrastruktur der Hisbollah-Miliz in grenznahen Dörfern. Die Operation werde parallel zu den Kämpfen im Gazastreifen gegen die Hamas und in anderen Gebieten fortgesetzt. Die israelische Luftwaffe und die Artillerie unterstützen die Bodentruppen dem Militär zufolge. Im Zuge dessen seien auch wieder Ziele in der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert worden.
+++ Das israelische Militär hat die Tötung von Muhammad Jaafar Qasir bekanntgegeben.
Der iranische Kommandeur soll unter anderem für Waffentransfers an die militant-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon verantwortlich gewesen sein.
+++ Die israelische Armee hat wieder Ziele im Gazastreifen angegriffen.
Man habe eine Kommandozentrale der militant-islamistischen Hamas in einem ehemaligen Schulgebäude attackiert, teilten die Streitkräfte mit. Von dort aus seien Terrorattacken gegen israelische Soldaten geplant und ausgeführt worden. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Behörden diente die Schule als Flüchtlingslager. Insgesamt seien bei den israelischen Angriffen 21 Menschen getötet worden, hieß es.